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Fortsetzung der . Nachricht über Jbn Garmch.

in der arabischen Sprache/die er voMommen inne hatte, und m den profanen Wissenschaften, namentlich in der Logik und jn der Heilkunde. In seiner Jugend, wie man es gesehen, hat er sich auch versucht, hebräische Verse zu machen, damals eine starke Mode-Beschäftigung unter den jüdischen Schön- geistem , welche von der arabischen Dichtung begeistert, diese hebräisch in den verschiedensten Gattungen und sogar in den rhythmischen Formen nachahmten? Es scheint, daß er in die­ser Kunst die Belehrungen des Dichters und Grammatikers Isaak den Sau l empfingt; indeß da er sich für die Dicht-

1) Siehe Jbn Tbk Oseibi'a, angeführt im Katalog der Bodley'schen Bibliothek von Nicoü-u. Pusey p. 440.

2) Der Geschmack für Poesie, wie überhaupt das Schrift-

thum und die Wissenschaft, war unter den Juden Spaniens gegen die Mitte des zehnten Jahrhunderts, durch den glück­lichen Einfluß, welchen der Arzt Ehasdai den Isaak, der sich -eines großen Ansehens am Hofe zu Kordova unter "Abd-el-Rachmün Ul. und el-Chakam 11. erfreuete, sehr ver­breitet. Das was Jehuda el-Charisi in dieser Bezie­hung mittheilt in seinem Tachkemonr (18. Makame), wird von Mose Jbn *E fra bestätigt, welcher in seinem Werke über die Rhetorik und Poetik (im Verlaufe der Stelle, welche wir weiter oben angeführt haben), von Chajjüg" sprechend, sagt, daß die Juden Spaniens nicht eher einen wahren Erfolg in der Poesie erhalten haben, als gegm das Jahr 4700 nach der Schöpfung (940) und er fügt Hinzu: ppi dll

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rbbu ilDm riDtt'nhtt t>. h.und dieses war seit dem Er­scheinen des Abu-Jusuf Chasdai ben Jschak den Sch a br ü th, beigensnnt el-G'i^ri (aus Ja im) von seinen Vorfahren, und el-Kurthubi, vom Orte seiner Größe." Einige Einzelheiten über Chasda'i kann man in meinem Arti­kel über die Philosophie bei den Juden in ^restive« israeU- tes, Juni, 1848 p. 326 nachsrheu. Bei dieser Gelegenheit will ich noch bemerken, daß der Name Schabrüth (iOrO&) von Jbn Abi - Oseibsta durch einfache Versetzung der diakriti­schen Punkte in Baschruth (wrwi) verderbt worden ist. S. de Sacy, Abd-Allatif, p. 550.; die hebräischen Schrift­steller, und Ehasdai selbst, schreiben mit 2; die ara­

bische Umschreibung (angenommen von Mose Jbn 'Esra, der sich der hebräischen Buchstaben bedient) beweist, daß das £ nicht aspirirt war, weil man sonst L0112^ geschrieben haben würde.

3) Dieser Dichter wird von Mose Jbn ^Esra erwähnt (1.

c. foL 31 ) neben Isaak ben Gikatilla ( von dem wir bald sprechen werden), und die beiden sind naher bezeichnet durch das Wort (Einwohner von Elisa na oder Lucena).

Jbn G^anüch, in Kap. 19 seiner Kitüh el- Luma', der vom stat. constr. handelt, citirt folgendes Beit von

Isaak den. Sa ul:

ov/yjn 'jrft ywyw 1 ?

b. h. das Innere meines Herzens und meine Nieren sehnen sich nach meinen Lieben, nach meinen lieben Freunden. Jbn Gsanüch lehrt uns, daß anstatt V ]b 21p die Abschriften im Allgemeinen 1UD hatten; aber als er selbst einst in sei­ner Jugend vor dem Verfasser dyeses Gedichtes so gelesen, so ^'abe dieser solches ihn in /np 21p verbessert. Indem ich ihn fragte, erzählt er weiter, woher dieser Wechsel'gekommen wäre z da erzählte er mir, daß er dieses Gedicht Zum Lobe des

kunst nicht berufen fühlte, so gab er diese Kunst auf um sich ernsteren Studien hinzugeben. Als einen seiner Lehrer nennt er Isaak ben Gikatillia (Ehequitilla).^ Seitseiner

