Freitag -Musgabe

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JÜDISCHE ZEITUNG

tWea, Freitag, *6. November 1937 e a*. Klsiew 5698

U. Jahrgang

Direktor Viktor Kettner

wind am 27. November 50 Jahre

Die internationale Lage und die Teilung

England» Position in Palästina

London, 25. November. (JTA.)Jewish Chronicle veröffentlicht einen Bericht seines diplomatischen Korrespondenten, wonach dieser von einer Seite, diein 1 engster Berührung mit führenden Persönlichkeiten der britischen Regierung steht, gehört habe, daß das Kabinett in der Palästina-Fragelangsam vorzugehen beabsichtige. Die ernste und sich immer weiter ausdehnende Inanspruchnahme durch die Internationale Weltlage absorbiere die ganze Energie der Minister

In dieser Lage habe die britische Regierung nicht die Absicht, die wider­strebenden Araber oder sogar die ablehnenden Zionisten zu zwingen, die Teilung anzuerkennen.

Die Minister haben aber auch jetzt keine Zeit, eine andere Lösung auszuarbei­ten. Daher könnten diejenigen Zionisten, die gegen die Teilung sind, die Atem­pause benutzen und einen Gegenvorschlag zur Vorlage im geeigneten Mo­ment ausarbeiten. Das Zögern der Regierung, die überstürzten Methoden Ormsby-Gores mitzumachen, werde auch durch die Überlegung gerechtfertigt, daß die Ernennung eines High Commissioner bevorsteht und daß es unrichtig wäre, eine definitive Lösung durchzuführen, ehe der neue High Commissioner sich geäußert hat Inzwischen werde also das Mandat fortgeführt. Die höchsten Militär- und Flottenautoritäten der Regierung stimmen darin überein, daß angesichts der heutigen Lage keine Rede davon sein kann, die Machtstellung der Mandatar­macht ln Palästina abzubauen.

Der neue High Commissioner eine Zivilperson?

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Makkabäerfest und Chanukkah

fdieuc Farhan

zum Tode verurteilt

in Palä­stina su funktionieren, am 24. d. wurde vom Militärgericht in Haifa das erste

Reuter meldet, daß bisher die Person des Nachfolgers Wauchopes als High Com­missioner für Palästina noch nicht bestimmt wurde. Es sei bisher nur be- r -kamt,»« 0 ! Oüb CtmveUutr > ^

Mr John Anderson, dem man dieses Amt angetragen hatte, abgelehnt hat. Die Regierung beabsichtige nicht, einen Militär auf den Posten des High Commissioner zu

Todesurteil gesprochen. Wegen Waffeotragens verurteilt wurde Farhan Essadi ans dem Dorfe Umei Fahmen bei Yenin, der in dem Dorfe Mazgar bei Yenin festgenommen werden konnte. Man fand bei ihm eine Flinte und zwanzig Schuß Munition.

Essadi hatte sich bereits während der Unruhen im Jahre 1936 als Terrori­sten fflhrer hervorgetan, doch war

Neigung zu Krampfadern

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es den Behörden bisher nicht gelungen, sich seiner zu bemächtigen. Da der Scheik 80 Jahre alt ist, haben die arabischen Kreise an den Oberkommissär W a u c h o p e, der bereits in Palästina eingetroffen ist, ein Gnadengesuch gerichtet.

Gnadengesuch abgelehnt

Jerusalem, 26. November. (Privat.) Der Oberstkommandierende von Palästina bat das Gnadengesuch ab gelehnt. Das Todesurteil wird Samstag in Akko vollzogen. _

Huberman auf der Rückreise

Batavia, 25. November. (JTA.) Bronislav Huberman bat, nachdem er vollkommen genesen äst, die Rückreise nach Europa an­getreten. Er wird sein nächstes Konzert m Mailand absolvieren.

berufen; es sei so gut wie sicher, daß eine Zivilperson ernannt werden wird.

Protest gegen das Einwanderungsgesetz

Jerusalem, 25. November. (JTA.) In der Plenarsitzung des Einwanderungs- rates, die in Jerusalem unter dem Vor­sitz des Vizedirektors des Einwanderungs­departements der Jewish Agency A. Eliahu Dobkin und im Beisein von Vertretern aller Schichten des Jischuw stattgefunden hat, wurde einstimmig die folgende Pro­testresolution gegen das neue Ein­wanderungsgesetz angenommen:

Der Einwanderungsrat, der den Jischuw in Palästina repräsentiert, protestiert auf das entschiedenste gegen das neue Ein­wanderungsgesetz. Die dem High Commis- sioner erteilte Ermächtigung, nach eigenem Ermessen für eine bestimmte Periode ein Einwanderungsmaximum festzusetzen, stellt eine direkte Verletzung eines der prin­zipiellen Grundlagen des Palästinamandates dar. Sie beseitigt

das Prinzip der wirtschaftlichen Aufnahmsfähigkeit

das im Churchill-Weißbuch 1922 festgelegt, durch den Völkerbundrat in seiner Ent­schließung von 1930 bestätigt wurde und auf welchem die Einwanderungspolitik der Palästinaregierung in den letzten 15 Jahren basiert hat

In Verfolg der dem Völkerbundrat im September dieses Jahres unterbreiteten Be-

Whlüsse und Mitteilungen, in welchen der provisorische Charakter der in dem Weiß­buch vom Juni 1931 enthaltenen Verord-

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des High Commission ers, ein Maximum für jüdische Einwanderung zu bestimmen, am 31, März 1938 erlischt; trotzdem aber wird der High Commissioner in dem gleichen Gesetze ermächtigt, die Gültigkeit der betreffenden Bestimmung über diesen Termin hinaus zu erstrecken.

