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len, ohne die Möglichkeit zu haben, ihre Arbeit zu wech­selt/, ihre Familien herzubringen oder sich an die deut­schen Gewerkschaftsvereine zu wenden.. Es ist klar, daß eine Arbeit unter solchen Bedingungen sie nicht be­friedigte. Aber noch schlimmer war die Lage des jüdi­schen Arbeiters in den Provihzstädten. Wenn in Gioß- 'Städten, in Berlin z. B-, der Arbeiterwehr Bewegiings- eiheit hatte und hier meistens- eint Anzahl Ostjuden ohnten, die ihm geistige und materielle Hilfe angedei- en ließen, so litt er in den kleinen Städten! unter tau­enden von fremden Menschen umsomehr ] unter der konomischen Ausbeutung, dem Rassenhaß ihid der kul- nrellen Vereinsamung; Und trotzdem verrichtete tkr idische Arbeiter und der, der jet/t Arbeiter wurde und ein die Arbeit selbstverständlich sehr Achter fiel, seine ufträge ordnungsgemäß. In vielen Fabriken, wo die Bedingungen leichtere waren, gaben «fit beftagten Fabrik- lierren in Bezug auf den jüdischen Arbeiter Antworten, die ihm nur. Ehrejmadten. So antworteten viele:Dejr jlüdrschc Arbeiter arbeitet gut, ist /ufritfijen, jicirjlitern ijmd bimunett nicht. " - T '

Eimen guten Einfluß auf die Arbeit, iniul den hen Arbeiter übte die Regierfing dadurch aus, d; tun .erlaubte,'sich an die deutschen OiewjekscUaften zu enden, nachdem rn, der- allgemeinen.-Gewirksc^aft leim; « sondere Abteilung zur'Wahrung der jüdischen Arbeij- ferintc-iressen eröffnet worden war.* Aiteln das kulturelle Leben der Arbeiter besserte sich ehv.is, j vwenigsteni in Berlin. Hier-, entstäitd ein literatiirverei» ,Perez, der ,|ls Versaiomlungs- ünd l hiterrichtsort diti te und nach ii Mühen des Ta^es die l.ast ihres Lebens ein w iMigj i h ichtertc. Leider, ischloß die alte preul isclie R< gie- uiig diesen Verein, wt'il sie eben Verdi fl t hegte, das

'arteien aus- -

sehen Arbei- mehr oder

seinen in Leidensjahren aufge- uden. Pogrome ns und Galiziens

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heit erlangt hätte, entluc spe|icherten Haß auf dir schutzlosen brachen in hunderten voniStädte»,Polt aua so daß die meisten der jüdischen Arbeiter gezwun­gen waren, hier zu bieibqn und nicht nach Hause zurück- kehfen konnten. Aber hier fängt die Tragödie des ewi­gen! Wanderers- an. Di* erste deutsche revolutionäre, sozialistische Regierung erließ "ein Gesetz., das befahl, allel ausländischen Arbeiter zu entlassen. Selbstverständ­lich! traf dieser Erlaß besonders und fast nur die Juden.

♦Denn die polnischen Arbeiter.kehrten nach Hapse zurück uiid wurden dort mit offenen Armen empfangen. Oder sie fuhren" nach dem deutsch-polnischen Poseji, das sie

jüdi- 5 sic

ton' hier politische j Agitation für gewisse]

lii'g«. . {.

Aber auf jeden] Fall gelang en dem jüid er im letzten Jahifdes Krieges, sich -einj

! -eiliger feste Position zu verschaffen

Viole der, Arbeiter dachten schon an (inen daujernr jen Aufenthalt und an die Uebersiedlung ili im ein- geordnetes Leben zu beginnen.

I|and in Deutschland ein neuer Typus «des deutsche Arbeiter, der bis jetzt gewohnt Juden den Wuchtref und Kleiderhändler besten Falle den Ar;

mfiiahm und. sich brüderlich um sie sorgte.] Nur die Jüdin wurden selbstverständlich die ersten Opfer und vergrößerten das Heer der Arbeitslosen.

