7 « verlangt sehr viel Wasser , and die Hauptschwierig¬ keit besteht in der Herbeischaffung desselben . Da man erfolgreich nur mit grossen Wein¬ mengen operiren kann , wäre ein grosser Kübel Wasser nOthig , um den Most za erkalten . Es wäre unerllsslicn , dass man alles Wasser , Ober das man verfügt , in einem Becken vereinige und Versuche , seine Temperatur durch ein einfaches und billiges Abkühlungsverfahren herabzudrücken . Dieses Wasser konnte alsdann dann dienen , mehrere Kufen auf einmal abznkühlen , und würde von Kufe xn Kufe fliessen , bis die Temperatur des Wassers derjenigen des gfthrenden Mostes gleichstünde . Eine andere Frage nimmt unsere Aufmerksamkeit in Anspruch . Neuere Forsch¬ ungen haben ergeben , dass , um die Weine eines beliebigen Landstriches xu veredeln , man sie vermittelst ausgew & hlter Hefen , welche ans den bekanntesten Weingegenden stammen , gühren lassen muss . Diese Art der Gährung würde die Weinbereitungsknnst bedeutend verbessern . Ich will versuchen , im folgenden Jahre einige Proben dieser Art xn machen . Bei der Bereitung des Weines muss man in heissen L & ndern in der Weinlese mit grosser Geschwindigkeit zu Werke geben . Eine Verzögerung . von nur wenigen Tagen verursacht während der Weinernte grossen Schaden . Die Weintrauben verlieren durch die — glühende Hitze ihre Süure und Frische , und die Gührung ist wegen der zu grossen Zunahme an Zuckergehalt nur mangelhaft . Um schnell vor - zngehen , muss man über bedeutendes Material verfügen können . Die sechs Kufen , welche wir besitzen , genügen uns nicht mehr . Ans diesem Grunde setze ich auf den Haushaltungsplan von 1892 die Summe von 8940 Frcs . für Knien und andere Gegenstände , welche ich aus Ungarn kommen , oder in unserer BOitcherwerkstatt ver¬ fertigen lassen werde . X . Ställe . Wir fangen schon an , ans den dauernden Verbesserungen , die wir früher der Einrichtung der Ställe und der Wahl derThiere angedeihen Hessen , Nutzen zu ziehen . Trotz des Verlustes einer Kuh aus Damaskus , die uns beinahe 500 Frcs . kostete , haben die Stallungen in diesem Jahre einen Reingewinn von 996,60 Frcs . ergeben ; also den bedeutendsten , welchen wir bisher erzielten . Ich bin überzeugt , dass diese Zahl sich jährlich vergrOssern wird . Wir be¬ sitzen ausgezeichnete Ställe für die Thiere und gute Milchkühe . Mao muss ihnen eine kräftige Nahrung zukommen lassen . Die Kultur der Teosinta , der Runkelrübe und des Futtermais genügen uns nicht mehr . Sie ist nicht zu ver¬ gleichen mit derjenigen der Luzern , welche von hohem Nährwerthe ist und jährlich beinahe 10 Ernten giebt , ohne jemals das Terrain zu er¬ schöpfen . Herr Hirsch hat in seinem Berichte vom vergangenen Jahre den Wunsch geänssert , ein Kleefeld zu schaffen , welches mittels eines Brunnens und eines besonderen Berkens be¬ wässert werden sollte . Ich habe dieses Klee¬ feld anlegen können , indem ich mich der schon bestehenden Brunnen und Becken bediente . Es handelt sich dämm , ein Wässerungsrad zu ver¬ fertigen , einige Kanäle anzulegen , einen Maul¬ esel zu kaufen und den Erdboden umzugraben . Herr 3 . H . Goldschmidt wollte die Kosten der Anlage jenes Kleebeetes auf sich nehmen , und wir konnten derselben noch eine Pflanzung von Maulbeerbäumen zu einem Versuche von Seidenbau anfügen , ( Schluss folgt . ) Dritter Rechenschaftsbericht des Remeindevorstandes in Jaffa für die Zeit vom Januar bis September 1892 . ( UI . Fortsetzung und Schluss . * ) III . Unterstützung mit nl2 £ 0 und Wein für die Festtage . Was wir in dieser Hinsicht zu leisten hatten , davon macht sich schlechterdings Niemand einen richtigen Begriff . Wir haben wohl in diesem Jahre , wie immer bisher , mit den Mazzothbäckern Berechnung aufgestellt , wie viel sie für arme Wittwen und Waisen aus hiesiger Stadt zu backen haben . Allein unsere Rechnung stimmte nicht . Während nämlich bisher für alle Kolo - • ) 8 . Nr . 468 . nisten durch den Verein “ jyjj ' 33in » und durch den bekannten edlen Wohlthäter alle Bedürfnisse für das Passah - Fest geliefert wurden und auch Oefen in den verschiedenen Kolonien zum Mazzothbacken eingerichtet waren , hOrte dieses plötzlich in diesem Jahre auf , und etwa vierzehn Tage vor Eintritt des Festes bestürmte uns ganz unerwartet eine ganze Schaar von Kolo¬ nisten und bat nm Lieferung ihrer Passahbedürf¬ nisse . Die Folge dieses unerwarteten Ereignisses trat sofort zu Tage : Geldmangel und Mazzoth - mang ' l ; Letzteres deshalb , weil wir anfangs , |