icttbcit. Dies«! Umbau de» Britteureiches».tzleser Ersatz der Herrschaft durch Selbstoerealtnira ijt ctet der WMigftea SrschciMpgen »»lerer Tage. Lnf che b«r»ht die M ögli ^ keit. a»ch in der Welt oon heut« da» Sg ip tm» al» Gintzets aufrecht zu erhalten. Reiner hat ßti tz i»» VeMeust um dich« Ent»tcklung al» Balfour. Dt« andere AMaade. »it der fei«A«me nach in spätere» Zeile, oertaLpfr fet» Wird, ift der deutlge Versuch, die IndenfraGe M ti|n. f» iK ketu Zufall, »enn die Deklaratiau. die de» entscheidenden Einschnitt in unserer Geschichte bedeutet, seinen Namen trägt. Nicht nur weil er damals «in Mitglied es Rabiuett» war. hat er jene» hiftarische Schriftstück «a«eu» der britttschen Negieruua unterreichnet. Landern »eil er. einer der ältesten Lseund« de» Zion»»«»», injahrelanaen Kämpfen M *4 wesentlich dazu deigetrage, Hai. dah diese für un» I» Sbrrau» wichtige politische Ronftellation Mftaade kam.
Schau diese beiden Probleme und ihre Lösungen, di« wir allein au» seinem lange« Dirken erwähnen wollen. Leinen die Eigentümlichkeit seine» Schaffen» und seiner Nruelt. Zn beiden Falle« hat er Aber den engen Horizont dep Tage» heran» da» wahr« Interesse seine» Neiche» er« kennt und gewahrt. Zn beiden Fälle« aber hat er e» auch Verstanden. Lösungen konkreter Frauen und Aufgaben vor» -uberesten. die wohl, realpolitisch'gefehen. klug waren, aber die auch gleichzeitig den große» Meafch-eitsißee» dienten. Der Idee der Freiheit und der der Gerechtigkeit hat er in , diesen Aällen neuen Loden urbar gewacht. Vielleicht rührt 1 diese Fähigkeit, Realpolitik und Zdeali-wu» zu vereinen, gerade davon her. daß er nicht cm Walitiker i« üblichen Ginne n»ar. sondern über der Politik stand und fie al» ein Mittel für höhere Zwecke betrachtete.
Da» englische volkk trauert in diese« Augenblick um eine» großen Staatsmann, eine« der größten, de« e» hatte und ck« einen varnehmen und liebenswürdigen Menschen. Wir trauern um »ine» der »wenige« und seltenen große« Freunde de» jüdischen Volke», dessen Verlust un» gerade in diese« Angenblick besonder» schwer trifft. Der Schmerz, den die Todesnachricht un» zu fügt, wird lange währen. Sein Name aber wird in der Verbindung «it dem Aufbau de» ueaen jüdischen Gemeinwesen» in Palästina, der nicht der kletafte feiner politischen politischen Erfolge ist. noch in weiter geschichtlicher Ferne unter den kommenden Gene« rntione« de» Indenvolke» lebendig bleibe». R. d.
Der Herr -er Heerscharen
Von Marc Lahn
Zu de» »erbreitetste« Vorwürfen gegen da» Alte Testament aehiet da» Argument vom „jüdischen Kriegsgott-. de« man de, christliche, Gatt der Lieb« gegenüberstellt. Ma» beruft sich dabei auf de» Au»dr»ck 'i)OX 7t. der in der Tat nicht weniger al» isr «al in der Bibel vartammt. Während Lnther einfach „Der Herr Zebaath" übersetzt, ist der Nu»drnck -Herr der Heer, schare»- allgemein üblich gewarde». wa, tatsächlich für moderne PagifMe» wenig vertrauenerweckend klingt.
»ah», »ir »n« daher da» hebräische Dort etwa»
näher an:
I. »?v hat oster» den Sinn einer geordneten MmAchen- mag«, eine« Znge» »an Militär» oder Zivilpersonen, niemal» oder denjenigen eine» kämpfenden Heere»; in diesem Fall« ge» braucht man Vn (Heerermacht). njno (feindliche» Lager). H 3 ^yo (Heer in Schlachtordnnng). Sa handelt e» sich z. B.
