trunkenen Bauern schien eine Schar Cherusker geworden zu sein, die auszog, den Feind zu zerschmettern. Einen Augen­blick leuchtete des Alten Auge' auf; träumend glaubte er wohl, sein eigen Volk vor sich zu sehen, dann aber schlug er sich mit der geballten Faust vor die Stirne und wischte sich heimlich eine Träne weg, die ihm in den weißen Bart geronnen war. Schnell nahm er seinen flatternden Mantel und. seinen Dornenstock und schlich sich hinaus in die sturm­heulende Winternacht. Das Wetter faßte ihn beim Mantel und zerzauste ihm die Locken, er aber achtete nicht darauf und wehmütig flüsterte er leise vor sich hin:Wann wirst auch du von Freiheit und Vaterland singen können, Ahasver?*

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Nie ElmnukalLchLev.

Eine Erzählung von I. F r.i e d.

aIm« War ein trüber Herbsttag. Vor einem Hause in der Theater, gaffe stand ein großer Möbelwagen, aus welchem verschiedene Einrichtungsgegenstände ausgeladen wurden, von denen jeder einzelne ein Beweis war, daß die neue Partei, welche ins Haus einzog, über großen Reichtum verfügen müsse. So kam es denn, daß Moritz Basch, der Sohn eines armen Dienstmannes, welcher mit seiner Familie ein kleines Zimmer mit der daranstoßenden Küche im Hofe bewohnte, mit Bewunderung die Sachen betrachtete, welche in den ersten Stock hinaufgetragen wurden.

Das müssen reiche Leute sein !" sagte er zu seiner Mutter, die eben mit der Zubereitung des einfachen Mittagmahles beschäftigt war.Lauter gepolsterte Sessel mit Samt überzogen, fein politierte Tische, die Schränke mit Schnitzereien, die. Waschtische mit Marmor­platten und das herrliche Klavier! Das sind gewiß glückliche Leute!"

Wenn sie so kostbare Möbel haben, sind sie gewiß reich," sagte die Mutter, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen.Ob sie aber glücklich sind, das ist eine andere Frage. Weißt du nicht mehr, wie es in dett Sprüchen der Väter heißt? Glücklich ist, wer mit feinem Lose zufrieden ist. Und da sage ich dir, daß wir trotz unserer armseligen Wohnung und trotz der einfachen Einrichtung derselben glücklich sind. Was- fehlt uns denn eigentlich? Sind wir nicht gesund?. SchMeckt-Ms nicht das Essen? Haben wir nicht einen ruhigen festen SchkilM Kann der Reiche mehr haben?"

Moritz ging--wieder vor das Haus und da sah er'einen Fiaker Vorfahren, .aus welchem ein Herr und eine Frau ausstiegen, ihnen