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Jüdisches Gemeindeblatt für die Israelitischen Gemeinden in Württemberg 16. 1. 38

XIV. Nr. 20

australischen Wehrmacht im Weltkriege, Sir .lohn Monash, .lüde war und sieh dessenun­geachtet einer außerordentlichen Popularität erfreute. Sir lohn .Monash war übrigens der Sohn eines Einwanderers aus Deutschland. Hierher gehört auch, daß Sir lsaac Isaacs, der al> (ieticralgoux emeirr den König von England im australischen Hundesstaat von ijyi bis h'.Vi vertrat und der erste in einem Dominion selbst gebürtige britische General- a>uverneiir war. sich stets stolz zum Juden­tum bekannte. Auch noch in allerletzter Zeit :->t eine Reihe australischer .luden mit Orden und anderen Ehningen bedacht worden.

And> rerseits darf man aber nicht verges­sen, dali die gesellschaftliche Distanzierung v'oii luden seien sie auch in noch so hohen Stellungen - sehr weit geht. Die vornehmen Kliihs. Insbesondere die Golfklubs, schließen luden stillschweigend von der Aufnahme aus. Hin/Ii kommt, wie schon an anderer Stelle angedeutet, noch eine gewisse Empfindlich­keit der standesliewuLlten und organisierten australischen Arbeiterschaft gegen alle Ein­wanderer ans Osteuropa, also auch gegen .lu­den, die das Lohnniveau drücken könnten.

Die .luden in Australien bekennen sich im allgemeinen selbstbewußt zu ihrer Gemein­schaft. Ihre Geschichte reicht wenig mehr als hundert Jahre zurück.

I m 1817 kamen die ersten jüdischen Ein­wanderer nach Sydney, und 1832 entstand dort die erste Gemeinde. Posener Ju­den hatten, neben englischen, einen großen Anteil an der Entwicklung des Gemeinde­lebens Von dieser ersten Einwanderungs- w dle. die um 1850 mit der Entdeckung der Goldfelder ihren Höhepunkt fand, ist heute nur wenig übriggeblieben. Viele einst blü­hende Gemeinden sind inzwischen eingegan­gen. Die zweite Einwanderungswelle setzte kurz vor dem Kriege ein. als zahlreiche Ju­den, hauptsächlich aus Rußland, sich in Au­stralien, vor allem in Brisbane, niederließen. Die dritte Einwandenmgswelle begann erst nach dem Kriege und hielt so lange an, bis die australische Pegierung die finanziellen Bedingungen zur Einwanderung erschwerte.

Aus Deutschland endlich sind Juden nach 1933 bisher nur in ganz geringer Anzahl nach Australien gelangt.

Die Volkszählung des Jahres 1933 ergab,

daß 23 55(1 Einwohner Australiens sich zum Judentum bekannten, wenig mehr als Va.% der Gesamtbevölkerung. Von diesen Juden leben über 85% in den Hauptstädten des Landes. Die Gemeinden sind die von Sydney und Melbourne, Sydney, die Hauptstadt von Neu-Südwales, hat etwa 8 700 jüdische Ein­wohner; der ganze Staat Neu-Südwales hatte 1930 10 305 jüdische Einwohner, umfaßte also fast die Hälfte aller in Australien lebenden Juden. In Sydney bestehen vier Synagogen, deren älteste bereits 1832 gegründet wurde. Die jüdische Gemeinschaft unterhält dort zwei jüdische Schulen und eine Fülle von Wohltätigkeitsvereinigungen.

Die zweitgrößte Gemeinde befindet sich in Melbourne, der Hauptstadt des Staates Vic­toria und der zweitgrößten Stadt des Kon­tinents. Etwa 7 000 Juden dürften dort woh­nen. Die Gemeinde von Melbourne unterhält drei Synagogen, darunter eine mit liberalem Ritus. Diese liberale Gemeinde wird jetzt von einem jungen, aus Deutschland eingewander­ten Rabbiner geleitet. Von den einzelnen Syn­agogengemeinden werden Religionsschulen unterhalten. Der Wohltätigkeit sind eine

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