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- Die
Reform des Audenthums.
Ein Organ für die Rabbiner-Versammlung Deutschlands.
Herausgrgebrn von deren Mitgliedern A. Adler und H. Wagner.
Jfä 99• Mannheim, den 26. August R8OH»
jZ)l« tt'form des 3ub»ntbumi*׳ erscheint wSchentllch einmal in »ine« ganzen B»gen. — Der dterteljahrNche PenanmeearinnSprelS ift 74 Rgr. — st. I 74 kr WU Bnchhandlungea Deutlchlantl sowie di« Brosh. Bad- Postämter nehmen zu diesem Preise Bestellungen an. — Bet den auswärtigen Postämter» erhöht sich
der Preis um de» jeweiligen Postaufschlag.
Inhalt.
Polemik» Die jüdische Reform. Sine Beleuchtung. — Die Frank- furter Verwahrung gegen die R^D.
Referate» EommiffionSbericht über die Gleichstellung der Zlraeli- ten in Baben. Schluß. — Mannheim, Ernennung in^eier Vderrathlm tglieder. — Mannheim, Aammerbeschluß über die Emancipation der Juden.
Polemik.
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Die jüdische Reform.
Eine Beleuchtung.
Allen freisinnigen deutschen Zeitungen gewidmet. Berlin 1846.
Es ist höchst intereffant, zu bemerken, wie seit einiger Zeit die erstarrte Orthvdorie aus der Rüstkammer der reli« giösen Bewegung die Waffen zur Bekämpfung der Reform herbeiholt, unter dem erheuchelten Bisir geistiger Mündig- keit und Freiheit für die Knechtschaft in die Schranken tritt. So erfreulich diese Erscheinung auch in der Hinsicht ist, als sie den klaren Beweis liefert^daß diese Orthvdorie selbst zur Einsicht gekommen ist — und wer hätte noch vor einem Jahre Orthvdorie und Einsicht sich zusammen denken können? — wie verrostet ihre Waffen sind und wie fruchtlos ihr Kampf, so lange sie sich in ihrer wahren Gestalt zeigt, um so unerquicklicher werden dadurch für die Freunde der Re- form die Feldzüge, als sie es von nun an immer mehr mit einem Trosse der verkapptesten Heuchler zu thun bekommen und ihre Angriffe gegen die befreundeten Fahnen zu richten haben, die die lügnerischen Gegner zur Beförderung des Der- raths aufzupflanzen sich bemühen. Wir werden dadurch ge-
zwungrn, die Achtung, die wir bis fetzt gegen unsere Feinde hegen konnten, soweit wir sie, wenn auch für gar arg ver-^ blendete, doch für ehrliche Leute und aufr>"ch» 1 'ge Kämpfer für ein vermeintliches Heiligthum hielten, aufzngeben und dafür mit einer Verachtung ihnen entgegen zu treten, die fedcS falsche Spiel und intrignantrS Getriebe gewiß mit Recht verdient.
Ein. Meisterstück dieses lügenhaften Treibens ist die unS vorliegende Broschüre — die Erklärung gegen die Rabbiner« Versammlung in der O.-P.-A.-Ztg. voin 9. und im Franks. Journal vom 10., angeblich von einer Anzahl fteisinniger, Mischer Gemeindcmitglieder in Frankfurt, ist nur ein Stüin- perwerk im Vergleiche zu dieser Broschüre — und sind wir es den arglosen Lesern der ״Reform des Judcnthumü" schul- dig, ihnen das Lügengewebe zu׳ entwirre» und das Blend- werk, das unS als ״Beleuchtung" dargeboten wird» mit dem wahren Lichte einer unparteilichen Kritik zu' beleuchten.
Was gleich von vorn herein den Verdacht auf diese Arbeit wirft, ist ihre Anonymität. Der Kämpfer für Wahr- cheit kann sobald keinen Grund haben, seinen Namen zu ver- hehlen. Der Gegenstand, für den er anstritt, kann ihm nur bei Allen, die nach Wahrheit streben — und die Anzahl der- selben ist und war zu feder Zeit größer, als von Bielen ge- glaubt wird — Ehre bringen — und ^warum sollte inan dieselbe zurückweisen? Und fordert die Wahrheit auch von ihren Jüngern schwere Opfer, so freut sich dessen der wahre Jünger, da das Bewußtsein davon die innere Kraft stählt, und di« Freudigkeit, womit die Opfer gebracht werden, stets neue Kämpfer herbeiführt. Hier wird aber die Anonpinität sogar noch mit Pallisaden umgeben, damit fa Niemand hin-