Wemi man die Tat; der sozialistischen Regierung aucl: umnöglich rechtfertigen kann,. so kann man trotz­dem verstehim, daß sie für ihre jetzt aus 'djem Krieg liein kehrenden Arbeiterbrüder, Stellen frei machen wollen. Ahej es ist vollkommen unmöglich, zu verstehen - und das Herz schmerzt :wemi man das pafesive Ver- hältris der deutschen Juden, zu ihren bedrängteh Brüdern sieht Wo sind alle jeneAlliancen undHilfsverejne und alle jene philanthropischen, Vereinigungen, üii| vor dem Kriege für ihre i bedrückten Brüder im Osten .arbei- teten, in eitler Zeit, wo man patriotische Politik bei »die-, ser Arbeit fnachen konnte, wo ist das Arbeitsfürsorge- amt, das cfurch die jüdischen Organisationen' während des Krieges! in Deutschland gegründet wurde, zu einer- Zeit fillerdirjgs, wo esi als patriotische Pflicht ga|t, fremde Arbeiter ins Land zu bringen und damit die Dauer des Krieges zu verlängern? Das einzige, was,diese Gesell­schaft nacln Ausbruch der Revolution, in der; Zeit, äls aus Polen jeine Schreckensnachricht nach . der anderen eintrif, tat,| sei kommenden Geschlechtcrh übermittelt. Man lud Vertreter der Arbeiterparteien ein Und einen uten Zionisten, der sich schon immer mit den Ost- besdhäftigt hatte. Die Parteien schickten ihre er Fami ien,:| L-ter, da sie dachten, man würde. über die Bedürft

Jnd so Juden.

var, in jlmn tu selm,

:t und den Rechtsanw iltl erkannte J jetzt.' daß es auch* eine andre Art Jude gbb; der yl seiner Hände Arbeit lebt und unter dtr Ausbeutung tjj et selbst leidet. Inzwisdu.-ij-jf>rach die Revolution j 1 if] und dif Fesseln des deutschen Arbeiters 'fielen. .{Die | jfj* stfhwarzen Wolken, die während des Krieges die Welt i lj bedeckten, verzogen sich. Und einzelne Sterne begangen, 4 - j- den Weg der. leidt-r den <Stenschljett urtd des doppelt ( . gequälten jüdischen Volkes zu ' erleuchten. ! Viele t off- ] tmngen lebten ; auf. Der, jüdische Emigraritfjn Deut sch- .- 1 - l;\nd begann über seine Zukunft nachzudenken. Viele j beabsichtigten ständig hier zu bleiben und] ihre Fma- , lten hernihringen, andere gedachten nach Pulen zurück- /' dukehren und. dort ein geordnetes Leben zu begingen, ouch hier bevrahrhei :ete 'sich wie immer die beka inte Regel, daß die Freu te und Freiheit der jäanzen Welt licht immer auch-die Fredde und Freiheit, des jüdisifien l'olkc-« ist, sondern c feie sich des öfteren in Truier i \ erwandelt. So karfien'-Ausschreitungen Während der 1 russischen Revolution von 1915 vor, imd_ib auch jetzt j Während der deutschen. Das polnische Volk, das von dem lastenden Joch befreit wurde, seine nationale I r rei-

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der Arbeiter und über clije-"Mittel, ; wie ihnen zu sei, sprechen. Aber wie groß war ihr Erstaunen, e aus! dem Munde des 'Vertreters dieses Vereins ufförderung an die Parteien hörten, ihm Aufpasser >en, die über-die Arbeiter die die Rückfahrkarten be- en würden, w achen sollten. Mehr wußten die deut­luden nicht zu tun. Wo- sind die Orthodoxen, ich immer damit brüsteten, die guten Eigen» schaffen des jüdischen Volkes zu schützen? Wo ist das Komitee für den Osten, in dem auch Zionisten sitzen und lias so hohe politische Arbeit für die Juden des Ostens tat? So stand es wenigstens in den Zeitungen. Jetzt, wo dii Arbeit hätte gemacht werden müssen, ruhig, «ohne j Lärm ron Mensch zu Mensch, und deshalb seelisch noch wertvoller, jetzt, wo das jüdische Herz, die brü­derliche Gegenseitigkeit sich hätte offenbaren müssen, versagten sie alle. Die Schande ist sehr groß, aber noch ; größeir ist der Schaden. Die jüdischen Arbeiter hättbi i den i deutschen Juden als Ehrenrettung dienen können, hätfeti die Ehre des deutschen Judentums retten und die" Lebende Lügeit/dstrafen können, daß die Juden Deutschlands nur Händler und kaufleute sind,! es hätte jeden Falls mehr genützt als das überstürzte ]Eintrdten in die Arbeiterräte. Der jüdische Arbeitet hätte aem deuts:hen-Judentum, wenigstens nach'der Revolutioni als mora ische Stütze dienen können!'aber sie wußten diese.