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Jahrg. XIII.
Litteratur-Blatt.
Zar B«le 1 (ktng aller Jadeatbam aad Jadea betreffende■ littararleebea Er• •chelnaagten auf den Gebiete der Phile* aepble, Geecblehte, Ethnographie, Theo• legte, 01i«atalia, Exegese, Homiletik.
Lltarglk, Pädagogik.
Herausgegeben
von
Rabbiner Dr. Horitz Rahmer. SICagBcßunj, 21. aFe61׳.uat• 18S4.
Bfieber der einschlägige■ Lltteratv,welche der Redaktion aageaaadt werden, fladeai Id diesen Blatte eiageheade Bespreehaag. Bel Eiaseadaag voa awel Beeeasleaa• Exenplarea erfolgt elanallge karse Gratts-laaertiea.
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Inhalt:
W issenscliaftliche Aufsätze: Lord Byron) und seine ״Hebrew Melodies“. — Süsskind von Trirqberg. Von Levin. — Die70 Gottesnamen. VonRabb. Dr. AL Nager. — Collectanea. Von Dr. Kroner, Rabb. in Brandenburg a. d. H.
Litteraturberichte: Joel, Rabb. Dr. M., Blicke in die Religionsgeschichte. 2. Abth. Breslau, Leipzig, S. Schott- länder. (Fortsetzung). — Die semitischen yölker und Sprachen. Von Lew in, Coblenz.
Berichtigende Notiz. )
sein musste, geht daraus hervor, dass der berühmte schottische Novellist, Sir Walter Scott, ihm oft Besuche abstattete, um Byron’s Hebrew Melodies von ihm unter Musikbegleitung gesungen za hören.
Harrow College. Dr. Ch.
Süsskind von Trimberg.
Nachdruck nur mit T7־oller Quellenangabe gestattet.
Lord Byron und seine ״Hebrew Melodies“.
Was Lord Byron veranlasst haben mochtö, jüdische [Themata, wie die ״Hebrew Melodies“, zu bearbeiten, war bisher unbekannt. Aus der Art und Weise, wie er sie behandelte, lässt sich leicht scbliessen, dass er dem jüdischen Stamme nicht abgeneigt war, י und doch konnte bis jetzt nicht authentisch nachgewiesen werd en dass er je mit irgend einem Juden in frepndschaft, lichem Verkehr gestanden hätte. Denn !in seiner I Jugend, während er seinen klassischen Studien in dem Ihocharistokratischen Harrow College oblag, wo Ibis vor Kurzem keine !Üd. Studenten, insofern sie als Juden gelten wollten, aufgenommen wurdeh, konnte [er schwerlich Gelegenheit gehabt haben, Aiit Juden intim zu verkehren. Auch hinsichtlich seines etwaigen spätem Umgangs mit Juden, waren bisjier keine )bestimmten Facta vorhanden. Kürzlich jedoch brachte ein hiesiges Blatt (Notes und Quejries) eine Notiz, der zufolge Byron mit einem jüd. Coijnponisten [Namens Isaak Nathan, in intimer Freundschaft gestanden haben soll. Dieser Componist, der im Jahre 1792 geboren wurde und 1864 inj Sydney Australien, in Folge eines Unfalls sein Leben ein- hüsste, war von seinen Eltern ursprünglich zum , jüd. Geistlichen bestimmt, aber sein Hang zur Musik j wozu er schon früh ausserordentliche Anlegern gezeigt hatte, veranlasste ihn, sich dieser Kunst vollständig zu widmen. Sein Ruf als talentvoller Componist blieb auch Byron nicht unbekannt, und später entwickelte sich eine solche Intimität zwischen dem Dichter and dem Componisten, dass jener die ״Hebrew Melodies“ diohtete, damit dieser sie in Mnsik übersetzen sollte. Dass dieses Unternehmen dem Componisten gelangen
Herr Rabbiner Dr. Lewin hat in seinem Artikel über Süsskind einige neue, sehr interessante Beziehnngen zwischen der Poesie dieses Minnesängers und der jüd. Litteratur entdeckt. Aber Herr Dr. L. ist in dem Anfsuchen mancher Beziehungen — wie uns scheint — etwas zu weit gegangen. Ist der Gedanke, in dem eine Reminiscenz vorzuliegen scheint, ein völlig eigen- artiger, nicht populärer, oder die Form, die der Dichter einem Gedanken verleiht, eine mit der vermeintlichen Quelle fast wörtlich übereinstimmende, dann ist man berechtigt, von Beziehnngen zu sprechen. Dies zum Maassstabe genommen, dürften aber manche der vo׳n L. dargestellten Beziehungen nicht als solche anzü- sehen sein. Wenn man auf diese Weise die Strophen zerbröckelt und auf die Goldwaage der Betrachtung legt und mit der scharfgeschliffenen Brille der Ge- lehrsamkeit besieht, dann müsste es ja Wunder nehmen, wenn man nicht Beziehnngen zwischen einem chine- sischen Dichter und einem jüdischen Gebetstück ent׳- decken sollte. So verfahrend, wäre es ein Leichtes,׳ Walther von der Vogelweide zu einem ״Lamden* zu machen — um so leichter, da Süsskind’s Poesie hin- sichtlich der Stoffe und deren Darstellung manches Verwandte mit der seiner Zeitgenossen zeigt, sagt doch von der Hagen, dass er mit ihnen (besonders mit Bruder Wemher und Reimnar) im Lobe des Weibes, den Todesbetrachtungen, Preis Gottes, über adlige
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Geburt und edlen Sinn u. a. m. ״übereinstimmt“.
Herr
Dr. L. hat mit seiner Gegenüberstellung häufig nur bewiesen, dass vieles, was Süsskind gesungen anch in der Bibel, Liturgie, in dem Midrasch seine Parallele habe, ohne dass damit nachgewiesen wäre, dass Süss- kind bei seinem Dichten durch diese Stoffe sich habe beeinflussen lassen. Herr Dr. L. kam mir manchmal wie einer der ״Merker“ vor, der in der Singschule der Meistersänger eine Bibel vor sich liegen hatte und darin blätterte, ob der Inhalt der vorgetragenen Ge- sänge nichts Schriftwidriges enthalte. Dieses Streben Reminiscenzen überall zu finden, hat auch Herrn Dr. L’ zu einer Auslegung des Gedichtes von der Vertheidi' gung des Wolfes veranlasst, die unbedingt nich- stichhaltig ist. Zugegeben die Erklärung v. d. Hagent
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