Redaction und Administration:

WIEN ;

IX.; TtirkMstrasse ftr. 9.

^Telephon 14199v

Erscheint; jeden Freitag.

Zuschriften sind nicht an einzelne Personen, sondern an die Redaction oder Administration: Wien, IX.,

Türkenstrasse Nr. 9, zu richten. Unfrankierte Briefe werden'nicht angenommen und Manuscripte nicht zurückgesendet. Sprechstunden tfer Redaction: Montag, Mittwoch und Freitag von 34 Uhr.

Preise der Anzeigen:

Die viftrraal gespalten? Petitzeüe 20 Heller.

Der Inseratentheil wiH Dienstag abends geschlossen.

Einzelne Nummern 30 Heller.

' O.est e rre ich-Ungarn: ganzjährig 12 'Kronen, halbjährig 6 Kronen. Für das Ausland: Deutschland ganzjährig 13 Mk. 70 Pf., halbjährig 6 Mkr «5 Pf., England ganzjährig 14 Shg., halbjährig 7 Shg., Russland ganzjährig 7. R., halbjährig B R. 50 Kop'., Schweiz, Frankreich, Italien, Türkei, Rumänien, Bulgarien. Serbien, Griechenland, Aegypten ganzjährig 17 Frcs., halbjährig S Fn;s, r>0 Cts., Amerika ganzjährig 3 Doli. 40 Ct.

Nr. 17.

Wien, 26. April 1901.

5. Jahrgang

Zur Agitation werden ältere Nummern der Jahrgänge 1899 und 1900 gegen Einsendung des Portos (für Oesterreich und Deutschand per 5 Kilo-Paket, circa 100 Nummern, 72 Heller) abgegeben. j!

Die Pessach-Doppelnummer, vorzüglich zur Agitation geeignet, ist, soweit der Vorrath reicht, von der Administration zu beziehe^.

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Broschüren-Wettbewerb derWelt".

Air dem Preisausschreiben derWelt" haben sicli etwa 30 Bewerber betheiligt. \ %

; Leider hat die Prüfung der eingesandten Flug­schriften ergeben, dass keine einzige mit einem ddr är,ei Preise bedacht -werden konnte. Obwohl manchie jBf-öschürtni mit viel Sachkenntnis und grossem Fleissjs ausgearbeitet waren, konnten sie doch nicht in Berückj- iichtigurig gezogen werden, weil ihnen allen ohne Auäj? nähme der völksthümliehe Ton, die Lebendigkeit un<jl Frische dir DajstelluLg und die Kürze der Dictiori, fehlten. |

Die Redaction derWelt" sieht sich daher ver£ anlasst, (Jas Pi 5 t isäusschre.ben unter den früheren, nach- stehcncL angefahrten Bedingungen zu erneuern und! setzt als Endtermin für- die Einsendung def Man u scripi e d en 15. Juni 1«;01 fe s t. Die Flug­schrift soll nicht grösser als ein Druckbogen (16 Octav- seiten) sein und -in möglichster Klarheit und Präcision den Begriff und die Ziele der zionistischen B e w e gun g darlegen.

Drei Preise sollen zur Vertheilung gelangen:

ein 1. Preis im Bt trage von 200. Frcs. in Gold, 9 100

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Dem Preisgerichte steht es frei, bei Vorhandensein gleichwertiger Arbeiten eine andere Virlheilung der Preise vorzunehmen^ äbtr auch im Falle noch andere gelungene Arbejtcri einlangen deren Ankauf und Publicierung in der /Welt" zu beantragen.

An der Bewerbung kann sich jedermann be­theiligen. Die Preis^chriften müssen in deutsch e r S p r a e h e oder in J arg o n abgelasst sein, uncj sind in der für die Drucklegung noth wendige it - Forüi (eiivseitiges'Beschreiben des Papieres und deutliche Schrift), mit einem Motto versehen, frankiert bei derv

Redaction derWelt" einzureichen. Ein beigeschlossenes versiegeltes, mit dem gleichen Motto versehenes Gouvert soll den Namen des Autors und seine Adresse enthalten.

Die Couverts werden nur im Falle der Preis- zuerkennung geöffnet. Nicht preisgekrönte Arbeiten werden dem Absender franco retourniort.

Die preisgekrönten Arbeiten werden Eigenthum derWelt", der die Publicierung in jeder ihr geeignet scheinenden Form, ebenso wie das Recht der Ueber- S' tzung in fremde Sprachen ausschliesslich zusteht.

Wien, am 15. April 1901. Für die Redaction:

Berthold Feiwel.

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Die jüdische Familie*). Die jüdische Frau.

Von B erthold Feiwel. I.

Wenn es wahr ist, dass diejenigen Frauen die besten sind, von denen am wenigsten gesprochen wird, dann müsste die jüdische Frau recht schlecht geworden sein. Wollte man es in galantere Worte kleiden, so müsste man sagen : Von den jüdischen Frauen wird in der letzten Zeit sehr viel gesprochen, namentlich von den Beniner, Pariser, Wiener Jüdinnen und ihren Schwestern in den kleineren Grossstädten. Man' spricht viel von ihnen, und was man spricht, ist sicher kein Frauenlob. Es ist auch lange nicht mehr die Garicatur derFliegenden Blätter", die boshaft-gutmüthig über die lächerlich-traurigen Schwächen jüdischerCommerzien- räthinnen witzelt, nicht mehr die oft und oft wieder­holte Variante von irgendeiner Baronin Rebekka oder Sarah, die sich dreht und windet und die Finger spreizt, um die geschmacklose Ueberladenheit ihres Schmuckes glänzen zu lassen.

Der Ton, in dem heute immer häufiger in Zeitungen und Büchern, im Theater und gar von der Redner­tribüne öffentlicher Versammlungen herab über die jüdische Frau gesprochen wird, ist weit entfernt von cLt fast harmlosen Spöttelei früherer Zeiten. Dass es

'*) Wir erötfnen hiermit die Discussion : über die Fragen der jüdischen Familie und hoffen, dass unsere Leser sich daran lebhaft betheiiigen werden.