. i» kV. A. Kap. 2, wo da» Wart K22 in der Mehrzahl gebrancht wird, für ei» Lngerst ftiedlichv» Lager, der Israeliten in der Wästn. U«h V. M. roZ ist da« fern »ach hinter der Front. ^»«te»d e, ». «. Md. S^h.iLnv wißt.
1Re »ruadlde« »an M-s ist daher nich«_Gte. tt m,ch r -, sauber» Krdnnpg. Organifati»«^ G» »«deutet I K 24: own py i» ^21 y a W”i’l: ^der Himmel, di« Erde und ihr« ganze Organisation- — v^rv."> K3S_ ist die himmlische Orbnnng-. ». f entweder die Gestirne (V7«. 174 ufw.) oder die Schar der Engel N. Lhr. 18.18 Ns«-) PTOX (M «43) fi^ die'
Engel der Himmelachöre. In weiterem Sinn »mfaßt „22 d,e ganz« Natur (Pf. 148).
8. Im Pentateuch, i» Luch« Ioina und in den Nichtern. wa »an der Eroberung Palästina» und zahlreiche» Kriege» mit Nachdarnökker» die Rede ist. wo also Gelegenheit genug g«. wesen wäre, den ..Kriea»qotr- anznrufen. rammt der Name 'MAL ft kein einzige» Mal vor. Da» erste Mal wird et von einkr Frau gebraucht, und zwar von Hanna, der Mutter Samuel», die um einen Sohn betet (l. S. 1,1!). >»ch in den Büchern Samnel» nnd der Könige «ird 'itC2 N »>« bei kriegerischen Anlässen gebraucht (anher I. 6. 17,45, uud auch dort steht
P15*iyc ’2K «och besonder» betont, »arau» hervorgehl, daß '2L '>-» alln« diesen Sinn nicht hat).
4. Endlich kommt n in den Propheten besonders
häufig in der Znfammenftellung mit 2'2^2P vor. wa» ans ein« Beziehung «it den Engeln hinweist. Dre himmlischen Hoechcharrn^stnd aber nicht wie da, Gefolge Solan» bewaffnete und lärmende Krieger, sondern rein gechig« Organisationen, deren «nfgabe i§, Gott zu preis«, . w . _ . Ä
An» allem Vorhergehenden ergibt sich, daß die Bezeichnung •myt n mit „Krieg und^ Kriegsgeschrei- nicht da» -eringste zu tnn hat. Die richtige Uebersetznng scheint Mn» „Herr der Weltordnung- zu sein.
Hebräische» i« Deutsche,
Zu dem in Nr. 3 Ihre« geschätzten Zeitschrift gebrachten Artikel „Hebräische» i« Deutschen^ sei mir gestattet, folgende Ergänz»»»«» anznfnhren: i
Da» hebräisch« Dort ..Ker«,' ist nicht bloß i« deutschen Man „Horn", sondern auch im Watte „Jt«»- »iederznfinben. VleUeicht dürft« hier auch da, hebräische „gar'in" herangezogen «erste«. Z» «orte Kohle ließe sich da» hebräisch« .^alui . ver. brauut. nnd in „Gurgel- da» hebräisch« ^garaere»- herau»ftnden. Ebeosa wollen einige in dem Wott« „Ufpl- da» hebrärsche ..efchU". daoaleichen ,« «otte „kensch- da» hebräisch« „koscher" anMuaa» Horen. Hierher könnten »och gezählt werhen:
— „Aschkena»-. „Aurora- — „or" (Licht), ^o«" — ^.rom ^ltzoch) bßw „Namah-. Wenn anaeführt wird, daß da» Wott Kratze' aw dem debr»isch«amaischen ^arptf- stamm«, so war« d,e» duät» Z» ergänzen, daß anch diese» letztere nicht ngentltch hewäis^arama'ftch. sondern au« dem griechischen prooapan — Lßchr. AntUtz — Herübergehalt ist.
. »uch im deutsche» studentischen Eamment wäre einige» Hebräische zu« Entsetze» mancher »nentwegter Atter z» entdecken: Da» „Smaüi-Lrtnken- scheint hergeholt an» dem ^malio" — Ittakea am Peffachabeade. wa «an van de» »oraeschttebenen vier B ech er» Smn ttne, zur hinten (smali») Seite hi,^ gelehnt tttate» soll. Da» „Salamanaerreib«»- dürfte ttne Zusammen« setzana a», dem hebräischen Zchalam- iFtteden) und dem arlechlscheu anbei, als» Ariede de» Manne k- fei». Be« „Svttchwättttchen- wäre» »ach »nprführen: Krügen Haina knrze Beiae^ aach dem hedräischea^stheker da la raolajich-.
