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Zeitschrift des Kartell- Convents d. Verbindungen deutscher Studenten jüdischen Glaubens

Anzeigen - Annahme durch den Verlag und das K. C - Büro. Preis 1,Mark für die einfach gespaltene Zeile nach Rudolf Mosse Zerlen- meffer Nr. 15.

»Die Verbindungen im K. C. stehen auf dem Boden deutschvaterländischer Gesinnung. Sie haben zum Zweck den Kampf gegen den Antisemitismus in der deutschen Studentenschaft und die Erziehung ihrer Mitglieder zu selbstbewußten Juden, die im Bewußtsein, daß die deutschen Juden einen durch Geschichte, Kultur- und Rechtsgemeinschaft mit dem deutschen Vaterland unlöslich verbundenen Volksteil bilden, jederzeit bereit und imstande sind, für die politische und gesellschaftliche Gleich­berechtigung der Juden einzutreten. Der K. C. lehnt die Bestrebungen zur Lösung der deutschen Judensrage außerhalb Deutschlands ab. Zu politischen und religiösen Sonderbestrebungen innerhalb des Judentums nehmen die Verbindungen im K. C. kerne Stellung, soweit dies nicht durch

Absatz 1 und 2 bedingt ist."

22. Jahrgang

Nachrichtenheft Nr. 1

Januar 1932

Nachdruck unserer Aufsätze,.mit Ausnahme der durch einen besonderen Vermerk gegen Nachdruck geschützten, unter Quellenangabe gestattet.

. Fritz Mathias(Lie.) S.1 DenJubilaren der altenViadrina. - Gruß anMax MainzerS.2 ^ / * Zum 6. Male Krawalle an der Berliner Universität S. 3 Die »Deutsche Studentenschaft"

ist nicht die deutsche Studentenschaft. - Die Vorgänge in der Deutschen Studentenschaft S. 6 Vestigia terrent. - Entente und Studentenrecht S. 7 Zum 70. Geburtstage Professor vr. Biers S.8 weißer Ring innerhalb der Deutschen Burschenschaft S. 9Stimme der Menschlichkeit.''- Das Deutsche Äochschulamt für Leibesübungen aufgelöst S. 10 Jüdisches Siedlungswesen S. 11 Wanderer, Jugendhcrbergsfreunde, Achtung S.13Bücher- und BläiterschauS.14 K C.-Lilfskasse. - Arbeitsnachweise S. 15 Adressenänderungen S. 16 Personarnachnchten S. 17 Verbands­nachrichten S. 18 -K.C-Veranstaltungen S. 23

Fritz Mathias (Lie.).

Wie ein Blitz aus heiterem tzimmel traf uns die Trauerkunde vom jähen Ende unseres l. Bbr. Fritz Ma­thias. Wir, die wir ihn näher kannten, vermochten es nicht Zu fas­sen, daß uns ein Freund, in den besten Lebensjahren stehend, so rasch verlassen konnte. Welch eine Trauer für die Eltern, ihren Sohn kurz vor der Vollendung seines Medizin­studiums, dem er mit Liebe und Fleiß oblag, zu verlieren! Auch uns, die wir ihn seit dem Beginn ferner Studienzeit kennen, und als Mensch, Bundesbruder und Freund schätzen lernten, erfaßt unsagbare Trauer. So kurz auch die Zeit war, die er mit uns verbrachte, lange genug war sie, , um ihn nie zu vergessen.

1926 wurde Fritz Mathias in Bonn bei der Rheno-Silesia aktiv, blieb dort seine beiden ersten Semester, kam im Sommer 1927 nach München und hing bald mit ganz besonderer Liebe an unserer Verbindung, bei wel­cher er dann durchgehend bis Ende des Wintersemesters 1928/29 als ak­

tiver und zuletzt als inaktiver Licare in München blieb. Erst im vergange­nen Sommer gab er das Rheno- Silesenband zurück, da er in Süd­deutschland zu bleiben hoffte.

Als K. E.er erfüllte er mit dem Ernst, der ihm eigen war, alles das, was wir zu fordern haben, und in erster Linie war er ein Bundes­bruder, ein unbedingt zuverlässiger Bundesbruder, auf ben man sich in jeder Lage verlassen konnte. Er war ein selten treuer und ehrlicher Mensch, ein überzeugter Verteioige: seiner Glaubensgemeinschaft, an der er mit besonderer Liebe hing. Das, was mich persönlich ihm sehr nahe brachte, war seine Freude an der Natur, sein Interesse und Vorliebe zu den meisten Sportarten. Er war eine äußerst bescheidene und ernst ver­anlagte Natur. Wie oft zog er, wenn ihn seine Bundesbrüder des Faschings oder des schlechten Wetters wegen nicht begleiten wollten, ganz alleine ins Gebirge.

Vergnügungen lehnte er prinzipiell ab. Aeberhaupt die Großstadt mit