581 bann gewisse Ausgaben geben , welche nur die bewährte Energie ! bemüht waren , die Vorwürfe , die mau ihnen mit Unrecht ge - und ausdauernde Thatkraft unseres Volkes , getragen von der j macht hat , mit Recht zu entkräften , die Gründe zu gerechten Einheit und Eintracht , wird lösen können . Ich meine die VorwürfenaberdurchSelbstbesserungnachMöglichkeitzubeseitigen . internen jüdischen Angelegenheiten , wie Wohlthätigkeits - Vereine ! Die durch Wissen oder Reichthum hochgestellten Juden haben , und Anstalten , Reformen im religiösen Leben rc . ohne von ihren armen , zurückgebliebenen Brüdern sich zu Nun aber macht unsere Regierung noch nicht Miene zur j trennen und über sie sich zu erheben , im Vereine mit ihnen Einführung der Emancipation der Juden , und aus der ab¬ gegebenen Erklärung Gortschakow ' s in Berlin zu schließen , werden wir wohl noch lange darauf zu warten haben . So ist das Gebiet der Thätigkeit , welche uns Juden vom Schicksal jetzt zugetheilt ist , wenn wir nur unfern Pflichten Nachkommen fest und sicher aus ihr Ziel losgesteuert . Dieses Ziel war , aus dem Juden einen wackern Patrioten seines Vaterlandes und ein nützliches Mitglied der menschlichen Gesellschaft in jeder Beziehung zu machen , ohne den jüdischen Standpunkt in religiöser Hinsicht aufzugeben . Die Juden haben dort in wollen , unabsehbar weit . Aber wir können uns trösten ! Wir » allen Zweigen der Kunst und Wissenschaft tüchtig mitgearbeitet ; Juden in Rußland sind die Einzigen nicht , die nicht blos ihre I sie haben als Patrioten sich hervorgethan ; sie haben muster¬ inneren Angelegenheiten haben ordnen müsien , sondern auch | gütige Wohlthätigkeitsvereine gegründet ; ihre Armen - , Waisen - d a s thun , was die Regierung versäumt hat . Selten hat eine ! und Krankenhäuser , wie auch andere mildthätige Stiftungen Regierung — wie uns wohl Allen bekannt ist — die Juden | sind nachahmungswürdig . Unter ihrer Pflege erstand auch die aus fteien Stücken gleichgestellt . Die Juden haben sich fast ; jüdische Wissenschaft , wie ein Phönix aus der Asche ; jüdische überall die Emancipation wacker und redlich erkämpft , zwar ! Volks - und Hochschulen blühen und gedeihen ; Tempel im nicht mit Schwert und Bajonet , wohl aber mit den viel » Geiste der Zeit entstehen ; jüdische Zeitungen und Journale mächtigeren Waffen des Geistes . Sie haben durch ihr Leben ! sinden täglich größere Verbreitung . Was aber von dem Allen und Streben , durch ihr Wirken und Schaffen auf allen Ge - » ist bei uns geschehend — Ich wenigstens weiß außer den bieten der menschlichen und ihnen zugänglichen Thätigkeit , fast ! Rabbinerschulen , die ich bereits besprochen habe , nichts als alle Staaten Europa ' s gezwungen , sie als der Gleichberechtigung würdig anzuerkennen . Sie haben der christlichen Gesellschaft das Zugeständniß der Ebenbürtigkeit und wenigstens die ge¬ bührende Achtung , wenn man ihnen Liebe noch immer versagt , abgenöthigt . Sie haben es vermocht , indem sie bestrebt und „ den Verein zur Verbreitung von Bildung unter den Juden in Rußland " und die literarischen Bestrebungen in neuhebräischer und russischer Sprache . Diese beiden aber sind sehr trügliche Mittel zur Lösung der betreffenden Frage , und werde ich sie daher in meinem nächsten Briefe eingehender behandeln . F . ( j . S & etfctLiuj 6 itöcc & txcßbeu . Deutschland . Berlin , 20 . Aug . ( Privatmitth . ) Es wird wohl noch eine geraume Zeit dazu gehören , bis die reaktionären Blätter aller Schattirungen , ich meine aller kirchlichen Schattirungen , aufhören werden , das Lied von den bösen Juden zu singen . Die einzige Hoffnung ist , daß sie , da jede Sache immer ge¬ steigert werden muß , sich schließlich ins Abenteuerliche und Lächerliche verrennen . Dann werden ihre eigenen blindesten Anhänger an den widerwärtigen Extravaganzen Anstoß nehmen und die bezahlten Skribler nöthigen , davon abzulaffen . Ins Lächerliche sind sie aber bereits verfallen . Wie gefällt es Ihnen z . B . , daß die „ Schlesische Preffe " , die , nachdem sie 2000 jüdische Abonnenten verloren hat , in schrankenlose Wuth verfiel , die „ Kreuzzeitung " und die „ Norddeutsche Allgemeine Zeitung " nahezu für — Judenblätter erklärt ? Warum ? weil sie die , von den konservativen während des Wahlkampfes über¬ all hin ausgestreute Broschüre des Otto Glagau gegen die Ju¬ den ignorirten oder , wie jene sagt , todtschwiegen . Die Kreuz¬ zeitung that dies wahrlich nicht aus Schonung für die Juden , sondern weil sie für sich selbst die Lächerlichkeit scheute . In dieser Broschüre wird in frechster Weise behauptet , der ver¬ ruchte Nobiling sei ein Jude . Nun steht es aktenmäßig fest , daß dieser der Sohn eines streng kirchlichen Lutheraners und einer ebenso strenggläubigen Mutter ist , und man kann es doch der Kreuzzeitung nicht zumuthen , daß sie sich den gerichtlich festgestellten Thatsachen so fern und fremd zeigen solle , wie es durch eine solche Behauptung geschehen wäre . Man macht sich überhaupt gar keine Vorstellung von der Verlogenheit die¬ ses Theiles der deutschen Preffe . Sie macht z . B . der Kreuz¬ zeitung auch zum Vorwurf , daß sie jüdische Reporter zum Nachtheil christlicher verwende und den Parlamentsbericht des jüdischen Herrn O . bringe — dieser D . ist aber der Sohn eines orthodoxen protestantischen Predigers . Sie zählt auch Löwe - Calbe zu den Juden , zu denen dieser hochachtbare Mann niemals gehört hat , zu den jüdischen Abgeordneten zählt sie auch einen I ) r . Steudel , den es gar nicht giebt Was thut |