Jakob und seiner Söhne, die durch ihre Freigebigkeit be­rühmt sind, gemacht, und daß er es es ihm (dem Jakob) nach seiner Stadt Kordova zugeschickt. Als das Gedicht bei ihm, der Gegenstand des Elogiums war, ankam, da tadelten Abu Sakarijja ben Chaniga und Abu-Ibrahim ben Khalfün, der Dichter, welche gerade bei ihm waren, die Abwcmdluung des Wortes Dip (Lev. 1, 13) im st. conctr. zu 22p* Es heißt nämlich im Original: nDm *13 tt \T0riND iTJaJ ->}U£6 n Kirn mo v»s mtnp 'bN rnbn p N'btt N2 njn n9?N enorm pQbn p D>ni3N qni '.nn p wot nai nnoo^.v -uy op-om m p n ? i3jjn ndjo rruy lymba

Diese zwei Menschen fährt er fort, verwandelten denn aus eigener Machtvollkommenheit 2lj? in lUD um das Versmaß zu erhalten und diese angemaßte Verbesserung ging in die Abschriften über. Nach Jbn Ghnüch ist es erlaubt, 31j2 in zu verwandeln, da man ('.Deut. 7, 13) als constr. ü. und (Nu. U, 7) v. JH? findet.

Was nun Jakob, Gegenstand des Lobgedi'chtes von Isaak ben Saul, anlangt, so ist es ohne Zweifel der reiche Jakob ben G'au pu p), welcher um die Zeit des Chag ib el-Mansur Jbn Abi-"Amir gelebt (s. Seser Ha-Kabbala cd. Amst. Fol. 42). Bei der Nachricht von seinem Lode konnte sich R. Chanoch, der erste Rabbiner von Kordova/der sein Feind gewesen, nicht enthalten den lebhaftesten Schmerz zu be­zeugen, die große Zahl Dürftiger beklagend, welche beständig am Tische Jatob'ö gesessen. Wahrscheinlich ist es dieser letzte Umstand, worauf '-Jbn Ganüch durch die Worte Genosse der G a st fr e u n d sch a ft anspielt. Die hebräische Übersetzung giebt diese Worte nicht wieder.

Jbn G'anLch gedenkt noch des Isaak ben Saul in Kap. 25, indem er .von der Unterdrückung gewisser Wurzel- oder Bildungsbuchstaben spricht; nach Isaak ist in (Dt. 32, 8) das Jod des Fut. unterdrückt, indem das Wort für stehen soll, wie rP (Jo. 4, 3) aus In feinen Dich­tungen setzt er häufig die Form für

4) Siehe Ewald, Beitr. l. S. 1lf Anm. 1. Isaak ben Gikatillia ist säst gänzlich unbekannt; Jbn Esra gedenkt seiner niemals, und David Kimchi führt ihn blos ein einziges Mal nach Jbn danach an (Michlol, im Kap. über die V'g beim Art. p*r,. Venedig, fol. 33. Elnatan Kalkes (der zu Konstantinopcl um die Mitte des 14. Jahrh/s gelebt) führt in seinem -yr)E einen gewissen Isaak aus Kordova ('Illllip pNL' 'l) an, dem er ein Buch betitelt .U'N idrv zuschreibt, welches ins Hebräische von Viofe ben Samuel (Gikatilia) übersetzt wurde. S. BN. HS. Or. n. 92 foC.J121. Wir glauben, daß in dem was Elnatan Kalkes sagt, einige Verwirrung ist; aber wie dieser Schriftsteller sehr wohl den N. Jehuda Chajjüg" kennt, den er mehrere Male anführt, so scheint es uns, daß der Name des R. I sa a k K o r t o b i sich hier nicht'durch einen einfachen Jrrthum findet und daß Kal­kes wohl ein Werk dieses Isaak kennen mochte, das sich den Werken des Chajjüg angeschlossen. Es ist möglich, daß dieser Isaak von Kordova derselbe mit Isaak ben Gikatilia, welcher