„Seine Hände mLnschnw wasche»- findet seinen llr i» lent ri. 6„ wa di« Aeltestea der Stadt, in deren Ni Echchlagaver anfwfunden worden, ihre Hände iw »<
«ritt, hatten. Dn» Wott rühtt also nicht nrsurüngl' ,, .. 'ilatn», de« römischen Prabüator her. Schließlich scheint di» Nedenaatt ^in Schweineglück hnbe»- auf de« Heu Ausspruch „es gibt teinen Netcheren als da» (well es Überaü. leine Nahrung ftndtt). Sabb. 1ööl»7 - Eine Äüffastnng de» Tatmud (Leraelotb SS») , ji». daß derjenige, der sich »tt Schweinezucht befasse, reich »erde. Dr. Maz Steft.
Mdm»« ««» Bolkskraft
9— «che» (Verb»)
sTit N ach kr i igi zett gleicht beinah« der .prägen Zeit- de«
DcUtriege«. Dean noch hat der Krieg nicht ganz aufgehl
, hat der Krieg nicht ganz aufgAhört. der schlimmste aller Kriege, der innere Krieg zwischen den Völkern nnd inaerhakb der VÄkrr selbst. Wir leben kn einer Zeit schwerer Krisen. £tt Lntrncklulig ist künstlich durch den Krieg abgerigen war» nnd wir »üss»n nicht, wo wtr^wieder ei genen >llen. Dir leben .« eurer Zeit zwischen zwei Kultnren. Die alte ist — «cnigsten« la der Form — tat. nnd da» Nene, da» wir ahnen, ist noch embr^nal. Dir stad die Brück« zwischen den Zeiten, und eia« Brücke wird getreten und trägt niel Schutt und Schmutz. Li«l(L»cht waren wir in den letzten zwei Dezönnien vor dem Krieg« Epigonen. Heule aber find wir noch schlimmer daran — Leut« hange» wir l» der Luft. Dir erperimentieren auf allen Gebieten — nicht mit der Inchenden Sehnsucht de» Idealisten, sonder» mit der Neagierde und der Willkür de» kalten Welt- oerbefferer».
Da» »n» heut« in erster Reih« jeült. das ist die Sleli« aiofitöt. der Glaube an einen Weltengeift, der alles umfaßt (also frei von jeder Kirchlichkeit und von ied«m Dogmatismus). Unser« Later besaßen Sitten sesten Glauoen der mit dem Lcben zusammenhing. es erleuchtete, ihm «inen Schimmer von Poesie. Hoffnung und Zuoerficht gab. Zn unseren Neiden, und »or allem bei der Zuge««, ist heute erschreckend wenig Neltgiofität. Und wo die Neliriosttät fehlt, da bleibt «in Vakuum da» vom Irieblebe« ausgefüllt wird. Rach einem kurzen Aufflackern de» religiösen Leben» in den ersten Krregsjahren. da» viellerch« auch
A«th»r James valfsur
nur die Flucht au» Not und Häßlichkeit war. trat in den letzten Krieasjahren. und namentlich in der Rachkrieg-repoche-^zuppchft ein Fatalismus und dann «in Bedürfnis de» sich Auslösens, des jagoüofe» (KnktNi ein. Dte e«A»««tte Wtt» war «alt geworden und man sachte Warvre überall, nur nicht in der Religion. Richt nur die Lndachlsstätten wurden leer, sondern auch — was viel schlimmer ist — au, dem Hause, au» dem intimen Familien, leben wich da» Religiöse. Für Religion aber gibt e» keinen Ersatz. weil alle Ideale, mögen fie noch so schon sein, keine Ewigkeitswert« in sich bergen und daher dem Menschen nicht io viel geben können. Kein Ideal ist auch so volkstümlich, schlicht und leicht erfaßlich (vielleicht gerade wegen de» Uebernatürlrchen) wie das der Relignm. Für den Juden vollends gibt es gar keinen Erlaß, weil sein ganze» geschichtliches Leben, sein Gemüt und ftr'n Denken irgendwie «it der Religion der Väter verquickt find.
