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.Die j& Welt"
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wurde ein Commers veranstaltet, der den erhebendsten Verlauf nahm.
Jaroslau. Der akademische Verein ,,B a r - K o c h b a" veranstaltete am 23. d. M. im Saale Victoria eine Makkabäer- Gedenkfeier. bei der begeisternde Reden mit declamatorischen und musikalischen Darbietungen wechselten.
Przemysl. Sonntag den 23. d. M. veranstaltete der hiesige Verein „Zion" im grossen Saale des kaufmännischen Casino einen feierlichen Makkabäerabend. Herr Banquieur Ehrlich, Obmann des Vereines, begrüsste die versammelten Damen und Herren mit einer schwungvollen Ansprache. Sodann entzündete der Tempelcantor Herr Licht die Chanukalichter and sang darauf das Gebet TlEViZT- Herr Dr. Malz aus Lemberg, Redacteur der Wochenschrift „Wschöd", hielt die Festrede in polnischer Sprache, die mit stürmischem Beifall aufgenommen wurde und auch auf die anwesenden Antizionisten grossen Eindruck machte. Das bekannte Jargonlied „Sehnsucht nach Zion« wurde von Fräulein Gold färb in ergreifender Weise gesungen. Der siebenjährige Knabe Scharf, der auch sonst Hebräisch zu sprechen versteht, declamierte ein hebräisches Gedicht. Cantor Licht sang darauf den „Wanderer". Dann ergriff Dr. D. M alz abermals das Wort und feierte in einer deutschen Rede in flammenden Ausdrücken das Andenken der Makkabäer und die Bestrebungen des Zionismus. Der Erfolg des Abends war ein derartiger, dass man hoffen kann, dass der Zionismus auch die jüdischen „Christbaumaufsteller", deren es auch hier gibt, gewinnen wird. Dr. M. M.
Krakau. Der akademische Verein „Haschachar-Przed- swit" veranstaltete am 15. d. M. eine gross angelegte Makkabäerfeier. Das überaus reiche Programm, wie auch die Tendenz dieses Abends bewirkten, dass die Räume des Hotel Royal, des grössten Saales in der Stadt, den wir überhaupt hiefür gewinnen konnten, kaum die Anwesenden fassen konnten. Nebst der Begrüssungsrede des Vorsitzenden Dr. Goldwasser, war es die Festrede des Collegen Dr. Lauer, die, mit voller Ueberzeugungskraft vorgetragen, auch die grössten Zweifler mitriss. Ueber die geschichtliche Bedeutung der Makkabäer sprach College Bulra. der es verstand, seinem geschichtlichen Thema eine interessante, poetische Form abzugewinnen. Den declamatorischen Theil des Abends besorgten College Dr. L ö b 1 und Herr Doctor Süsskind. Sehr gut war auch der musikalische Theil vertreten, und zwar waren es Herr Cand. jur. Eber und Cand. jur. L ipp e 1, die mit ihren meisterhaft vorgetragenen Solopiecen rauschenden Applaus gewannen. — An dieser Stelle drückt der Verein den Herren Dr. Süsskind, cand. jur. Eber und L i p p e 1 für ihr freundliches Mitwirken den besten Dank aus.
Zborow. Die am 11). d. M. in Gegenwart eines zahlreichen Publicums, unter Vorsitz des Präsidenten Herrn D. Feuer ing, hier abgehaltene zionistische Makkabäer- Feier, nahm einen höchst befriedigenden Verlauf. Sowohl dem gelungenen Chorgesange unter Leitung des Herrn H. S c h a m e s, wie auch dem Vortrage „,D i e Ziele des Zionismus" des Herrn Schullehrers J. Scheiner und der Festrode ..Die Makkabäer* unseres Genossen O. Radler folgte das Publicum mit intensiver Aufmerksamkeit und spendete den Rednern lebhaften Beifall. In Anbetracht dessen scheint die Hoffnung begründet zu sein, dass die auch bei dieser Gelegenheit unter die weiten Voiksmas<=en gestreute Zionsidee allmählich auch in die Köpfe der Fürsprecher einer jüdischen far niente-Politik Eingang finden werde.
A. H. P.
Wien. (Einzel verein „P rat er Strasse" des „Zion".) Dieser Verein veranstaltete am 20. d. M. eine Chanukafeier, die einen ungemein würdigen Verlauf nahm. Eingeleitet wurde der Abend mit der Bewirthung und Beschenkung von etwa 30 Kindern. In feierlicher Weise entzündete Herr Obercantor Alfred König die Lichter, indem er die dabei üblichen Gesänge in vollendeter Weise zu Gehör brachte. Hierauf richtete Herr Berthold F e i w e 1 eine herzliche Ansprache an die Kleinen, in der er ihnen die Bedeutung des Chanukafestes erklärte. Voll Aufmerksamkeit und mit grossem Verständnis folgten die Kinder dem Vortrage. Oberlehrer Weber nahm sodann die Beschenkung d-er Kleinen vor. Als diese mit glückstrahlenden Gesichtern abgezogen waren, wurde der zweite Theil des Abends, die Makkabäerfeier für die Mitglieder des Einzelvereines eröffnet. Die Chanukafestreden hielten Redacteur Berthold F e i w e 1 und Schriftsteller Bernhard Tag.
Hannover. Die kürzlich vom hiesigen zionistischen Vereine „Ahawath Zion" veranstaltete Makkabäerfeier
verlief in schöner und durchaus würdiger Weise. In einer formvollendeten Festrede wurde daraufhingewiesen, welche Lehren wir Juden und besonders wir zionistischen Juden aus den Heldenthaten Juda Makkabis zu ziehen hätten. Auch in besängen wurde vielfach der Muth und die Volksliebe unserer Helden gepriesen. B.
