K. C.-Blätter
Zeitschrift des Kartell- Convents d. Verbindungen deutscher Studenten jüdische» Glaubens
„Die Verbindungen im K. C. stehen auf dem Boden deutschvaterländischer Gefimmng. Sie habe» zum Zweck den Kampf gegen den Antisemitismus in der deutschen Studentenschaft und die Erziehung ihrer Mitglieder zu selbstbewußten Juden, die im Bewußtsein, daß die deutschen Juden einen durch Geschichte, Kultur- und Rechtsgemeinschaft mit dem deutschen Vaterland unlöslich verbundene» Boltsteil bilden, jederzeit bereit und imstande find, für die politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Juden einzutreten. — Der K. C. lehnt die Bestrebungen zur Lösung der deutschen Zudensrage auüerbalb Deutschlands ab. — Zu politischen und religiösen Sonderbestrebungen innerhalb des Judentums nehmen die Verbindungen im K. C. keine Stellung, soweit dies nicht durch
Absatz 1 und 2 bedingt ist.''
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22. Jahrgang
Aufsatzheft Nr. 1
März 1932
Nachdruck unserer Aufsätze, mit Ausnahme der durch einen besonderen Vermerk gegen Nachdruck geschützten, unter Quellenangabe gestattet.
Einblick in unser Sein. S. 1 — Llnser Kampf. S 2 — Die wirtschaftliche Gegenwarts- X-. Z _ situation des K. C ers. S. IO - Aus dem Leben der K. C - Verbindung. S 12 — Warm» ich K. C er wurde. S. 16 — Wie fieht der Außenstehende den K C.? S. 17 — K. C. und Lochschul- politik. S. 19 — Sport im K. C. S. 25 — Organisation des K.C. S.27 — K. C.-Veranstaltungen. S. 20 — K. C.-Aemler. S. 32 — Verbindungen, A.L.- und Landesverbände im K. C. S. 32
Einblick in unser Sein.
Wir K. C.er pflegen uns in kurzen Zeiträumen Rechenschaft über unser Sein abzulegen. Wir wissen: Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen. Wir haben stets dem Grundsätze gehuldigt, nicht zu früh und nicht zu spät die Zeichen der Zeit zu verstehen, das AÜe nicht niederzureißen, wenn es nicht restlos innerlich überwunden ist, und Neues erst dann zu erstreben, wenn es sich bewährt und auch innerlich in den Gemütern eingebürgert hat. Wenn wir als ein Verband, dem der Rechtsgedanke über alles geht, gegenüber der Masse der Uninteressierten ausgestanden, wenn wir die Mahner und die Warner der deutschjüdischen Jugend gewesen sind, um ihr Selbstbewußtsein zu wecken, um das Gefühl ihrer Verantwortung dem eigenen Ich und der ftemden Umwelt gegenüber zu steigern, so war es leicht, die Forderung aufzustellen, aber schwer, sie zu erfüllen. Bei uns wurde mit der ganzen Selbstverantwortung ernster junger Menschen um diese Dinge gerungen. Wir fteuen uns, dies sagen zu können, und wir sind stolz darauf. Die folgenden Aufsätze werden unseren Lesern zeigen, daß ich Wahres sage, wenn ich behaupte, verantwortungsbewußt und treu sind wir zu Glaube und Heimat gestanden. Wir müssen, von den uns heiligen Gedanken getragen, weiter arbeiten und werden es tun.
Dr. Ludwig Holländer (Lic.).