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„Die $ Welt"
Nr. 29
deutscher Zionisten, und war für mich durch das Verhalten der sich Zionisten nennenden Mitglieder des hiesigen „V. J. St." eine traurige, aber zwingende Notwendigkeit. Dass ich in meinem Artikel beleidigend geworden bin oder „Gesinnungsgenossen" herabgesetzt habe, kann keinobjectiver Leser behaupten. Ich habe mich nur bemüht, Thatsachen objectiv darzustellen und daraus Folgerungen zu ziehen. Dass diese nicht gerade für die zionistische Gesinnung der betreffenden Mitglieder des 9 V. J. St." zeugen, ist doch nicht meine Schuld. Der „V. J. St.* hindert seine Mitglieder gewiss nicht, Zionisten zu sein, aber ihre freie Zeit, die dem Zionismus gehören sollte und die der Zionismus braucht, absorbiert der „V. J. St." völlig. Darum also nochmals: Für Zionisten nicht „V. J. St. Ä , sondern zionistische Studenten vereine!
Mit Zionsgruss Der Vorsitzende der Breslauer Zionistischen Vereinigung: Hugo Schachtel (Hille!).
Ein armer, halberblindeter Mann aus Jerusalem, der, um sein zweites Auge zu retten, seit einigen Monaten sammt seiner Frau in Wien zu verweilen gezwungen ist und sich in grösster Nothlage befindet, bittet edelherzige Glaubens- und Stammesgenossen um Unterstützung. Abraham Benjamin Ri wlin, IL, Kleine Schiffgasse 17.
Bücher und Zeitschriften-Rundschau.
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„Dorshei Zion Association Capefcown", (Founded 3. September 1899) Report and Statement of Revenue and Expen- diture from first April 1900 to first April 1901.
\Y2 mtsntt — Zions Messenger. Souvenir of the Fourth Annual Convention of the Federation of American Zionists, Philadelphia, June 16—17 1901. Published by the Convention Comitte. Philadelphia 1901.
Aeussere Freiheit und innere Knechtschaft. Eine zeitgemässe Betrachtung von Achad- H a a m. Aus dem Hebräischen. Frankfurt a. M., Verlag von J. Kauffmann.
Jewish Colonization Association. Rapport de l'Administration Centrale au Conseil d'Admini- stration pour l'anneel900. Presente aux Actionaires äl'Assem- blee Generale du 16. Juin 1901. Paris, Imprimerie R. Ve- neziani 8, Rue Menars 8.—1901.
Die Rechtsverhältnisse der Juden in den deutsch-österreichischen Ländern. Mit einer Einleitung über die Principien der Judengesetzgebung in Europa während des Mittelalters. Von Dr J. E. Scherer. Leipzig, Verlag von Duncker und Humblot, 1901.
Das Wesen des Antisemitismus. Von Heinrich Graf Coudenhove. Berlin, S. Calvary & Co. 1901.
Nr. 6 der „Jüdischen Turn-Zeitung", herausgegeben vom Jüdischen Turnverein „Bar K o c h b a" (Berlin), hat folgenden Inhalt : Der Kreisturntag in Wien. — Jüdische Sportvereine in London. — Die Einfügung der .Spiele im Freien* in das Ganze des T^rnbetriebes der Turnvereine. Nach einem Vortrage von Dr. G a s c h. - Aus der jüdischen Turnerwelt. — Verschiedenes.