Was trat nun an Stelle der Religiosität? Erotik und Gewinnsucht. E» soll gegen beide nicht, gesagt werden. Sie sind Ratur und Instrumente der Lebenserhaltung. Wenn fie aber ^inem höheren Ziele dienen und als Selbstzweck aufaefaßt werden, dann bilden fie einen Materialismus, der dos Innenleben arm macht und fick in Entattungen verliert. Es ist nicht einmal ein Gewinnen für Familie, für Zukunft, sondern eine Geldmacherei. um da« Erraffte sofort in Genuß um.tusetzen. Es ist nicht einmal «in Rausch, eine phantastische Vorstellung dabei, sondern ei» michterne» Genießen. Die Distanr zwischen Sehnsucht und Erfüllung, in der alle Poesie und alle Vertiefung ruht, ist geschwunden. Es ist ein Genießen ^»uf kurze Frist, ein Genießen auf Vestellnng.
Und was schwebt der Jugend als Ideal vor? von wenigen Lurnahmvn abgttehrtt. «in Freiiein von allen Hemmnifien. wenig Arbeite» »nd viel Genießen. Wenn die Jugend beute für etwas noch Bewunderung und IntereNe bat. so ist es die Technik. Eckener steht ihr viel hoher alckGoerh« und Kant. Und im Mittelpunkt des Lebens steh» der Sport — nicht um die Kräfte ^zu stählen «nd den Geist frisch zu erhalten, nicht aus Freud« am gefunden, schönen Körper, sondern de» Rekordes wegen. Und. merkwürdig: Hand in HaoÜ damit geht «ine krankhaft anmutende Putzsucht, nicht nur bei der weiblichen, sondern auch bei der männlichen Jugend. Schulmädchen, deren Stolz vorher war. recht burschikos ,u scheinen, lafien beute nur noch den Spieres als einzige Ettindung als alter Zeit gelten, und Lippenstift und Puderquaste bilden die treuesten Begleiter. Siebzehi:» und achtzehnjährige Jüngling«, di« ehtmal» recht urwüchsig sein wollten, haben heute koemetifch« Mittel auf ihrem Xachtlftch steh.'lt.
Eine 'weite- Quelle sittlicher Kraft, di« unser:» Vätern so reichlich floß uud die der heutigen Generation beinahe ganz versiegt ist. ist di« Lre-vuth. die Verantwortlichkeit für die Gemeinschaft. Ehemals fühlte sich der Jude beim Trachten und Denken, bei jeder Handlung al» Glied der jüdische r Gemeinschaft. Die Gemeinde umgab alle ihre Mitglieder mit eine» »riichtharen eisernen Reifen. Jeder wußte, ja er empfand es instinktiv, haß fein Ruhm der Ruhm der Gemeinschaft, seine Schmach Schmach der Gemeinschaft ist. Die Angst. Sehanoe auf die Gemelnsthaft zu Käufen, die Furcht, innerhalb der großen jüdische« Familie verachtet ,u werden, wirkte stärker als die Fuvcht vor Strafe. Gewiß fühtte es oft auch zu verhängnisvollen Fehlern, »nd unsere Geschichte ist reich an Tragödien auch auf dtttem Gebiet«. Aber der Gedanke, daß die Jaden eine fittli«h« Gemeinschaft bilden, in der ieder einzelne Träger der jüdischer Lehre Verteidiger der jüdischen Ehre ist. war gestand und erhielt di« Juden in sittlicher Disziplin. Heute bildet die jüdisch« Gemeind« eine Gemeinschaft von Steuer.zoblern. in der im übrigen alles -errisien ist in Parteien und Richtungen. Man geht in di« Stzüagoge. aus innerem Drang, aus Gewohnheit oder Pietät, »der i« Leben draußen fibtt «an sich nicht mehr als Glied de» Ganze«. Man nimmt bei oe» Handlungen kein« Rücksicht mehr anf dt« jüdchche Gemeinschaft. Man betet jüdisch, aber man fühlt und letze nicht jüdisch (ich g«brauch« da» Wort ethisch und nicht ritnekl). Ich weiß nicht, au, welche« Milieu die Helden der -jÜWHen Sinndale bervorgegangea sind, »her rellgiost und sie- ) »u^e Glieder de, jüdischen Organismus waren sie sicher nicht. We n« »an seinen Stolz darein setzt, da« f>A<*fte in Essen nnd Tttnke», i« Prunken t*b Protzen zu leisten, wenn man anti^
semitisch« Revolverjournalisten al» intime Freude i» Salon.begrüßt. dann hat man sich innerlich vom Judentum lo,ß^öft. auch wenn man einige tausend Mark jährlich für jüdische Wohlfahrt
weiß tt. daß in der nichljüdischen Welt nicht um «in Haar besier a^ssiehl. Ich weiß, daß mit der veren-ung dcs deutschen Reiches eine Erweiterung des deutschen Geansiens gekommen ist. und es ist «ine Heuchelei und dazu noch eine ar&U*»«. wenn di« Vertreter des „reinen Germanismus- stch al, Tugend- j bold« hinstellrn. Aber das ist ein schwacher Trost. Anüere so Neu fittlich sein, wir müssen es. weil da» der tiefst« Quell unseres < Sein» als Individuum und Gemeinschaft ist. Mag ma n Vre l Juden al» religiöse oder Blutgemeinschast betrachten, im Mittel- ( punkte unsere» Lebens wird stets der fittlich« Idealismus, der Gottesgedonke stehen müsien. wenn wir eine Zukunft hoben sollen.
