56 das Heidenthnm gänzlich entschieden isi . Ja , fürwahr , „ der Sieg Jsrael ' s lüget nicht und wird nicht umgewandt ! " - Literatur . Hebersicht ubcr die Erscheiiinuge » des vorigen Jahres * ) . Das Jahr 1843 war für die israelitische Literatur eia ziemlich unfruchtbares , und wenn auch in dem¬ selben einige gute und auf dauernden Werth Anspruch habende Werke erschienen , so war doch deren Zahl nur gering , obschen sie wieder im Geleite von einer Unmasse von Broschüren ttub Flugschriften austraten . Für die Geschichte haben wir nur das eine Werk zu nennen , welches aber den Ruhm einer ersten gründ¬ lichen Arbeit aus seinem Felde beanspruchen kann : La Kabbale von Prof . F r a n ck in Paris . Für denjeni - gen , der in das Studium der kabbalistischen Werke nicht selbst eingeben kann , oder der nicht philosophische Bildung genug besitzt , um sich die allgemeinen Resultate aus ei¬ nem Wusic von Bildern und Sprüchen herauszuziehen , bleibt diese Schrift unentbehrlich , von der es jedoch zu beklagen bleibt , das sie bei den beiden Fundamentalschrisi ten der Kabbala ( S . Jezirah und Sohar ) stehen geblie¬ ben , und die weitere Geschichte der Kabbala nicht ein¬ mal skizzirt . — Auf das Feld der Dogmatik führte uns eine Schrift einer amerikanischen Dame , die als leichte , flüssige , warme Darstellung unsern Beifall erlan¬ gen konnte , wenn auch philosophische und gründliche Be¬ handlung nicht zu verlangen siand . Recht gute dogma¬ tische Abhandlungen enthält der erste Thei ! von von Kali scher ; da sie jedoch in streng philoso¬ phische Erörterungen sich einlaffen , ohne die benöthigte philosophisch wissenschaftliche Bildung mitznbringen , so können sie auf die allgemeine Entwickelung dieser Wissen¬ schaft keinen Einfluß üben . Im Fache der Halachah haben wir wiederholte Er¬ örterungen über die Beschneidnng zu bemerken , faktisch * ) Wir halten uns bei der Erwähnung der Schriften streng an die Jahreszahl 1843 . Red . von Ried er h ofheim , mit neuen Verschlagen , von Terquem , Heymann , ausführlich von allen Stand¬ punkten beleuchtet , von Bergson . — Eine besondere Stelle nimmt auf diesem Gebiete die Schrift Hold - heim ' s ein : Heber die Autonomie der Rabbinen und das Prinzip der jüdischen Ehe . Obgleich dieselbe mit Fleiß , Gelehrsamkeit und Umsicht gearbeitet ist , regt sie doch mehr an , als sie durchführt , und läßt einen einsei¬ tigen Standpunkt nicht verkennen . Zn der biblischen Exegese ist uns nichts weiter vorgekommen als die Fortsetzung unseres Bibelwerkes , von dem der erste Band ( Pentateuch ) ganz vollendet , der zweite bis zum Ende des ersten B . Könige geführt ward . — Von älteren Schriften der neuhebräischen Literatur sind n * * nso von Jbn Esra , das zweite Heft vom , durch Jolowicz und Cassel neu bearbeiteten Kusari herausgekommen . In linguistischer Beziehung haben wir als einen höchst werthvollcn Beitrag für die Grammatik Sch eher über Tempus und Modus in der hebräischen Sprache hervorzuheben . Es wird darin für diese wichtige gram¬ matische Lehre ein ganz neuer Weg eingeschlagen , der die alten , verworrenen Begriffe sichtet . Das hebräische Lexi¬ kon von Fürst hatten wir bis jetzt keine Gelegenheit naher zu prüfen . Die Ema n zipati o n § li te ratur rief wieder eine bedeutende Schaar Ftugschristeu hervor . In ihr machten einen eigenen Zweig die Gegenschriften gegen die im Jahre 1842 erschienene Abhandlung Bruno Bauer ' s ans , die in Geiger , Rießer , Hirsch , Salomen tüchtige Widersacher fand . Sehr unbedeutend waren die belletristischen Er¬ zeugnisse des vorigen Jahres , mit ihrem Erscheinen der Vergessenheit übergeben . In der Homiletik erschien außer einer Masse ein¬ zelner Predigten nur eine größere Sammlung : der Sitoah vom Redakteur d . Bl . Neben den Predigten gingen wieder eine ziemliche Anzahl Andachtsbücher von bald größerm , bald minderm Werthe hervor , wir nennen die Hausposiitte von Feitel , das Gebetbuch von Jacobson . Tie Schulliteratur ist nicht minder angebaut wor¬ den . Die biblischen Geschichten nehmen den Haupttheil ein , dann Lesefibetn ; an Religionsbüchern ist jedoch al¬ lein der Katechismus des Red . d . Bl . erschienen ; ferner das Lehr - und Lesebuch von Dessauer . Zwei sehr tüchtige Werke über die bestehende Gesetzge¬ bung gaben uns Rönne und Simon , den ganzes |