Das Maiheft der von Achad-Haam redigierten hebräischen literarisch - wissenschaftlichen Monatsschrift »Haschiloah" liegt uns vor. Es bringt an erster Stelle eine Fortsetzung der Abhandlung von Hillel Zei Hinüber „Das Gute und das Böse in der Auffassung der jüdischen und nichtjüdischen Weltweisen" (XL: Schopenhauer und Eduard v. Hartmann), Hierauf folgt eine Monographie von Abraham Kahana über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Ancona (1348 — 1861), eine belletristische Skizze unter dem Titel: „Durch einen Boten" von A. S. Rabbinowitz, ein sehr bemerkenswerter, „Die Grenzen des Zionismus" überschriebener Artikel von Josef Klausner, auf den wir demnächst ausführlich zurückkommen wollen, ein Essay von Dr. Josef Chotzner über „R Kalonymos bar K a 1 o n y m o s", ein stimmungsreiches Gedicht: „Das verborgene Eden" von J. L. Boru- chowitsch, eine Fortsetzung der Besprechung des Bernfeld 'sehen Buches über «Jüdische Religions- phiiosophie" durch Dr. D. Neumark, ein Brief aus Palästina, in dem über die Lage der Colonien berichtet wird, die fünfte Fortsetzung der Artikelserie von M. S. Reisin über „Juden und Judenthum in Amerika", ein Brief aus Russland, eine Uebersetzung des Berichtes der Pariser Abordnung der russischen „Chowewe-Zion" (in einer Fussnote verspricht Achad-Haam. de Angelegenheit im „Haschiloah" noch eingehend besprechen zu wollen), Rundblicke auf das jüdische Leben von Ivri und Chasmonai, endlich literarische Notizen. Aus dieser trockenen Inhaltsangabe allein lässt sich ersehen, wie vorzüglich die wahrhaft vornehme Zeitschrift geleitet ist, und welche Fülle von belehrendem und anregendem Stoff ein einziges ihrer Hefte in sich birgt. Der Verlag „Achiasaf" in Warschau verdient alle Anerkennung für die Herausgabe dieser in der hebräischen periodischen Literatur einzig dastehenden Monatsschrift.
Die Brünner „Jüdische Volksstimme" beschäftigt sich an erster Stelle mit unserer Taktik und den grossen zionistischen Erfolgen gegenüber dem mährischen Judenliberalismus, die sie mit Genugthuung registrieren kann. In verschiedenen Artikeln wird der Stand des jüdischen Handels, sowie des Handels- und Kleingewerbes fachmännisch behandelt und interessante politische Stimmungsbilder aus der jüdischen Gesellschaft Croatiens und Bosniens gebracht. Hervorzuheben ist die vornehme Abfuhr einer gewissen Art der Gegnerschaft, die säbelrasselnd und fuchtig in einer Wiener Retfactionsstube possierlich genug sich entwickelt hat. Natürlich muss die „Jüdische Volksstimme" es ablehnen, ihre Redaction mit Schiessscharten zu versehen. Der „Arizona Kicker" allein durfte Zeitungspolemiken führen, um mit Wippchen zu reden, die Feder in der einen und den Säbel in der anderen Hand. — Im Feuilleton wird Tischah-b'ab gewürdigt und eine ethnographische Skizze der spanischen Juden gegeben. Erfreulich macht sich in den Nachrichtenspalten die emsige zionistische Thätigkeit in den SudetUnländern bemerkbar.
Die letzte (Doppel-) Nummer des „Echo Sioniste" hat folgenden Inhalt:
1. Le Dr. Herzl chez les „Maccaböens" de Londres:
a) Discours.............Israel Zangwill.
b) Discours.............Dr. Th. Herzl.
c) Presse anglaise..........
d) Presse americaine.........
2. Emancipation et ahjuration.......A. Ludvipol.
3. Le Sionisme au Caire • ..... . . . . M.
4. La Delegation des Palöstinophiles .... Dr. Klein.
5. Revue de la Presse........... Hatsofim.
6. Nouvelles................Hamodiim.
7. La litterature neo-hebra:que.......Dr.AcLRaskine.
8. Les chansons populaires juives en Russie Dr. A. Rokeach.
In St. Petersburg ist soeben eine sehr interessante und inhaltreiche literarisch-künstlerische Sammelschrift unter dem Titel: „Hilfe für die von der Missernte betroffenen Juden" in Druck erschienen. Ganz besonders erfreulich erscheint dabei der Umstand, dass das Verdienst der Herausgabe dieses Werkes vollständig einem Kreise von Moskauer Christen gehört.
Die hervorragendsten russischen und fremdländischen Schriftsteller und Künstler leisteten diser edlen Initiative Folge und widmeten der Sammelschrift wahrhaft wertvolle Beiträge. In der von Wladimir Potjomkin geschriebenen Vorrede finden wir interessante Bekenntnisse über die Beweggründe, die diese Initiative veranlasst haben. „Das Erscheinen dieser Samnielschrift", sagt P o t jo m k i n, „ist eitter der Versuche, unsere'' üriße^'Üngerechti^keit 'den Juden 1 gegenüber vergessen T zu'~ : mächen und zugleich ein klein wenig die grosse moralische Schuld einzulösen, die auf der