Ob die Prophezeiung des Unterganges der deutschen Juden wegcn I a«ringer Fruchtbarkeit berechtigt ist. ist noch fraglich. Aber der ■ Untergang dr» Judentums durch zügellose» Genußleben und ' krassen Materialismus ist sicher, und cchne Judentum gibt cs keine Iudenheit. Schlimmer als alle äußere Ledrängni» ist vre innere Zersetzurtg. di« Fäulnis.
Uno auch die neueste moderne Krankheit, die Selbst- mordfeuche, die immer mehr in den jüdischen Reihen *ii> nimmt, ist auf diese Quellen, auf den Mangel an Religiofirät und Verantwortlichkeit, zurückzuführen. Gewiß haben wir heute sckwere Zeiten rn der Wi-tschäst. und wir Juden, die wir dem Mittelstand angeboren, müsien stbwer leiden. Aber gemesien an» Schicksal unserer Väter von vor hundert ^rbren ist unsere Laa: noch immer erträglich. Hat man aber in früheren Zeiten jemais von Selbstmorden im jüdischen Lager gehört? Die Fälle, wo Reiche plötzlich arm wurden, waren ehemal» oiellei'ht häusigcr al» heute, aber man keine T-aaödien daraus, man glaubie
nicht, daß mit dem Verlust des Vermögens alles verloren rst. Wurde man durch Feuersdrunst oder irgendeine wirtschaftUwe oder politische Katastrophe arm. dann schämte man sich nickt. Man fing mit Energie und Gottvertrauen von neuem klein an und arbeitete mit Energie für si^ für die milie und di: Gemeinschaft. Heute glaubt man. wenn man kein Luxusleben mehr führen kann, daß die Welt untergeben must«. Man vettucht wilde, häufig schlimme Experimente, um das Schicksal zu korrigieren, und h«rt man fick noch tiefer ins Unglück dineinaeritlen. dann greift man zum Revolver oder »um Gasi'cklauch. Man will nicht mehr kömvfen. man begreift ni^t. daß ein jüdisches Leben obne Kampf beinahe unmöglich ist. Ehemals waren die wirtschaftlich Gestürzten trauernde, heute sind cs traurige Eristenzen.
