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Der Ritter spricht: »Wir Beide geh'n nach demselben Ziel,

Nur führen, uns zum Leide, dahin der Wege viel;

Ich bahne mir den meinen mit starkem Arm zumeist,

Du wandelst still den Deinen, geführt vom stärkern Geist.

Die Wahrheit zu erkennen, sind Beide wir gemeint,

Ob unsi die Wege trennen, wenn nur das Ziel uns eint.

Drum bring' dem Kampfgenossen, als treuer Freundschaft Pfand Ich diese heil'ge Rose vom fernen heil'gen Land.

Der Rabbi nimmt die Rose, die welk ist und verblüht,

Sie hat auf Sarons Hügeln vor Monden noch geglüht,

Gepflückt hat sie am Herzen des Ritters dann geruht

Und ward geprüft in Schmerzen durch Hitze, Sturm und Flut.

Der Rabbi blickt die Rose mit tiefer Liebe an,

Da hat sein Blick ein Wunder, ein herrliches, getan;

Der Kelch beginnt zu schwellen, die Blätter werden grün,

Es hebt sich Duft in Wellen, das Welken wird zum Blüh'n!

Der Ritter, staunt der Rabbi mit milder Ruhe spricht:

»Kennst Du das heil'ge Wunder der Saronsrose nicht?

Wie sehr sie auch verwelkt, entblättert, duftlos fahl,

Aufblüht im Blick der Liebe sie wie im Sonnenstrahl.

Es gleicht mein Volk der Rosees stammt aus fernem Land, Es kann nicht Wurzel fassen hier in der Knechtschaft Sand; Verwelkt ist's und verdorret. Doch wenn der Liebe Strahl In seine Seele leuchtet, dann blüht es allzumal.

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