p < ' . Eine der SchwieriaMten , Arbeit zu finden , besteht auch in der UnbeweKlichkeit , Orr . nicht Trägheit zu sagen , der Einwanderai ; die Mehrsahl verlassen eich - auf die bestehenden Organisationen , die ■ ach ihrer Ansicht nt , Arbeitsbeschaffung verpflichtet sind . Dean kommt hinzu , daß bisher mit drei Ausnahmen die Einwanderer es als Zumutung auffassen , wenn man ihnen rät , in der Provinz Arbeit zu suchen . Tatsächlich wird aber Oberhaupt nur noch in den Provintatädtsn ( zwischen 6000 bis 30000 Einwohnern ) irgendeine Arbeitsmöglichkeit gefunden werden können . Für junge zielbewußte Men¬ schen , die mit gutem Mut die Fleischtöpfe Ägyptens ver¬ gessen wollen , in die Provinz gehen und bereit sind , dort als Friseure . Laufburschen , Schneider , Bäcker und Mechaniker an arbeit — , sind noch einige Aussichten , sich durchzusetzen , vorhanden . " ( - Aus einem Brief des EinüHmdererSchuUkomitees in Montevideo vom 25 . Mai 1936 . ) V . Lebenshaltung und L » h « nsJ » tltunisbnstea „ Die Kosten des Lebensunterhalts für einen einzelnen jun¬ gen Mann stellen sich auf 85 — 40 Pesos monatlich , solange er keinerlei Anschaffungen in machen braucht , ausschlie߬ lich der Ausgaben für spanischen Sprachunterricht Es tat dabei ziemlich gleich , ob man in einer billigen Pension oder in einem Zimmer , das man mit den nötigsten Möbeln bilhg möblieren kann , wohnt Wohnungen gibt es in jeder Preislage , und man kann von der einfachsten Wohnung im Kolonialstil ( große hohe Zimmer , die nach dem Innen¬ hof gehen ) bis zur modernen 10 - Zimmer - Wohnung mit Zentralheizung , fließendem Wasser usw . alles haben . Die Wohnungspreise sind dementsprechend sehr verschieden . Eine altmodische 2 - Ziramer - Wohnung kann man schon für 20 Pesos monatlich haben , während eine große moderne Wqhnung 100 — ISO Pesos kostet Die Gesamtlebenshaltung rannet man un ^ nfihs . 4 — 5mal so hoch als die Mietaus¬ gaben . Relativ hoch sind die Ausgaben für Omnibus und Straßenbahn , sowie im Anfang die Ausgaben für Sprach¬ unterricht Wir möchten dabei betonen , daß es geradem unbegreiflich ist , daß Menschen ohne Geld nicht wenig¬ stens die Ueberfahrt tu eifrigen Sprachstudien be¬ nutzen . " ( Nach einem Bericht des Schutzkomitees in Monte¬ video , vom 25 . Mai 1936 . Die Angaben galten ' auch heute noch , wie ans neueren Berichten von Auswanderern her¬ vorgeht . ) : : , Die ' ' folgenden Preis « für £ * fe * n - sm i 11 e 1 wurden ' im Januar 1988 in Montevideo festgeateltfTin Pesos je kgT : Weizen¬ mehl 0,14 ; Weizenbrot 0,12 - 0,16 ; Butter 1,20 ; Rindfleisch 0,40 ; Zucker 0,18 ; Kartoffeln 0,10 - 0,15 ; 1 1 Milch 0,12 ; 12 Eier 0,70 . Nach Angaben Von Einwanderern brauchen 2 Personen irrt Monat 30 Pesos aar Ernährung ; 1 Zimmer mit voller Pension soll sich auf 46 bis 60 . Pesos stellen . Der Stundenlohn für gelernte Arbeiter und Hand¬ werker liegt zwischen 0,25 und 0,50 Pesos . In vielen Fallen nützt man jedoch den „ Gringo " ( Neuling ) aus und zahlt ihm nur den Lohn eines angelernten Arbeiters , das heißt 0,80 1,00 Peso täglich . Kaufmännische Angestellte verdienen 20 — 50 Pesos monatlich ; Buchhalter und Ge¬ schäftsführer mittlerer Unternehmungen 120 — 150 Pesos . Im allgemeinen ist der Achtstundentag durchgeführt , doch wird in mehreren Berufen " auch Akkord gearbeitet . Sonnabend ist nur halber Arbeitstag . Arbeitsverträge gibt es nicht Entlassungen werden häufig vorgenommen , sobald die Arbeit knapp wird . An Sozialversicherung gibt es Unfall - und Altersversicherungen . 5 v . H - das Lohnes oder Gehaltes werden afe * « teu | r einbehalten . " ' VL Kulturelles Der Bildungsgrad Uruguays gilt als verhältnismäßig hoch . Der Anteil der Analphabeten an der Gesamtbevölke¬ rung soll einer dar niedrigsten aller südamerikanische « Länder sein . Der Schulbesuch ist . kostenlos und obligatorisch . 