Wie für die Fische das Wasier. ly ist für die Iudenheit dl.' Schlichtheit, die Bestyeidenheit das natürlich« Element, verläßt man dieses Element, dann führt man bei allem Glanz« nur ein Scheinleben ohne Kraft. Rach einem talmudiichen Ausdruck bildrt die Armut den schönsten Scbmuck Israels. Setzt man an Slrttc der Armut Einfachheit, dann liegt dann eine tiefe pivchologijte und geschichtliche Wahrheit. Ja. die Rot ist es. die das Judentum groß gemacht hat. dem Reichtum hat es nickt allzuviel 411 verdanken. Israel soll ein Kämpfer sein, für sich und die göttliche Idee, das ist fein Beruf. Das Unglück der Gegenwart ist. do'j man alles ohne zu kämpfen erlangen möchte. Man will nickt suchen, sondern schnell fiuden. Das Suchen noch Erkenntnis, nach neuen schövferischen Ideen — ach. wie sind wir arm daran geworden? Während die Technik täglich neue Triumphe feiert, haben wir erkennlnistheoretisch feit Kanr und Echopenhaoer furchtbar wenig geschaffen. Während der Sport die Oeffentlick- keit beherrscht, geraten die religiösen Probleme immer mehr in den Hintergllurv. Das. ist in der großen Welt wie in der kleinen jüdischen genau da» gleiche. Die Menschen von heute sind kom- plitterter ««worden, und nur ln der cektzfackheit. m'tet ruht die Harmonie und da» Glück. Man kann nicht willkürlich bauen, jede Gemeinschaft hot die Linie voraezrichnet. auf der fie wirken kann. Wir geraten immer mehr in di« Irre, weil wir deir Weg der Geschichte oerlasien hoben. < -
E, handelt Nch heute für uns nicht um Streitigkeiten der Richtungen nnd Patteien. sondern um die Stärkung der Religiosität überhaupt. Wo dos Ganze bedroht ist. ist nicht Zeit, um Kleinigkeiten zu streiten Unsere Rabbiner müsien mehr an das Volk heran, die Lehrer naher an die Jugend heran. Die Rabbiner müsien nickt Prediger sondern Berater »der Gemeind« sein, die Lehrer nicht stumme Wegweiser, sondern Begleiter und Komr- raden de^ Jugend werden. Das Judentum ist. wie kaum eine andere Religion, onlkt-ümlick n-nrtet. Es muß lebendig oemockt und drm ganzen Volke zugeführt werden Gegen Erotik unv Materialismus müsien Idealismus und feek'^er Schwang als Gegenkräfte wirken. Es muß den jüdiicken Menschen gezeigt werden durch Wort und Tat. daß das Glück in der Mäßigke'k und Schlichtheit rubt. Zurück rur inneren Natur de« Judentum«?
Die Trautheit und Innigkeit des alten iüdncken Leben» läßt fick nickt durch bohlen Prunk und glißernd-n S-^ein ersetzen. Dos Judentum ist von Hause aus durch und durck lo»ial. gebt ibni lttnen (fSntafler wieder? Ste«"»* »">n Volke binab lernet leine Not verstehen und erhebet es. Wir können nicht mehr zur Kleinstadt. zum Land« „rücktehrcn. ober wir können innerhalb der Großstadt Kleinstädte bilden, in denen die Menschen nicht mehr einander fremd sind. Zerlegen wir den arotzen Apparat, der aar 'u mechanisch kalt geworden ist. in kleine Teile, die wir mit Leben und Geist füllen können? In der Religion und in der Sittlichkeit ist die Ernehung alles. Erziehen aber heißt: an sich heranzieben. nickt Feind o**r Sklave, fond-rn Freund der ^uaend und des Volkes (ein. Bekümmert euch wieder um jeden Einzelnen, dann wird er freudiges Mitglied des Ganzen sein.
Das find graue Theorien? Rein der Weg zur Dttunduna. der einzige Wea. den wir einjchsaqen können. Di,' Tatsachen find stärker als wir? Rein, auch die Tatsachen sind nicht immer starr, man kann sie meistern. Der Idealismus ist kein leerer Wohn, er ist die aeößte R-alitöt in der Geschickt«. Wirtlickkeit«--
nnn heißt, nickt tatenlos den Dingen geaenübersirhen und fick 1 r:ib-n lasien sondern: aus den Tatsachen W macken, was möglich ist. die Schwrerigkeiten durch starken Willen überwinden.
17 ^omtziuniften i, Jerusalem Verhaftet
In der AlrstNdr von Jerusalem wurde eine Gruppe von 17 Kommunisten, unter ihnen vier Juden, verhaftet. Einer der verhafteten Juden trug einen Fez und war als ein Razaretb. Araber verkleidet Einer der verhafteten Araber legte ei-, Geständnis ad. daß er für seine kommunistisch« Tätigkeit e i n festes Monatsgehalt bezog. Zwei der verhafteten Moslemitca gehören der H uss ei n i-Fa m il i e an. der bekanntlich der Sroßmufti und der Präsident der Arabischen Erekutio: entstammen.
KAKAO
fm Qochmack lieblich und rein
ln «I1«N •ln*et>t«eia*n