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Die Eonkrenz beim Herrn Oralen Eduard Härolgi

«n 17. d. M. ist in einer Weise und Form in die Orffentlichkeit hineinposaunt morden» welche beide zu beklagen find; sie veraulaßten. daß dem Herrn Grafen bei seiner Initiative zu jener Besprechung Motive der unlautersten Natur untergeschoben wurden, die schlechter, dings gar nicht vorhanden waren; sie entstellten dev Verlauf und den Tbatbestaud; provocirten vorschnelle Aburtheilungeu der Thetlnehmer an der Conferenz, Ausfälle gegen Ehre und Türke in der liebelo- festen Weise, in rücksichtsloser Ueberstürzung, und könnten, ohne grün», ^öche -mev », bii i M DM!,! v uk ch i kff iill;, tu gwunUT>u tfo w » un y l f. gefltzMt, |H deren Mrderung der Herr Graf Ä. fest und die geeigutteu Hebel ia Lawendung gebracht, für die wir glühen und GSßoebm, weftnMche ׳ HemuNiiffe nfld'SsStuuyd« ׳ «reitöu. - ׳

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. Deshalb sei Vorgang, Porlgpf, Tenpyrg. ULd AesMar^ Kon- ferenz hier bündig und getreu gegeben.

Herr Julius Holländer. Deputirter der iSrael. Gemeinde zu Kaschau. theilte einigen Drlegirten der Ungarn mosai chen Glau- bens. und auch dem Gefertigten, mit, daß der Herr Graf St. titic Besprechung in Angelegeobeit der Emanripalion der Juden mit eint- gen hervorragenden Mitgliedern der Delegation wünsche, um Auf- schlösse über die inner« Zustände der ungarischen Judenheit zu er- halten, so wie über die Mittel, welche mit Erfylg auf eine Hebung derselben in Verwendung kommen könnten, wo sie einer solchen be- dürftig wären. Wir folgftn dieser Aufforderung sehr gerne. Eine Initiative unserer Seit- ward nicht ergriffen. Ja wie weit frü- bere Berührungen deS Herrn Z. Holländer mit dem Herrn Grafen bier anregend mit gewirkt batten, wußten und wissen wir nicht. Wir folgten einer an uns ergangenen Jnvite, aber durchaus nicht al- Delegirte irgend einer ierael Körperschaft. sondern 4a unserem pri- vativen Charakter und rein persönlicher Zuständigkeit. Auch der Herr Graf St: erklärte in seiner Ansprache an uns ausdrücklich, daß er durchaus nicht in seiner Eigenschaft als LondtagSveputirter mit uns conferire, sondern ajs Mann von Humanität and GerechtigkeitS- liebe, der persönlich bestrebt ist. den Israeliten Ungarns zu der-' jenigen Rechtsstellung zu verhelfen, die sie unbestreitbar verdienen, daß er unS gegenüber nur individuelle Meinungen äußere. und durchaus nicht Kraft eines Mandates, oder im Aufträge entscheiden- der Kreise unsere Ansichten eiahole.

Zur Sache selbst bemerkte der Herr Graf, daß die Emanripa- tion der JSrarliten Freunde und Verfechter iu vorwiegender Anzahl habe, zu denen auch er sich mit voller Sympathie reihe, unv gäbe es nicht eine Klaffe unter den Israeliten Ungarn'-, deren rückhalt- lose, volle Gleichberechtigung noch hie und da Bedenken rege mache, so wäre der Moment gewiß sehr nahe, der die Emancipation zu einem fait accompli machen wird. Um den Einwendungen, welche auS diesem Umstande hergeleitet werden möchten, seinerseits begegnen zu können, wolle er von unS Aufschlüsse über den Grad der Bildung ' und Sittlichkeit, den jene Klasse einuehme. so wie Vorschläge zur Hebung und Veredlung derselben eiuhole«. Ausdrücklich bemerkte' der Herr Graf, daß im Entferntesten nicht daran gedacht würde, bei Brr- suchen unk Einwirkungen jener Art, daS Gebiet deS religiös« Br- kenntnisseS, seiner Uebungeu und Satzuuge» irgend wie beschränkend berülrea zu wollen ; die Frage, welche zu beantworten ist, sei dahin zu formuliren: was ist zu thu», um die vorurtheile, wie sie noch so vielfach gegen Juden herrschend sind, zu beseitigen, und um die Juden sidnell und sicher da, wo sie noch hinter den Forderungen der Neu; it zurück find, zur volle» Berücksichtig»»- derselben zu bringen, und zwar in ihre« eigenen Interesse, wie in de« deS gesammten Bürgerlbum», seiner Gliederung und Ordnung? Aus diese Fragen eingrbcne, find Vorschläge der mannigfachsten Art theilS von den Anwesenden gemacht, theilS tu Aussicht gestellt worde». Auf Ber- barrrluogen bezüglich einer partiellen Emanripation ging Ne- mand vou unS ein, und von der Lnheilung irgend eine- LonsenseS war schlechterdings keine Rede unsererseits. Mit dem Versprechen, dem Gegenstände, so weit er loyal uns begründet ist. nachzuveaken, und seinetwegen mit der Intelligenz in unseren Kreisen uaS.jchMWk Port zu sehen, trennten wir unS. ׳

Da geaaß über Nacht die ״ M. S. und gab am Morgen der Welt eine unzeitige Fehlgeburt. Durch die entstellten Thatsache» war unftre Ehre in peinlicher Weise engagirt, uad »ft richteten a» den Herrn Grafen Eduard KLrolvt folgenden Vrkf:

Hochgeborener Herr Graf!

