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(21. Sehebat 5666.) . V

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Neschens Traum.

Von David Rofenmanu gewidmet seinem älteren Bruder, Rabb. Dr. Gedalje Nosenmänn.

Liebchen träunlt gar Wunderschön ach! Denn das liebe, liebe Land,

Von den: man ihr hat erzählet, daß einst dort ein Tempel stand,'

Daß ein Völklein dort gelebt hat, glücklich, blühend, tapfer, reich

Dieses Ländchen sieht sie heute und erkennt es auch sogleich.

Sie erkennt es an dem Tempel, der im Sonnenstrahle glänzt,

? - An der schönen Hügelkette, die die heil'ge Stadt umkränzt;

- Sie erkennt es an den Früchten, die so schmackhaft, die so hold,

Air den lieblichen Orangen,,die gezieret sind mit Gold.

.Und ihr Herz fühlt süße Freude.Ach, wie ist das alles schön!" ,

~ Murmelt Lieschen,und wie glücklich bin ich, daß ich kann es seh'n!"

Doch schon ändert sich die^ Aussicht. Sieh/dort weit im blauen Meer Taucht, die gold'ne Sonne Unter, und es dunkelt ringsumher.

Ruhe legt sich auf die Arien, leise nur die Lüste weh'n,

And auf deren sanften Flügeln fliegt auch Lieschen nach Betleh'm.

Unterwegs steh'n viele Ruinen, Zeugen der Vergangenheit,. - Doj^ihr scheint gar, daß-sie sehe noch die alte, schöne Zeit, -

Wöaus diesen weiten Feldern tönte laut der Schnitter Ruf - Uüd in. Psalnren ward- besungen, der die gold'nen Ähren schuft ... ^ -