Berichtigung
Im vorigen Hefte ist leider auf Seite 835 ein unliebsamer Druckfehler stehengeblie'ben, nämlich 'bei der Erwähnung des Ahnentafel-Preisausschreibens. Die Zeitung, idie es durch ihre großzügige Aktion ermöglichte, war als Israelitisches „Gemeindeblatt“ bezeichnet. Es muß, natürlich heißen „Israelitisches Familienblätt“. Unsere Mitglieder, denen seinerzeit die Nummer mit dem Preisausschreiben direkt zugeschickt wurde, werden das bedauerliche Versehen des Setzers sicher selbst bemerkt haben. Ebenfalls einem solchen Versehen ist es zuzuschreiben, daß auf S. 836 unter den Miszellen „Die Familie Bassevi“ der Name des Einsenders, Louis Lamm in Amsterdam ausgefallen ist. In dem Artikel „Glogau“ dieses geschätzten Autors muß es auf S. 824 heißen: „mit Minjan Thillkn (Psalmen) gebetet“.
Zur Sippen- und Namenskunde der Priester- und •
Lewiten-Familien
Von Gustav Samuel, Berlin.
,„Sin!d Sie ein Kohen oder Lewi?“ wird der erwachsene männliche Jude gefragt, ider in einer ihm fremden Synagoge am Gottesdienst teilnimmt und durch Aufruf zur Tora-Vorlesung geehrt werden soll. Die Frage ist notwendig, weil nach dem Religionsgesetz der Kohen (“ „Priester“) als Erster, der Lewi als Zweiter aufgerufen wird und dann erst die übrigen Gemeindeangehörigen folgen. ‘Wie in biblischer Zeit so gliedert sich noch heute das jüdische Volk iii Priester, Lewiten und Laien. Die drei Mazzot auf dem Sedertisch werden daher auch „Kohen“, „Lewi“ und „Jisrael“ genannt. Die Zugehörigkeit zu den Kohanim ist eine hohe Auszeichnung, stellen sie doch einen einzigartigen Abkunftsadel dar, der auf Aharon zurückgeht, den älteren Bruder von Mosche Rabbenu und ersten Hohenpriester (daher auch „Aharoniden“ genannt) bzw. — wenn man der Bibeldeutung folgen will — auf Zadok, den Hohenpriester zur Zeit König Dawids. Im Ritual ist der Kohen mit ganz besonderen Rechten und Pflichten ausgestattet. Außer deim Recht, als Erster zur Tora aufgerufen zu werden, steht ihm auch die Ehre zu, an den hohen Feiertagen den Priestersegen über die Gemeinde zu sprechen (birkat kohanim). Andererseits gelten für den Kohen gewisse einschränkende Bestimmungen (keine Berührung mit einem Leichnam, ehegesetzliche Einschränkungen gemäß III. Bu. Mos. 21,1 und 14). Das symbolische Zeichen der Kohanim in papiernen und steinernen Dokumenten sind die zum Priestersegen gespreizten Hände.
Die erbliche Priesterwürde wurde nach der Tora auf göttliches Geheiß durch Mosche an Aharon verliehen (II. Bu. Mos. 28,1 u. IV. Bu Mos. 3,10).. Dieses Bruderpaar war aus dem Stamme Lewi hervorgegangen (2. Bu. Mos. 2,1), der spater in Erez Jisrael im Gegensatz zu den übrigen elf israelitischen Stämmen kein eigenes Stammesgebiet besaß, sondern als Diener ^m .Heiligtum die Priester in den Kultfunktionen zu unterstützen hatte (IV. Bu. Mos. 18,2 ff. und V. Bu. Mos. 18,1). Auch für die Lewijim, d. h. die durch Faimilientradition vom biblischen Stamme Lewi sich herlei-
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