verstehen wollen, die bei ihnen eingehenden Gelder mindestens einmal monatlich abzuliefern. Daher kommt es auch, daß z. B. Deutschland, abgesehen von den Rubriken Ölbaumspende, Nationalfondsmarken und Telegrammblankette, in der diesmaligen Tabelle nahezu lauter leere Felder aufweist, obgleich in der „Jüdischen Rundschau", dem Publikationsorgan der deutschen Sammelstelle, allwöchentlich größere Beträge für den Nationalfonds ausgewiesen sind. Die deutsche Landessammelstelle erklärt sich ungeachtet unserer oftmals wiederholten dringenden Vorstellungen einstweilen außerstande, eine wöchentliche oder auch nur monatliche Abführung der bei ihr eingehenden Nationalfondsgelder vorzunehmen. Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß das Qrundübel, woran die deutsche N.-F.-Organisation u. E. krankt, in dem Fehlen besonderer Funktionäre besteht, welche sich der Arbeit für den N.-F. voll und ganz widmen würden. Sowohl in den Ortsgruppen als auch ganz besonders in der Zentrale werden die Agenden des Nationalfonds im Ehrenamte von überaus verdienstvollen Gesinnungsgenossen versehen, welche jedoch mit anderweitigen zionistischen Funktionen überbürdet sind und demzufolge der Verwaltung des Nationalfonds nicht ihre volle, ungeteilte Aufmerksamkeit schenken können. Hoffentlich wird die Leitung unserer deutschen Sammelstelle mit der Zeit Mittel und Wege finden, hierin Wandel zu schaffen und insbesondere eine pünktliche wöchentliche Ablieferung der Nationalfondseingänge zu ermöglichen.
Von den einzelnen Sammelmitteln weisen auch im verflossenen Monat die allgemeinen Spenden den höchsten Ertrag auf. Da jedoch einzelne größere Beträge, die ohne Spezifikation abgeliefert worden sind, als allgemeine Spenden figurieren, so dürften in dieser Rubrik auch Eingänge aus andern Sammelmitteln, namentlich aus Büchsen, enthalten sein.
Die Eingänge aus der Selbstbesteuerung weisen
gegenüber den vorhergehenden Monaten eine kleine Steigerung auf, doch sind sie noch immer nichts weniger als befriedigend. Die Büchsensammlung'en zeigen ebenfalls eine steigende Tendenz, doch scheint die Organisation der Leerungen in manchen Ländern noch nicht in der wünschenswerten Weise durchgeführt zu sein. Der Ertrag der neuen Nationalfondsmarken findet auch in den Ziffern der diesmonatlichen Tabelle noch nicht den entsprechenden Ausdruck. Es dauert eben einige Zeit, bis die Landessammelstellen den Erlös der verkauften N.-F.-Marken abliefern können. Es ist jedoch mit Gewißheit zu erwarten, daß die nächsten- Monatsstatistiken in der Rubrik „Nationalfondsmarken" höhere Ziffern enthalten werden.
Erfreulich ist, daß der Ertrag der Telegrammblankette in diesem Monat ganz bedeutend höher ist als in den vorhergehenden vier Monaten und nahezu sämtlichen Monaten des vorigen Jahres. Allein die vielen leeren Felder zeigen, wie wenig noch in den meisten Ländern für den Absatz der Telegrammblankette geleistet wird. Wir empfehlen den Landessammelstellen und Nationalfondskommissionen nochmals angelegentlich, für die Benutzung der Telegrammformulare eine rege Propaganda zu entfalten.
Ein Erlös aus Postwertzeichen und Materialien wurde im Mai d. J. nicht ausgewiesen, jedoch gelangen schon in der vorliegenden Nummer der „Welt" Beträge aus dieesn Sammelmitteln zum Ausweise, und auch die Berliner Zentralstelle für die Sammlung von Postwertzeichen hat uns für die nächste Zeit einen größern Betrag für verkaufte Marken avisiert.
Auf Grund des Spendenausweises in der vorliegenden ersten Juninummer der „Welt", sowie in Anbetracht der uns für die nächste Zeit angekündigten größern Spendenbeträge können wir die zuversichtliche Hoffnung aussprechen, daß die Nationalfondseingänge des laufenden Monats die des Monats Mai übersteigen werden.
Sammelstelle des Jüdischen Nationalfonds für Österreich:
(Adresse: Wien IX, Türkenstraße 9. — Publikationsorgan: „Jüdische Zeitung", Wien.)
Vom 10.—17. v. M. eingegangen und in Nr. 21 der „Jüdischen Zeitung" detailliert ausgewiesen:
Allgemeine Spenden..............Kr. 337.06
Selbstbesteuerung................„ 90.30
Sammelbogen..................„ 172.51
Büchsen.....................„ 145.17
Summe Kr. 745.04 = Jt 633.29
Sammelstelle des Jüdischen Nationalfonds für Rußland:
(Adresse: Dr. E. W. Tschlenow, Moskau, Mjasnitzkaja, Juschkow Per., Haus„Rossija". — Publikationsorgan: „Rasswjet", St.Petersburg.) Vom 27. April bis 4. Mai a. St. eingegangen und in- Nr. 19 des „Rasswjet" detailliert ausgewiesen:
Allgemeine Spenden . .............Rbl.233.03
Selbstbesteuerung...............„ 22.71
Sammelbogen (russische)............. 22.41
Büchsen.....................„ 175.22
Goldenes Buch (Vollzahlung)...........; 100.—
Goldenes Buch (Teilzahlungen)......... . „ 92.—
Summe Rbl. 645.37 = Jt 1394.—
Sammelstelle des Jüdischen Nationalfonds für Belgien:
(Adresse: Oscar Fischer, 4 Rue Rembrandt, Antwerpen.' —
Publikationsorgan: „Hatikwah", Antwerpen.) Vom 25. März bis 25. April d. J. eingegangen und in Nr. 4 der „Hatikwah" detailliert ausgewiesen:
Allgemeine Spenden............ . Frcs. 72.64
Selbstbesteuerung............... „ 26.83
Sammelbogen................. „ 218.—
Büchsen.................... „ 22.63
Goldenes Buch (Vollzahlungen)......... „ 500.—
Goldenes Buch (Teilzahlungen)......... „ 257.49
Summe Frcs. 1097.59 = Jt 889.05