10, Januar IU31

QBMBINDBBLATT DER ISRAELITISCHEN HKLIGIONSGKMEINDE ZU LEIPZIG

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Montag den 19. Januar nachm. 4,30 Uhr

in der

Alten Handelsbörse" Naschmarkt

Jüdischer Frauenbund, Ortsgruppe Leipzig Schwesternbund der Leipzig Loge

Gemeinsame Veranstaltung

Frau Paula Ollendorff-Breslau

spricht über:

Die jüdische Frau und ihre Umwelt".

Um zahlreichen und pünktlichen Besuch wird gebeten.

a w >i il ii ; er entwickelte nach Hingehenden) Bericht Ober «Ins Geleistete lai neue Aktionsprogramm, «las sich aus dem vergrößerten Aufgaben- 'ii is unserer Richtung ergibt. Den Tätigkeitsbericht der Heu trale erstattete Richard Lasowskl-Hamburg, Die Mitgliederaahl den Bundes hat sich seit dem letzten Itumlcxtnge um das Dreifache vennehrt, Die Uhaluziuth hat einen starken Aufschwung im Laufe der letaten Be­richtsperiode erlebt. Ks fanden ,\ Sommerlager statt, die Insgesamt von ca. «00 OhaWSrim besticht wurden.

Einen tiefen Kindruck machte auf die gesamte Teilnehmerachaft ler Gottesdienst am Schabhath in der Kz Chaim-Synagoge, insbeson­dere die feierliche und gsfflhhnroUs l'redigt Sr. Khrw. Kahh. Dr. Carlo- l ach. Die besondere Predigt wie der durch Oberkantor W i Ikomirsky iihI ('hör feierlich Restaltete (iottesilienst zeugte vom tiefen Verständnis ler gesetzestreuen Judenheit Leipzigs für die selbständige Jugendbe­wegung, die sich in den Dienst des Aufbauwerkes in Krcz .lisrael uml der Idee Tora wa Awoda gestellt hat.

Hei dieser Gelegenheit muB auch der Ii ehe Tollen Aufnahme der DSU artigen Teilnehmer durch die jüdischen Familien Leipzigs gedacht werden. Man erlebte eine wirkliche jüdische Gastfreundschaft, wofür

i auf diesem Wege im Namen des gesamten Bundes unseren herzlich-

ii Dank aussprechen.

Am Bchabbath nachmittag fand ein stark besuchter Lehrrortrag von Dr. II. F r i e «1 m a n n - Chemnitz statt: daran anschlieDend einOneg habbath" und später abends eine interne Itundesfeier. Die Wahl der neuen Zentrale fiel nach Köln auf die t'hawera Grete

W int er-Köln und Oha wer Dr. Jesaja Leibowita mit «lern Recht 4er Kooptation. Moritz Michaelis-Hamburg.

Aus dem Gemeindeamt

I ricdhols- und Bestattungswesen.

.Jeder Sterbefall ist unverzüglich dem Gemeindeamt, wenn dieses schlössen ist, dem Beslattungsordner Meyer Braude, Gottsrhcd- itraBe 28, Fernsprecher Nr. 112 50 zu melden; sollte dieser aus ialmisweiso nicht erreichbar sein, so übermittelt der Friodhofsinspek- lor Sigmund Simon. Neuer israelitischer Friedhof, Delitxscher Lud­st rafie, Fernsprecher Nr. 58889, die Meldung.

Oarlohnskasse.

Auskünfte über Dnrlehnsnngelegenheiten sind nur im Büro der Israelitischen Rcliginnsgcmcindo zu Leipzig, Leipzig U 1, Liihr- slr. 1». Krdg., in der Zeit von Iii17 Uhr einzuholen. Die Mitglieder

ler Darlchnskt.....Mission sind nicht in der Lage, Auskünfte zu erleilen.

Sie bitten deshalb dringend, sich mit allen Dingen an die obeu- :enannle stelle zu wenden. Die Dnrlchnsknmmission.

