Felix Hepner 75 Jahre alt.

75 Jahre alt wird am 6. Juni er. der frühere Rittergutsbesitzer Herr Felix Hepner. Er war unter den Groß-Grundbesitzern der Provinz Posen wohl der tüchtigste und erfolgreichste jüdische Landwirt. Aus devastierten Gütern schuf er Musterbetriebe, unb auch seine schriftstellerischen Beiträge für landwirtschaftliche Fachzeitschriften haben in den beruflich interessierten Kreisen immer besondre Beachtung gefunden, da die von ihn: entwickelten theoretischen Anregungen stets auf bewährten Ergebnissen der Praxis beruhten. Mit tadellos vornehmer Gesinnung verband und verbindet er eine großzügige Wohltätigkeit, sowohl in umsang- reichen Stiftungen wie in Einzel-Unterstützungen. Die Zuwendung, die er bei seinem Fortzuge aus der Provinz der Ges. zur Bekämpfung der Tuberkulose als Volks­krankheit machte, war die größte Stiftung, die diese provinzielle charitative Einrichtung seit ihrem Bestehen erhalten hat. _

Nachrichten aus der Heimat.

Elbing. Die Gemeindekörperschaften beschlossen in ihrer letzen Sitzung, Herrn Jakob Meyersohn anläßlich seiner Goldenen Hochzeit zum Ehrenmitglied zu er­nennen. Auch von der Chewra Kadischa, deren Vor­sitzender Herr Meyersohn seit 35 Jahren ist, wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Frau Hulda Meyersohn wurde Ehrenmitglied des Jüdischen Frauenvereins.

^ Gnesen. Der langjährige Repräsentant, Kassen­rendant und Vorsteher des Beerdiguugsvereins, Herr- Hermann Harry, feierte seinen 75. Geburtstag.

Konstadt Ö. S. Der langjährige Vorsteher der Gemeinde, Herr Leopold Mehrländer feierte seinen SO. Geburtstag.

L* i

''SM''";

Lessen, Rathaus

Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet:In

Warschau ist ein deutsch-polnisches Abkommen über die Behandlung der Emigrantenkaulionen abgeschlossen worden. Das Abkommen bezieht sich auf die Steuer­sicherheiten, die deutsche Rückwanderer aus Polen, ins­besondere aus den abgetrennten Gebietsteilen von Posen und Westpreußen, und polnische Rückwanderer aus Deutschland in den Jahren 1919 bis 1922 auf Grund der damals bestehenden Vorschriften bei den Finanz­ämtern stellen mußten. Nach den Bestimmungen des Ab­kommens sollen die Finanzämter die Löschung von

Sicherheitshypotheken, die zu ihren Gunsten bestellt waren, bewilligen und die Löjchungsbewilligungen den gegenwärtigen Eigentümern der betreffenden Grundstücke aushändigen. Sparkassenbücher, Hypothekenbriefe, Wert­papiere, Aktien. Schuldverschreibungen, die beiden Finanz­ämtern als Sicherheit hinterlegt waren, sind auf Antrag der Hinterleger oder ihrer Rechtsnachfolger zurückzugeben. Steuersicherheiten, die durch Einzahlung baren Geldes in Papierwährung gestellt waren, werden wegen der in-

' -

Lessen, Markt mit HotelSchwarzer Adler"

zwischen eingetretenen Entwertung nicht zurückerstattet. Die Finanzbehörden sollen aber auf Antrag der Be­teiligten nachträglich Bescheinigungen über solche Ein­zahlungen (Duplikatquittungen) ausstellen, wenn der Ver­zinst der ursprünglichen Quittung dargelegt wird. Die ^ Anträge auf Freigabe hinterlegter Werte sowie auf Aus- _ stellung von Ersatzbescheinigungen müssen bis zum A 28. September 1935 gestellt werden. Deutsche Staats- i . angehörige können diese Anträge entweder in polnischer Sprache unmittelbar an die zuständigen polnischen Be­hörden oder in deutscher Sprache an die zuständigen deutschen Konsularbehörden in Posen oder Thorn richten." Soweit die Meldung. Es handelt sich bei diesen Be­trägen um die Sicherheiten, welche alle diejenigen, die in den Jahren 1919 bis 1922 aus den an Polen abge­tretenen Gebieten auswanderten, als Sicherheit hinterlegen mußten. Wir weisen besonders darauf hin, daß für die Einreichung der Anträge eine Frist gestellt ist. Jeder tut deshalb im eigenen Interesse gut daran, die Anträge aus Freigabe oder Ausstellung einer Ersatzbescheinigung sofort einzureichen. _

Aus der Verbands- und Gruppenarbeit.

Gruppe Jarotschin. Am 21. ds. Mts. fand ein gemütliches Beisammensein der Mitglieder der Gruppe Jarotschin in der Konditorei Leon am Leninerplatz statt. Wenngleich der Besuch dieses mal nicht so gut war, wie bei den früheren Zusammenkünften, so freuten sich doch die Mitglieder, wieder einmal beisammen zu sein und sich wieder einmal auszuplaudern. Vom Vorstande des Verbandes Jüdischer Heimatvereine waren der Vorsitzende, Herr Dr. Fritz Wolff und Herr Herbert Elias anwesend. Ein­ladungen zum nächsten Beisammensein, das voraussichtlich einen Lichtbildervortrag bringen wird, ergehen rechtzeitig.

Gruppe Lessen-Freystadt. Unsere gemeinschaft­liche Gruppe, seit der Reu-Organisation Mitglied des Verbandes, hielt am Sonntag, den 19. Mai, im Cafe Wittelsbach eine Versammlung ab. Die Mitglieder und Gäste waren der Einladung zahlreich gefolgt, so daß der vorhandene Raum die Erschienenen kaum fassen konnte. Der rührige Vorsitzende, Herr Heinrich Cohn,erösfnete die Sitzung und begrüßte alle Anwesenden und auch die als Vertreter des Verbandes erschienenen Herren Rechtsanwalt Dr. Fritz Wolff und Richard Ehrlich. Rach kurzem Bericht über laufenbe An­gelegenheiten der Gruppe, die insbesondere die Gräber­pflege imb Erhaltung der Kultstütten in beit beiden

54