Zu unserem größten Leidwesen ist der Inhalt der Privat- Conferenz, zu der wir gestern von L«. Hochgeb. berufen zu fein die Ehre haften, in einer Weise und Fassung durch die «bl. 8.״ in die Orffentlichkeit gelaugt, welche Jrrthümer enthält, die an- gethan find. unS unseren Glaubensgenossen und der öffentlichen Meinung gegenüber zu cömpkMMreu. «wklkhfi fHTBW VM- äl«S- Aie Pflicht, eine Rektifikation der «»strGMrHeckchteHttsthnell aiS m ö gl i ch zur ««gemeinste» Geebreftuu- zu bei«-«». Wir wären " in brr Th« ׳ctnAagrnSwrrkh,--wsstn 1 '»׳Kt «chvsihlitzßsug chneS so betrachtllchekz ThekleS u öftrer Wlau^tstsgenssskü vvm GrAuffe d«S vollen Bürgerrechtes gut geheißen oder gar arceptiri HÄteu, zumal »ft -« kein M an d a t z u ftgeud «in« bündig« Erkl»«»g in dieser Art besaßen. WaS wir versprachen, erstreckte sich einzig und allein auf dft Angabe der Mittel und Wege, durch welche unv auf welchen die nicdere Klasse der Ungarn, mos. Glaubens der Civilisation und Cultur am schnellsten entgegengeführt wer- den könnte. Da» konnten wir, weil eS überhaupt einen Schwer- Punkt unserer Bestrebungen immer auSmacht und ausmachen wird; aber mehr nicht. Wir werben stet- die vollen Bürgerrrechte, wie sehr wir auch nach deren ungeschmälerten Genuß schmachten, nicht annehmen können, wenn ein Theil unserer Glaubensgenossen von denselben ausgeschlossen sein sollte.

Sine Ew. Hocbgeb. geneigt, in irgend einer Weise vor der Oeffentlicbkeir unsere Promessen auf daS Maaß zurückführen zu lassen, ln welchem sie gegeben wurren, und gerechtfertigt find, werden wir dafür auf- tiefste dankbar sein, weil es unS der Notbwendigkeit überhebt, Gespräche ganz privater Natur dem Urtheilr rer Orffentlichkeit zu übergeben. um Verdächtigungen von uns abzuwälzen, deren Last uns schwer bebürtet.

In gespanntester-Erwartung der geneigten diesfälligen Er- öffnung, zeichnen wir Ew. Hochgeboren

ergebenste

Dr. Meist!. Le» Holländer. Jul. Holländer. L. Adler. I. Fischer.

Kaum war der Brief dem Herrn Grafen K. zu Händen ge- kommen, alS er die Anstalten zu einer Besprechung mit mir getroffen hatte. Er drückte sein tiefe- Leidwesen über die Wendung aus, welche dft Angelegenheit genommen, und sofort willfahrte er dem von unS gestellten Verlange», und die ״M. S. (vom 20. d. M ) wie der ״Pester Lloyd" brachten die dieSfalsige Erklärung.

Da» ist der Anfang, der Verlauf und da- Ende eines Unter- nehmen», da» uvbczwkifelbar der EmaucipatiouSaagelegevheit sehr fördernd gewesen wäre, wenn »S durch heißblütige Vorschnelle, und in Folge deren durch Jrrthümer und Verdächtigungen nicht im Keime erstickt worden wäre.

Die Intentionen des Herrn Grafe» waren da» steht bei unS, die wir mit ihm zu ronferften die Ehre hatten, unwandelbar fest loyal, ja edel, und beklagen wft die Fatalitäten, die ihm be- reitet wurden auf da» Tftfste, und geben unS der Hoffnung hin. daß eia Mann von solchen Grundsätzen dft Fehler Einzelner nicht der guten Sache zu ihrem Nachtheile aarechnen wird.

P e ft. den?3. April !86!.

Dr. Steife!.

Eine Debatte der Pester städtischen Aexrasentanten-

Versammlung.

1 .

Mit größtem Bedauern sehen wft uns bemüßigt, einer Debatte der Pester Stavtrepräseatavz vom 18. d. M. so wett r» die Ehren- rettuvg der hiefigeu EultuSgemeinve erfordert, hier Raum zu geben. Wir folgen' darin dem Berichte des ״Pesti Hirnnk" und wollen un» nur ans dft allernothweadigsten Bemerkungen beschränken n. ,^Die Debatte wurde durch eine Eingabe der Pester Israeliten-

diese einen Vorschlag wegen ihrer Neu-