Verfolgung derselben 1349 bei , die sich damit aber immer¬ hin noch nicht entschuldigen läßt . ( Colombel die Judenver¬ folgungen in der Mitte des XIV . Jahrhunderts ) . Der Libelüderseher Onkelos . von Di \ M . Dujchak . 1 . Wo und wann Onkelos gelebt habe , darüber fehlen uns sichere und zuverlässige Nachrichten , so daß die Biografie dieses merkwürdigen Bibelübersetzers noch immer zu den lit - terarischen Räthseln gehört . Nach Tosista Sabbat 8 . Awoda Sara 11 , 1 . Semachot 8 . hat der Proselit Onkelos dem ältern R . Gamliel ein sehx kostspieliges Leichenbegängniß be¬ reitet , daher behauptet Zunz S . 62 Onkelos hätte den Pen¬ tateuch zur Zeit des Philo übersetzt und unterstützt seine Meinung dadurch , daß schon aus der Mitte des ersten Jahr¬ hunderts einer schriftlichen Uebersetzung des Hiob bestimmt Erwähnung gcthan wird , und da man wohl mit Hiob nicht den Anfang gemacht haben wird , so lässt sich mit Wahr¬ scheinlichkeit für die ersten Uebertragungcn des Gesetzes ein noch höheres Alter voraussctzen . Zun ; selbst aber fühlt die Schwierigkeit dieser Annahme , da ja das Targum gleich der Halacha zu den Dingen gehörte , die man nicht aufschreiben sollte . Auf ein anderes Datum führt uns Megila 3 , 1 . Dort lesen wir : R . Jirmia habe gesagt : das Targum der Tora habe der Proselit Onkelos aus dem Munde des R . Elieser und R . Josua geliefert , womit die Tosista zu Kelim 3 , 2 , und zu Mikwaot 6 . übereinstimmt , wo er mit dem jungen R . Gamliel in Uebereinstimmung gebracht wird . Wir sind aber , behufs der Ausgleichung nicht berechtigt , anzunehmen , daß auch in jenen drei ersten Stellen der jüngere Gamliel gemeint sei , da gerade dieser , um bei den Leichenbegängnis¬ sen dem eingerissenen Luxus zu steuern , nach Ketnbot 8 , 2 . Moed Katan 27 , 2 . befohlen haben soll , daß man ihn möglichst einfach bestatte . — Im Sohar 3 , 73 wird O . für einen Schüler des Schamai und Hillel erklärt , wovon aber alle sonstigen Quellen schweigen . 2 . Bei dem Umstande , daß nur der babylonische Talmud des O . erwähnt , der Talmud von Jerusalem aber nichts von ihm weiß ; bei dem Umstande , daß seine Sprache nicht palä¬ stinisch chaldäisch , sondern rein und dem Stile Daniels und Esras ähnlich ist ; sind wir vor allem berechtigt , ja verpflich¬ tet anznnchmen , O . habe in Babylon gelebt , geblüht , und seine Uebersetzung angefertigt . So wird ja schon Megila 3 . 1 , der Ausdruck Lnva Nech . 8 , 8 auf ein Targum bezogen . Der Talmud versteht darunter eine wirkliche Uebersetzung , denn die chaldäische Paraphrase der Propheten soll nach ibid : Jonatan aus dem Munde von Chagai , Sacharja und Ma - leachi erhalten haben , und nach Synh . 21 , 2 , wäre die Tora in Esras Tagen in aramäischer Sprache gegeben worden . So auch Maim . von den Gebeten 12 , dem Talmud war also das Targum ein babylonisches Produkt , das von Ne - hemias Zeiten her datirte . Nun war zwar zu Nehcmias Zei¬ ten die Sprache des Volkes noch die hebräische , wie dessen Klage 13 , 24 , zeigt , daß die Ehen mit den Frauen aus Aschdod , Amon und Moab die Wirkung hätten , daß die Kinder aus sol¬ chen Ehen nicht mehr rein jüdisch sprächen was er doch nur zu Gunsten der hebräischen Sprache kann geäußert haben ; gleich¬ wohl war es damals , da sich schon aramäische Elemente in das Volksidom durch das babylonische Exil müssen eingebürgert ha¬ ben , sehr nothwcndig , gewisse Stellen durch eine aramäische Paraphrase zu erläutern , und zum Verständniß zu bringen . Der Babylonier Onkeles vervollständigte später das beste¬ hende Targum und setzte der Paraphrase die Krone auf . Es war der Impuls der Nationalität , der ihn zu diesem Werke antrieb , vielleicht auch weil er merkte , daß die beliebt gewordene Uebersetzung ganz in den Vordergrund getreten war . Er vervollständigte die Paraphrase , ohne irgend eine Fabel einzumischen , was die palästinischen Uebersetzer so gerne thaten . War Babylon das Vaterland d . Onk . und die Ge - burtsstätte seiner Paraphrase , so ist es begreiflich , wie Ori - genes und Hieronimns von dieser Uebersetzung gar nichts wissen konnten . Die Behauptung , Meg . 