1936 gab ee 1586 Volksschulen mit 4805 Lehrern , die von 195 000 Schulern besucht wurden . An dar Universität Montevideo , deren Besuch allenfalls kostenlos ist , waren 1936 17 100 Studenten immatrikuliert . Dia ' Mehrheit der Einwohner Uruguay « ist katholisch , • * sm • i . . , doch gibt es keine offizielle Staatsreligion . Es herrscht religiöse tolerant gegenüber anderen Bekenntnissen . Die - Landeesprache ist Spanisch . e £ ii ■ ' ; ? v * • ------ < VII . Jüdisches Leben Die Zahl dar Inden in Uruguay wird auf 80000 bis 50 000 geschätzt , von denen etwa dt « Hälfte in Montevideo leben soll . „ In Montevideo herrscht reges indischen LebenT Die aschkenasischen Vereine haben sich 1932 zusammenge¬ schlossen , die Sefardim sind besonders organisiert , ebenso die nicht geringe Anzahl jüdischer Arbeiter . Neben Tal - mudthoras bestehen die von der Gasellschaft - der argen¬ tinischen Religionskurse unterhaltenen sechs Schulen für aschkenasische und eine für sefardische Kinder . In Monte¬ video erscheinen zwei jiddische Blätter und die spanische Zeitschrift , Voz Hebrea ' . " ( Aus Mark Wiachnitzer : JXe luden - br der Weif . ) Es bestehen : ein Verein deutsch - - sprechender Jaden , der sich im wesentlichen der Hilfs - arbeJt widmet , und die » Synagogengemeinde 1838 " , die das religiöse Leben der Erirttanderer pflegt ; sch l ießlich ist noch auf den Jüdischen Arbeitsnachweis hintuweisen . . ■ " . ü \ ■ ■ ■ » * > ■ , " jf - V - \ " ■ ~ N J ' " : V ■ " * - " ■ ' ■ ? » v V ^ ■ r ' i - - ~ ? / * $ VIII . Briefe « in Uruguay Nachstehend geben wir einige Stellen wieder , die uns in den letzten Monaten ans Uruguay an¬ gegangen sind . Montevideo , tt . Juni 1088 „ Allgemein ist leider zu sagen , daß voa Tag tu Tag die Ein - ordneagsiiiBglliMiellen hier in Uruguay im allgemeinen immer schwerer werden . loh las des öfteren in Zuschriften an mich und Freunde , daß der Hilfsverein Uruguay immer noch als eine „ Möglichkeit " hinstellt . Hieran ist tu sagen : Gewiß ist Uruguay immer noch ein Land , das im Vergleich tu den enormen Schwie¬ rigkeiten der Einreiseerlaubnis anderer Lander bis auf weiteres leichter Einwanderer hereinlaßt , bis auf weiteres wohlgemerkt , da morgen , am 19 . Juni , die neue RegierU - ag mr Amt antritt und man nicht weiß , welche neuen Bestimmungen man herausgibt ; sieht etwa weil man geg en uns eingestallt ist , sondern um dem Problem der bestehenden Arbeitslosigkeit zu Aber das große Problem ist das der Verdienstmögliohkeit Unnötig zu betonen , daß niemand kommen sollte , der die Sprache nicht kann , — etwa wie die meisten in der völlig falschen Annahme , hier lerne man die Sprach « spielend — ; ja , aber man denkt dann nicht daran , daß die Zeit Geld kostet , und dach viel Zeit « hw auch viel Geld mit dam Lernen verloren - geht Wer die Sprache einigermaßen kann , hat einen bedeuten¬ den Vorsprang vor allen . Leider , haben wir dl « Angewohnheit , in den großen Städten ans festzusetzen , leider , denn das ist des Problem . Wer aufs Laad gehen will , wer etwa Landarbeit vor - steht oder lernen will , wird Überall , so auch hier weiterkommen . Es sei allerdings sieht verschwiegen , daß das Leben hier auf dem Lande ein Entsagen sondergleichen auf alle Errungen¬ schaften der sogenannten Kultur bedeutet ; ein hartes , aber freies . Leben . Landwirte haben ~ von eilen Seiten , sofern sie solche wirklieh sind und sein wellen , mit Unterstützung zu rechnen . Handwerker , die wirklich was bftaaen , also keine Um - nw hl rhtU r , hftaaon in vielen Berufen auch unterkommen ; sie werden dann das verdienen , was zu einem bescheidenen Laben erforderlich ist ; nicht alle , denn auch manche Berufe , wie Schneider , allgemeine Klempner sind reichlich besetzt . Und für Kaufleute ist es am wenigsten aussichtsreich . Irgendwie unter¬ zukommen . Stellungen gibt es wem viel ; Grundbedingung ist Spanisch , mit Englisch allein z . B . kann man nichts anfangen . Geschäfte aufzumachen ist ein , große « Risiko . Man muß ' be¬ danken , daß es hier alle « bereit « gibt ; wa « es etwa nicht : gak will man auch hier nicht haben , denn es gibt Dinge , die man nicht kennt and auch deshalb ablehnt konservativ , wie man hier nun einmal in - Potenz ist Natürlich gibt es hier and da Aus¬ nehmen , auch Glücksfalle , aber das ist nicht die Regel , und Geschäfte oder Beruf « , dl « aar auf Tanigranrea * aufgebaut sind , sind m . E . von vornherein tum Tode verurteilt Wer Geld hat , ausreichend inanerhliy eise etwa 20 — 50000 arg . Pesos , der kann immer kommen , weil er von den Zinsen , bereit « leben kann und im Laufe der Zeit mit Ruhe nnd Ueberlegung einmal eine sichere und lukrative Sache finden wird . Wer aber nur wenig oder gar nicht « hat/der bedenke , deß hier eine Unzahl von Leuten vorhanden sind , die seit einem Jahr langsam ihr Geld aufessen oder variieren - ohne bisher ! eine Existent ge¬ funden zu haben . Entschuldigen Sie . wenn ich so " offen und etwa « pessimistisch schreibe , aber seien SU gewiß , daß ich das nicht aus ; ,Konkur - renz " grunden ta « , dann die gfbt es Gottlab fax mich nicht soa - V . . il * t * * ' |