Prag. (Die zweite Makkabäer-Feier des „Jüdischen Volksvereines" in Prag.) Als vor Vf 2 Jahren der ...Jüdische Volksverein" in Prag gegründet wurde, haben alle Kreise der jüdischen Bevölkerung über die Utopisten gelächelt. Heute denken diese Kreise ganz anders über den Zionismus. Sie lächeln nicht darüber, sie ignorieren ihn nicht mehr. Dieser erfreuliche Umschlag in der Beurtheilung des Zionismus ist bei der am 22. d. M. von den zionistischen Vereinen Prags veranstalteten Makkabäer-Feier besonders deutlich zutage getreten. Bei dieser Feier waren alle jüdischen Kreise vertreten, sogar jene Richtung, üe in den Zionisten Ketzer sah. welche angeblich die Religion vernichten wollen. Diese Feier fa n « irr dem festlich decorierten Wintergarten des Grand Ho^l unter überaus starker Betheiligung der jüdischen Bevölk e ~ rung Prags statt. Der „Centrai-Verein zur Pflege jüdisch er Angelegenheiten", sowie der Verein „Emes" und ande re jüdische Vereine waren officiell vertreten. An 1200 Pe r_ sonen waren gekommen, um das Andenken an die grosse 11 Thaten jüdischer Helden mitzufeiern. — Der Obmann de s ..Jüdischen Volksvereines". Herr Philipp Lebenhart» begrüsste die Erschienenen in hebräischer, böhmischer und deutscher Sprache, worauf vom Herrn MUDr. M. K o h n der Prolog vorgetragen wurde. Wirkungsvoll und in zündenden Worten schilderte hierauf Herr Rabbiner Phil.- Dr. Aladar Deutsch die Bedeutung des Chanuka-Festes. Herr Jacob Wertheimer sprach über dasselbe Thema in böhmischer Sprache vom historischen Standpunkte aus. Dann trug Frau Sofie Ronbitschek das Gedicht ..Der Wiedergefundene" von Ludwig August Frankel meisterhaft vor und wurde ebenso wie die vorgenannten Herren mit reichem Beifall belohnt. Der „Jüdische Gesang- und Musikverein" brachte wirkungsvoll nebst dem Chanukalied ..Moaus Zur Jeschuosi" einige Männerchöre zum Vortrag, worauf eine Recitation in böhmischer Sprache von Herrn ing. cand. Klein folsrte. Die Feier war in jeder Hinsicht gelungen und das Festcomite" unter Leitung des Herrn Jacob" W ertheimer kann mit dem Erfolge vollkommen zifrieden sein. Insbesondere haben sich die Frauen Roubitschek. Redisch und Bergmann, sowie Herr Wolf an den Arbeiten dieses Comites betheiligt und gebürt ihnen hierfür Dank und Anerkennung. Die Ausschmückung des Saales hat das Mitglied des ..Jüdischen Volksvereines'- Herr Friedrich Schwarz in bereitwilligster Weise unentgeltlich ausgeführt, während das Arrangement, sowie die Leitung des Büffets FrauRelschi R e d i s eh besorgte, wofür beiden an dieser Stelle gedankt sei.
Pressburg. Der „A h a v a t h Zion" veranstaltete Sonntag den 16. d. M. eine Chanuka-Feier. welche unter besonders starker Betheiligung im festlich geschmückten Turnsaale der Volksschule stattfand. Das Fest wurde vom Vereins-Chore mit dem Vortrage der B r ü i Vschen Hymne eingeleitet, welchem die hebräische Festrede, von Herrn MosesWeiss in einer von der Lebendigkeit unserer Nationalsprache überzeugenden Weise gehalten, folgte. Sodann ergriff Herr Präses Samuel Bettelheim das Wort zu einer schwungvollen deutschen Tendenzrede, die grossen Eindruck machte und überaus beifällig aufgenommen wurde. Herr cand. jur. S. Schlesinger erzielte grossen Erfolg durch eine vorzügliche declamatorische Darbietung, worauf zum Schlüsse noch Herr L. R o k 6 a c h aus Palästina eine hebräische Ansprache hielt. Herr Rokeach. der auf der Durchreise in unserer Stadt weilt und dem unser Verein bereits einige sehr interessante Vorträge verdankt, überraschte durch seine meisterhafte Beherrschung der hebräischen Sprache. In den Pausen zwischen den einzelnen Reden brachte der Vereins-Chor unter der bewährten Leitung des Herrn J. B. Zänker, von Herrn Adolf S c h w a r t z am Harmonium begleitet, mehrere zionistische Lieder zum Vortrage, welche ausserordentlich gefielen. Die Feier war in jeder Hinsicht eine sehr gelungene und führte dem Vereine zahlreiche neue Mitglieder zu. M. H.
Berlin. (Russisch -jüdischer wissenschaftlicher Verein „Kadimah".) Der Verein „Kadimah" feierte am 22. d. M. die Chanuka-Tage in feierlicher Weise. Der Erlös war für die Arbeiter in denjüdischen C o 1 o n i e n in Palästina bestimmt. Die Feier wurde durch eine deutsche und russische Rede des Vorsitzenden Herrn Leo M o z k i n eröffnet. Nach den üblichen Be- grüssungsworten in deutscher Sprache führte H«rrMozk"in