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An unsere Leser!
Durch die Herausgabe des Beiblattes „Der indische Arbeitsmarkt". das ausschtteßlch der Förde- rung der Bodenkultur und Handwerke unter den Juden gewöhnet ist. sind wir ln der Lage, das Hauptblatt mehr den allgemein Jüdischen und allweltlichen Interessen, der Pflege höherer Qesit- tung und Völkerverbrüderung zu widknen. Auch werden wir dem Studium der Esperanto-Sprache regelmäßig in unserer Zeitschrift Raum gewähren.
Wegen der fortwährenden Steigerung der Preise für Drucksachen sind wir genötigt den Preis für den Bezug der „Mittenungen“ und des „Arbeitsmarktes“ durch private Personen auf mindestens 50 Mark Jährlich, einschließlich Porto und Mlt- gUedsbeitrag. festzusetzen. Dadurch Kennen wir eine große • Anzahl von Exemplaren an Jüdische Vereine und Institute, besonders an solche, die in Lokalen Zeitschriften zur öffentlichen Benutzung auflegen. kostenlos verschicken. Für Minderbemittelte wird entsprechende Ermäßigung gewährt. „Der Jüdische Arbeitsmarkt" allein kostet halbjährlich 6 Mark, einschließlich Porto.
Der Mitgliedsbeitrag, der nach § 5 der Bundessatzungen für ordentliche Mitglieder 4 Mk.. für freundschaftliche 1 Mk. Jährlich beträgt, bleibt trotz aller Valutaschwankungen bestehen. Der Beitrag von 1 Mk. Jährlich, der weniger für die Bereicherung der Bundeskassa als vielmehr für die Bezeugung der Gesinnung, d. h. der Solidarität mit unseren Bestrebungen bestimmt ist. kann als der „Daniel-Schekel“ bezeichnet werden und soll im Auslände in einer entsprechenden Ehiheits- münze Jedes Landes, z. B. in Österreich ein Gulden, in Rußland ein Rubel, in Frankreich und in der Schweiz eine Frank usw., an die örtlichen Gruppen des Daniel-Bundes entrichtet werden.
Wir fordern hiermit unsere Freunde In der ganzen Welt aul, Gruppen des Daniel-Bundes zu gründen. Jede G r u pp e soll fdr sich sdbstindli arbeiten und In keinerlei änßerttcher Abhängigkeit von der Münchener oder einer anderen Zentrale dee Bundes nein.'Die Satzungen können von Jeder Groppe unter Z ug r unde leg u ng unseres In Nr. 1 d. BL veröden tickten Arbettsproiramms. ganz selb- tMadg ansgearheitei werden. Nicht irgend welche Vorschriften, sondern der ethische Geist und die gemeinsame Arbeit In diesem Geiste -soll alle Anhänger des Danlel-Bnndeg, Jaden und nlchtjüdlsche Freunde des Judentums vereinigen.
Die Voratandsduft dm Daniel-Bundes.
Hof rat Dr. med. A. .Theflhaber; Nathan Chavkln; Rechtsanwalt Dr. S. Feuchtwanger; David Heß.
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ttMOhljNsuns 4m DaaM-Boades, Mftnchen. Bergmanastraße 7/4. za richten.
Zionistischer Imperialismus
Von J. Radler-Feldmann, Jaffa.
Die letzten Ereignisse ln Palästina und deren Widerhall bei der europäischen Judeaheit hoben in zionistischen Kreisen eine Auffassung von Heroismus aufkommen lassen, die viel mehr dem europäischen Imperialismus und Militarismus, als dem wahren Geiste des Judentums, dem Geiste des Friedens und der Liebe, dem Vertrauen auf Gott entspringt
Ais das Volk ln Jerusalem vor dem Gemeindehaus versammelt war. da lauschte es mit tiefem Emst den Worten Jabotinskis. Dieser sprach nicht von Demut vor dem Schöpfer, vom Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes. Es waren v lehn ehr auf lodernde Worte, Anforderung zur Setbstwehr, Selbstschutz durch Waffengewalt und sie entflammten die zarten Herzen der jüdischen Jugend.
Nein, meine Freunde, wenn man mir eindeutig sagt: „Eitel ist das Leben, man fürchte nicht die Lebensgefahr“, so akzeptiere ich dies gerne. Wenn man aber das Leben diurch Macht und Majorität zu schützen glaubt, so ist dies ein verhängnisvoller Irrtum. Sehen wir denn nicht, daß durch den’WRt- elfer der Völker in Macht und Rüstung viel mehr zerstört und verwüstet als geschützt und gerettet wird?
Und sollten wir durch Waffengewalt uns z^t- wetägen Schutz erkämpfen können, so Ist uns 3fer Tod lieber als ein solcher Schutz. Wir wollen wt- ber getötet werden, als andere töten. Mit Blut und Tränen ist in der tfWsten Tiefe unseres Herzens das Gebot eingeprägt: „Du sollst nicht töten!“ Kommt jemand Dich zu töten, so komme ihm zuvor und erkläre ihm seinen furchtbaren Irrtum. Ich schwöre Euch, es Hegt etwas Großes in dieser Aufklärung.
Wir müssen gegen die künstliche Züchtung des militärischen Geistes, gegen die Ausbreitung der Herrschaft der Macht in unserem neuen Jiscbub mit aJten Mitteln kämpfen. Unsere tausendjährige Entwicklung kann nicht im Handumdrehen rückgängig gemacht werden. Wir wollen nicht zu Marsdienern und Räubern erzogen werden: vor uns sind andere Ziele und andere Wege. Wenn wir schon Opfer darbringen müssen, so werden wir sie auf anderen Altären als auf dem des Imperialismus tn^d Militarismus bringen.
Ein Hek) ist der Jude, welcher für die Heiligung Gottes- unerschrocken dem Tode entgegengeht. Nicht der ist tapfer, der sich auf seine übermäßige Kraft verläßt, auf seine robuste Faust sein Schwert und seinen Bogen und seinen sicheren Sieg, sondern vielmehr derjenige, der Mi d#r Not selan Hals dem Schlächter, seine Brust dem Schützen hinstreckt, um den Namen Gottes nicht zu entweihen und nicht selbst zum Schlächter und Mörder zu werden.
Das ist das Wesen cWf'Ochten Jüdischen Tapferkeit das ist der neue Tjrpns des edelsten und reinsten Heldentums, das wir uns auf dem langen dor-