Malka geb. Zirler, Beer, Thotnasius-

Personenstandsnarhrichten

Geburten 'JS. Dezember 1080 .losef Mayer Lasmamt und Heichsstr. 19, eine TochterMarie". II. Januar 1981 Mendel Schneid und Marie geb.

str. 2c. eine TochterRosel Hegina". <*>. Januar 1931 Isaak Friedmann und Rosa geb. VViesenfeld. Färbor- str. 10. eine TochterMirjam".

Todesfälle l. Januar 198] Adelheid Koppold, Nordslr. 10. 4. Januar 19:tl Walter Mendelsohn. Floliplatz 8.1. 7. Januar 10:il Szyje Berschel gen. Dsias Gold, Münzgasse 9.

Neue Bücher

Schalo in Asch. Moskau. Roman. Berlin-Wien-Leipzig, 1930 (Ver­lag Paul Zsnlnay). Das gigantische Rußland, das schon vor dem politischen Umschwung dem Fremden als eine Sphinx erschien, ist heute mehr als je in den Vordergrund des Interesses gerückt. Wird sein grelles politisches Kx- periment ihm zum GWek oder zum Unheil werden? Das ist dns große Ritaali «las Rußland der Welt aufgibt. Die «'inen sehen in Rußland Er- füllung eines politischen Ideals, die anderen grauenvolle Bestätigung aller Befürchtungen. Scha tum Asch, der mit Hecht in aller Welt soviel gefeierte Kenner und Küuder russischer Verhältnisse, läßt in spannend­ster Bomanachilderung die verschiedenen Phasen des politischen Um­schwungs miterleben. Kr zeigt gleich meisterhaft das groBe Geschehen.

wie seine Auswirkung in den Kinzelschicksaleii. Wir erleben die Breig- nisse jenes denkwürdigen Oktober 15)17. sehen, wie Aristokratie und Bourgeoisie den Krnst der Situation zunächst nicht erfaßt, alle Ge­schehnisse nur als unangenehmes Intermezzo betrachtet, wir erlebi n die große Aussprache der im revolutionären Kriegsknmitec vertretenen sozialistischen Parteien, In der die Soldaten ihre Solidarität mit dem Petersburger Proletariat erklären. Wir erleben den Schrecken aller Schrecken mit. den Bürgerkrieg, den Kampf zwischen ..Weißen" und Koten", schließlich in seinein Gefolge Hungersnot. Warenmangel, lt. chlagnahme von Wohnungen und des Itesitzes. Verwahrlosung und sitt­lichen Tiefstand. RuBland blutet aus tausend Wunden. Aristokratie und Bourgeoisie flüchten oder harren notgedrungen aus. leben von den letzten Itaeten einstigen Wohlstands, um schließlich doch zu verelenden.

[Jeher dieser Schilderung «ler politischen Geschehnisse steht nun eine gedankliche Auseinandersetzung mit Sozialismus und Kommunismus und mit der praktischen Auswirkung ihrer Ideen. Mirkin. der Sohn des ein­stigen Großindustriellen, der sich freiwillig in den Dienst der neuen Ideen gestellt hat. sagt schließlich resigniert, als er die große Zerstörung um sich erblickt: ..Im Anfang kommt jede Idee mit der Sendung, ilie Menschheit zu erlösen, ihr zu nützen, ihr in ihrer Ratlosigkeit zu helfen.

Teenacl

FrauenvereinRuth", Leipzig

££I~lc\dTtll l L tc\^ im großen Festsaal des Centtal-Theatets (Eingang Gottschedstraße)

. , . | . Dienstag, den 20. |anuar 1931, pünktlich 16 Uhr

mit künstlerischen Darbietungen.

Um /.ahlreichen Zuspruch bittet Der Vorstand.

Tombola mit wertvollen Gewinnen l Kaltes Büfett

Besichtigung der Tombola am i 8. Januar bei Frau Beruh, tlepncr, l.iviastr. 2, erwünscht.