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chule, laiun gab cs so etwas wie ©chulverdrossenheit
iilern - mit, zusehends wuchs ihre Freude an
Noch (Kedanke
Geineindeblatt ber Deutsch-Israelitischen Gemeinbe.
:in Wichtigstes sei als letztes-erwähnt: Wenn ber varallelcn AngliederunA einer ,B o l ks
c neben ber-Realschule ,tch jetzt feiner Verwirklichung
lt unb bie Einrichtung ber sogen. „Förderklassen" schon rklichkeit geworben, wenn.ber Anfang zu einer neu en Re orin bes H e b r ä i > ch e n © vrachui?ter - s an ber ©chule gemacht ist mib ber Xalmiib'* ui terrichr bitrd) bie Angliederung von jIesch iw a k n r s ■ ti für,’ bie svczifisch latmubisch Begabten eine de bcnlenbc Pcrtiening ersahrtn-hat, so ist bies alles mit in trs er Reibe dem vonvärtsMrmendcn Elan Earlebachs zu banken. f
Unberechenbar, unwägbar find überbauvt bie Impulse, bie ber Gemmtzeist ber ©mute in religiöser Hinsicht bu. ch'Earlebgch eriabren ha!:.was er liier burch Kunst ber Rc>e, burch IBei'viel unb reiche Erfahrung an- Durch -dri igiing bes Ge'amtlehrstof.-es mit religiösem Geiste, an Be cickierung i und Konzentration jübi'ch menschlicher Be- wuztscius lijtb Gcsiiinnngsinhalte ben ©chülern vexmit teil .’, wie er sebes jüdische Fest, jeden jüdischen Gedenktag b<i> jungen ©eelcn zum Erlebnis zu machen sich bemühte,
' ^ er .Hans und ©chule hier in engeinheitliche Beziehung
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zu.bringen »ich bestrebt hat - dies soll ihm nicht vergessen sein. Tiefer Geist jüdisch seelischer Tpnamik, dieses Erfassen bes Religiösen in ©chönbcit-, kurz, diese ©chaisung eim rjüdische n A l m o s p hä r e um ©chü.er unb ©chule, dies'S bleibt ein Ruhmesblatt des scheibenden Direktors für bie jetzige lind die nächsten Generationen.
Und bie Erfolge? Hat bie ©chule bie Renaissance . erfahren,-die . ihr weiter sich anfangs versprochen? Hat ber rauschende Enthusiasmus -Aas Bergerschütternde vollbracht?. Ist-der Unerhörtes Wollende auch der. Verwirklichende ge wc'tn? ©inb alle Blütenträumc ober auch nur-ihr großer Teil gereist? Nein! Lder vielmehr n o ch nicht! Tic lohende Begeisterung wich lang'am dem lähmenden Alltag. Vielleicht konnte ein Mann vom'Format eines Carlebach, ein an lIdeen Produktiver im Reiche des deutschen Juden tums, jeiue Kimstlernatur durch und durch, im, »stillen Haushalt einer ©chule nicht dauernd Genüge finden, mußte ' ein.solcher den Rahmen svrengen. Vielleicht ist die Vielgestaltigkeit der Meinungen und Wollungen eines jüdischen, sünnmdzwaiizig Köpfe zählenden Lehrerkollegiums auch - besonders groß.und schwer zu einer Homogenität zu brin - *>gen.. Eines ist sicher: Earlebach ist ein mächtiger Anreger, dessen Anregungen aber der stetigen Arbeit unb des lang samen Ansreifens in einem, in seiner Art ^hochwertigen, Kollegium, in welchem er bie notwendige Ergänzung fand: bedurften, ©o warb bas Zu'ammeiiwirken eines erplo fiven, gedankenvolle»», Kopfes mit einer K-örperschaft vor sichtiger, einer gemäßigten ©chulrewrin züneigendcr Männer zum Erveriment der.letzten fpiif ©chuljahre, dessen Keime! unb letzte Ergcbiti'se -so hoffen wir die Zukunft zur 'egensreicheiu-, vollen Entfaltung bringen wird. ! '
Nummer 4 in die Tiefen ber Religion
" Bar-mizwoh.
Von Rabbiner Tr. Warschauer, Berlin.