3 , 1 , daß das Tar - gnm durch palästinensische Ueberlieferung , vermittelst R . Eli¬ eser und R . Josua auf die Nachwelt gekommen sei , wird von dem Babylonier Rab ibid : geradezu in Abrede gestellt ; nach ihm wurde der Keim dieser Uebersetzung in Babylon durch Esra und Nehemia gelegt , den O . später znr Blüthe brachte , woraus sich erklären lässt , daß O . so oft gegen R . Elieser und R . Josua in seiner Uebersetzung ist . Samuel b . Nachmeni ein Babylonier erklärt Megila 19 , 2 den Na¬ men nma nach der Paraphrase des O . mlt koi na , und bedient sich des Ausdruckes " pannav , „ wir Babylonier übersetzen . " So drückt sich auch der Babylonier Abaia aus , in¬ dem er das njrnn dv vermittelst des T . O . R . H . 33 , 2 erklärt . So R . Abdima aus Chacpas über Hiob 11 , 12 . b ’ Sn pannai . 2 . M . 27 , 6 . So Gitin 68 , 2 . xnso ui pannaT So Raba Bechorot 59 , 1 , ma pi ppy piama . R . Aschi Synh . 197 , 2 . piennai paiSnS nwasrS . R . Joseph Sabbat 28 , 1 . peama twin Kaiaao etc . dagegen drückte man sich in Babylo . l , wenn der Paraphrase des Jonatan Erwähnung geschah , mit dem Worte " jianna ’ i, , sie übersetzen , aus . Umgekehrt sagt die in Pa¬ lästina verfasste Mschna von der chaldäischen Uebersetzung peannei . S . Ende Nasir . In Palästina nannte man O , weil er ein Babylonier war , in DiSpaix , nicht daß er ein Proselit , sondern weil er ein Ausländer ein Fremder war . Man begreift nunmehr , da Onkeles und Akilas später iden - tificirt wurden , daß man dem Worte die Bedeutung vo n „ Proselite " gab , und die Herkunft O . außer Acht ließ . R . Jirmia ein palästinensischer Amora zur Zeit des Kaisers Kon¬ stantins , identificirt durchweg O . und Akilas . Megila 3 , 1 , macht er O . zum Schüler des R . Elieser und R . Josua so wie er wieder ib . jer . 1 , 9 . Akilas zu deren Schüler macht . Gewiß war auch bei den Palästiniensern ein Grad von Eigenliebe herrschend , daß ein Palüstinienser , ein so herr¬ liches Targum müsse gearbeitet haben . Ursprünglich war es eine griechische Uebersetzung , welche von R . E . und R . I . belobt wurde ; allein zu R . Jirmias Zeiten wurden die Ju¬ den von den Römern zu sehr gequält und bedrückt , als daß man ihre beliebte und bei ihnen eingesührte Bildungsspra¬ che bei den Juden hätte gewogen sein können , man über¬ trug das Lob ans das Targum , zugleich auch als Erinne¬ rung an die einstige Befreiung von der babylonischen Ge¬ fangenschaft , wie schon Nachmanides P . Bo die chaldäische Benennung der Monatsnamen dieser Reminiszenz zuschreibt , und so mag es kommen , daß R . Jirmia R . E . und R . Jos . Lob auf das Targum bezog . Wir können auch annäh - rungsweise den Ort bestimmen , woher O . gekommen . Gitin 56 , 2 wird er Onkelos b . Klonikos genannt ; Awoda Sara 11 , 1 aber Onkelos b . Klonimos . In der nämlichen Weise aber wird seiremot R . K . 30 von Aquilas erzählt . A . und Onk . wurden also confundirt . Vielleicht daß O . aus Keuleukia kam , daraus wurde Dipaibp und daraus mapSp , indem man ihn mit Aqnila identificirte . Daß Aquila so ge¬ nannt und zum Verwandten des Kaisers gemacht wurde er¬ klärt Grätz gut daraus , daß nach Dio Cassius 67 , 14 . Do¬ mitian einen nahen Verwandten wegen seiner Hinneigung zum Judenthum hinrichten ließ , und aus Debarim Raba 2 . ist zu entnehmen , daß die Juden hievon eine dunkle Kennt - niß hatten . — Wir glauben demnach , O . der Babylonier sei mit , oder bald nach Hillel dem Babylonier nach Palä - |