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Der Ungarische Israelit.

Nr. 31

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und sie dem Schaffst entgegenzusühren. Die Aussagen 1 eines solchen lasterhaften Knaben bilden bis jetzt das Hauptmaterial des Prozesses. Gestützt auf solche jäm- merliche Behelfe wagt man Anklagen zu erheben, welche nicht nur eine Gemeinde, sondern eine ganze Glaubens- genvssenschaft treffen. Bon einem solchen Jungen geführt, kehrt man in das Mittelalter zurück. Der Prozeß in Tißa-Eßlär gemährt in der Thal ein namenloses Schau- spiel. An das eine angebliche Verbrechen knüpfte sich bekanntlich ein anderes Verbrechen. Es wurde ein Leich- nam entwendet, in den Fluß geworfen, wieder auf- gefischt, als Leichnam der Esther ausgegeben, und man verband damit wahrscheinlich die Absicht, das Gericht irrezuführen und den Prozeß aus der Welt zu schaffen. Diese zweite Anklage kann uns nicht weiter beschäftigen. Es ist möglich, daß die Juden in Tißa-Eßlär, gepeinigt von Angst und Verzweiflung, zu einem derartigen Mittel ihre Zuflucht genommen haben. Das ist gewiß verbrecherisch; aber wenn die Justiz so vorgeht, wie es in Tißa-Eßlär der Fall ist, dann darf man sich nicht wundern, wenn eine ganze Gemeinde dem Wahnsinne verfällt. Die Juden in Tißa-Eßlär haben in geistiger Beziehung wahrscheinlich die größte Aehnlichkeit mit den übrigen Bewohnern dieses reizen- den Ortes; die Inden in Tißa-Eßlär konnten sich nicht mit den Mitteln der Aufklärung vertheidigen, sie sehen in ihrer Angst keinen Ausweg und keine Rettung. An- geschuldigt und verfolgt von der ganzen Umgebung, sind sie seit Monaten einer wirklichen Tortur ausgesetzt und wer von solcher Oual gepeinigt ist, der verliert die D f '~ v 41 ״ 1 ״׳ר־ *wfirvvttzTRi^de v Tortur

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Seid umschlungen, Magyaren! So ungefähr lautet der Refrain der vielen Loblieder, die mehrere österreichische Eorrespondenten dem Ungarthum gesungen. Aber leider sind diese Lieder wirkungslos verhallt. Herr

Isidor Singer sollte in Sack und Asche Buße thun ol^ seiner soviel Lärm machenden Broschüre ״ Wien, Berlin und der Antisemitismus" und es war gut, daß Sie, Herr Redacteur, schreibt man der ״ Jsr. Wochensch." in der Recension, für Berlin, resp. Deutschland eingetreten waren. Wir vielgeschmähten Stockpreußen sind doch so übel nicht, man erwäge nur Folgendes: Es ging bei uns auch zur Zeit der Hochfluth der Antisemitenbewegung heiß her, die Luft war gewitterschwanger, und schließlick entlud sich das Gewitter, und in Hinterpommern vergriff man sich in einigen kleinen Städten an dem Eigenthum der jüd. Mitbürger, an ihre Personen aber wagte man sich nicht heran. Unsere Regierung hatte vorher bei Gelegenheit der Interpellation des ״ Judenknechts" Hänel das ist das neueste Henrici'sche 6pitll6tou ornaus des Kieler Professors erklärt, sie beabsichtige nicht an der verfassungsmäßig gewährleisteten Gleich- berechtigung der Confessionen zu rütteln, sie hatte aber kein Wort der Verdammung für das antisemitische Treiben, ihre Erklärung war, wie Virchow mit Recht constatirte, kühl bis an's Herz hinan. Ganz anders der Ministerpräsident Tißa im ungarischen Abgeord- netenhause. Schon lange vorher, als Herr Jstöczy einmal daß Bedürfniß fühlte, seinem gepreßten Herzen Lust zn machen und sich in den schmählichsten Angriffen gegen die Juden erging. Herr Tißa erklärte unter lau- tem Beifall der liberalen Regierungspartei, die antise- mitische Bewegung sei culturschandend und die Regie- rung werde sie im Keime ersticken, lind wie verhielt sich das Land zu dieser Erklärung? Sympathisirt es mit den wohlwollenden Intentionen der Regierung?

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längst zur rasenden Bestie geworden!

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Schandfleck vermögen wir leider, trotz wegzufchreiben

3 ) Das ist allerdings überaus schmachvoll rmd ^

... diesen unseres Patriotismus, nicht D. Aed.