Der Einwandorungsrat sieht in dem neuen Gesetz, das den Grundsätzen des Mandates dderepricht, ein

Attentat auf «las Recht der Juden

auf Einwanderung; diese Einwanderung soll nun durch künstliche und ungerechtfertigte Begrenzungen gehemmt werden; der Rat ruft die mit, der Führung der zionistischen Bewegung betrauten Institutionen und das ganze jüdische Volk auf, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit dieses Ge­setz widerrufen werde.

Die Zertifikate

Jerusalem, 25. November. (JTA.) Auf einer vom politischen Departement der Jewish Agency in Jerusalem veranstalteten Pressekonferenz wurde bestätigt, daß die Palästina-Regierung der Jewish Agency 1500 Arbeiterzertifikate und 700 Zertifikate für Frauen und Kinder von A r b ei t e rein Wan­derern zur Verfügung gestellt hat. Die Jewish Agency habe somit jetzt 2200 Zerti­fikate erhalten. Ferner sollen 500 b i s 600 Zertifikate für Kapitalisten und deren Verwandte zur Vertei­lung gelangen. Der Rest der für die laufen­den acht Monate bewilligten 8000 Zertifikate wurde bereits zur Verteilung gebracht, die Einwanderer sind jedoch noch nicht in Palästina eingetroffen.

Von Dr. Robert Sonnenwald,

Präsident du Ist. Kultusgemeinde in Graz.

. Wenn wir Zionisten in der ganseji, ; rwelt alljährlich das Andenken der Makkabäer in festlicher Weise ehren, so geschieht dies schon mit jener inneren Selbstverständlichkeit, zu der eine schöne Gewohnheit verleitet; es mag darum zweckvoll sein, am Tage dieses Festes daran zu erinnern, daß wir es uns erst sozusagen wieder erobern mußten.

Das Jahrhundert der Emanzipation hatte versucht, das Judentum in die Schranken eines bloßen Religions­bekenntnisses zurückzudrängen, und dieses Bemühen ging überdies parallel zu jener allgemeinen geistigen Strö­mung des 19. Jahrhunderts, mit der an Stelle religiösen Erlebens ein platter Rationalismus trat. Während nun die anderen Völker Europas den festen Boden unter den Füßen und in normalen Verhältnissen lebend derartige Gei­stesrichtungen im Rahmen ihrer Ent­wicklung ohne nennenswerten Schaden überstanden, war die Wirkung für das Judentum katastrophal. Wenn man ihm den einen Pfeiler seiner Existenz nahm, die Nationalität, und den anderen, seine Religion, seines wesentlichen inneren Gehaltes beraubte, dann mußte das Er­gebnis jene Auflösung sein, zu der das Judentum Mittel- und Westeuropas auf bestem Wege war. Die entnationalisierte Orthodoxie war nicht mehr imstande, zu verhindern, daß sich in dem rudimentär und überdies in einem allgemein-euro­päischen Sinn unzeitgemäß gewordenen religiösen Bezirke eine lieblose und leere Konvention ausbreitete, die sieh eben noch an äußere Formen hielt, dabei aber die Kenntnis unserer geistigen und

Samstag, 4. Dezember 1937

Repräsentative Makkabäer-Feier des Zion. Landesverbandes

_ Ltuü.L PROGRAMM: m _ e>__i

Karten von S 1'50 bis 5'50 erhältlioh

_. .. n n.i,.. Grilnbaum, Präsident des Zionistischen Landesverbandes für Österreich; Lichteranzünden: Oberkantor Qerson Marge

Anspracho t or. ruchsgelb , Makkabäer-Rede, gelesen von Jakob Feldhammer; Liselotte Markus (Violine), Jüdische W<

Hebr^8chund JUdi8Che Volkslieder; Albert Feiler, Jüdische Volkslieder; Engelszene aus Rieh. Beer-Hofmanns Jaakobs Traum, Mitglieder des

im Großen Konzerthaus - Saal

lolles; Chor des Selten- f eisen; Sarah Goldstein,

des Jüdischen Kulturtheaters

Kartenverkauf i Zion. Landesverband, l Marc-Aurel-Straße 5, U 22-2-11; Zion Bezlrksoektion Leo-

Kartenverkauf i Zion. Landesverband, l Marc-Aurel-Straße 5, U 22-2-11; Zion Bezlrksoektion Lee- poicsiaoi. ii.. rraiersirnue ia, nn wi ; "»> iiHrwwi «/, n waw;->*-

...... _ _ W 1Z0 l Schottenrino 25. A 11-6-26; Bücherstube Melstrik, I., Woltzeile 6, R 25-4-53; iüd. Kulturetelle, I., Kal 3, R 28-2-36; BUcherstube Lanyl, Klrntnerstr. 44. B 26-3-33.

S? ~f* I Graben 29, U 224-45; Papiergeschäft Drlmer, I, Schottenrino 33, A 12-7-78; Ring der AltherrenverbSnde, I., Kohlmarkt 8, U 23-4-37; Herrenmodegesohäft Eugen Prager,

nsrwnzenirwe nraimur,. Opernring 13, B 22-0-31.