.Nachdem im Iudenl-um unserer Tage die religiöse Gleichgiltigkeit zu schwinden, bas Interesse unb ber Eifer für nüsere uralten Heiligtümer sich aufs neue zu beleben ansangcn, haben wir vor allem eine Aufgabe: Wir müssen uns vor Veräußerlichung der 'Religion zu schützen, müssen erst recht mit alseu unseren durch die Bildung
der Zeit erhöhten ©celenkrä tei. und des Judentums zu dring m trachten. Dies gilt so wohl von unserem religiösen Vorstöllen als auch unserer religiösen Betätigung, von unserem Glauben wie von Unserer Lebensführung. Ganz besonders aber bedarf diese Ausgabe der Lösung auf dem Gebiete,' welches am meisten der Gefahr der Veräußerlichung ausgcsetzt ist, dem Gebiete der religiösen Zeremonie. Wir besaßen einst einen un endlichen Reichtum an frommen Bräuchen, nun ist das Leben gar vlieler unter uns arm daran geworden. Darum sollte dieser!©trom religiösen Lebens an Tiefe gewinnen, was er an ^ Breite verloren! hat, sollte jedwede religiöse Form, die lpir noch üben, tu ihrem ganzen inneren Ge halte erfaßt! und dieser, wenn ^möglich, noch vertieft und vergeistigt werden. Wir dürfen nichts üben, blos weil cs Väterbrauch und ' sitte tst,! wir müssen cs in seiner Bedeutung verstehen, müssen wissen, welcher religiös sittliche Gedhnke ihm zugrunde liegt, und müssen, diesen voll auf uns wirken lassen.
Daß wi: von der Erfüllung dieser ebenso klaren wie wichtigen Fcrderung noch iinner entfernt sind, zeigt uns die Behandl ing, welche niest selten eine so bedeutsame Einrichtung wie die Barmiimoh Feier erfährt. Zwar ist ihre Beobackckung noch weit verbreitet und auch noch in sonst jüdisch! wenig interessierten Kreisen anzutrefsen, sie gilt als einet von jenen Briuchcn, denen man,, wie man einst selbst Jim Elternhausc ihnen unterworfen wurde, auch seine Kinder nicht entziehen kann und mag. Daß indessen die tiefere Bedeutung dieser Institution nicht erkannt und e riebt wird.— trotz der Fülle der über den Knaben auseestrcuten Gaben und der nicht selten einem Hockizeitssestc gleichende .Prunkfeier - - geht allein . schon daraus hervor, daß nur allzu häufig der Knabe selbst so gut wie unvi rbereitet dieser wichtigen Wendestunde seines jungen Lebens entgegeugeführt wird, ©tatt eines gründ liehen, Jahr und Tag wählenden Unterrichts, der dem Kinde ein seinen..Jahren entsprechendes Verständnis für .den Inhalt euer ©tunde' und damit ein' unverlierbares sittliches Gut für sein Leben vermittelt, erhält noch immer so mancher in wenigen Wochen,-,..nicht selten auch durch eine ganz ungeeignete Lehrkraft- eine Abrichtung aus die äußeren Kenrtnisse und Fertigkeiten, welche das Her kommen von dem Barmizwoh fordert.
Daß hier.an einer überaus wichtigen.religiösen Ein richtung eine sehr verwerfliche Veräußerlichung und zu gleich an der ©cele unserer Kinder ein Raub begangen wird,' zeigt uns deutlich ein. Blick auf die Bedeutung der Baripizwoh F:icr.
Wie die meisten Einrichtungen des Iudentuüis hat auch sie ähren Ursprung in uralter Zeit und in der morgen ländischen He mat der Väter. „Bis zum dreizehnten Le bensjahre hat der Vater die Erziehungspslicht an seinem ©ohne zu erfüllen" — so lautet der Ausspruch eines alten Weisen —„von da an soll er sprechen: Gepriesen sei Er, der imchvon der Verantwortung für dieses mein Kind befreit har." Dieser Ausspruch — die fti ihm enthaltene Lobpreisung ward . später feststehender religiöser Brauch und wurde vom Vater, der den Barmizwoh zur Torah .führte, gcsprocien --- zeigt uns, daß mit dem 13. Lebens» jahre die geistige Entwickelung des Knaben so weit als abgeschlossen galt, daß er die Erfüllung der religiösen Pflichten auf sich zu nehmenst die religiös sittliche Per antwortung für sich zu tragen hatte. Genau dies bedeutet dann der Ausdruck: „bar mizwoy", b„ i. wörtlich „ein ©ohn der Pfl cht" werden. Dem entspricht auch, daß der Barmizwoh einerseits die dem Erwachsenen obliegenden rcligiö'cn Pflichten zu erfüllen hat, andererseits als religiös