Iubilare.

Herr Rabbiner Dr. A. H e p der bekannte Herausgeber des für geschichte^ bedeutungsvollen in 26 neuen Werkes ,,Aus Vergan­genheit und Gegenwart der Juden und der jüdischen Gemeinden in den Poiener Landen", hat vor einigen Tagen das 70.

Lebensjahr erreicht. Wir sprechen dem verehrten, all­seitig sehr volle Leiter in Breslau.

des Archivs der

p n e r in Breslau, die posener Heimat- Lieferungen erschie- beliebten Ju­bilar auch an dieser Stelle unsere herz­lichsten Glück­wünsche ans. Herr Dr. Heppner ist in Pleschen geboren, er bekleidete viele Jahre das Rabbinat in Koschmin. Jetzt ist er der verdienst- Synagogengemeinde

Herr Dr. I. L e w i n s o h n , Charlottenburg, Grolmanstr. 12, feiert am 28. August feinen 75. Ge­burtstag. Der Jubilar, ein treues Mitglied der ,,Gruppe Posen", stammt aus Exin in der früheren Provinz Posen und er hat es hier in Berlin zu einer hervor­ragenden Stellung in der Großindustrie gebracht. Immer aber gedachte er in rührender Anhänglichkeit seiner Heimat und seiner Heimatgenossen. In geräusch­loser Heimlichkeit übte er in großzügigster Weise Werke der Wohltätigkeit und Nächstenliebe, die vielfach auch grade unseren Heimatgenossen zugute kamen. Nicht vergessen wollen wir an dieser Stelle des Jubilars tatkräftige Förderung von Kunst und Wissenschaft. Mit unserem Danke für das segensreiche Wirken dieses hervorragenden Mannes verbinden wir unsere herz­lichsten Glückwünsche für ungezählte weitere Jahre in Gesundheit und innerer Befriedigung..

Der ordentliche Professor der Staatswissenschaften an der Berliner Universität Dr.J.Jastrow beendete sein hundertstes Dozentensemester in Berlin. Aus diesem Anlaß fand im Ratskeller Charlottenburg eine Veranstaltung statt, bei der Professor Jastrow eine Ehrenadresse über­reicht wurde, die von Marie Elisabeth Lüders, der früheren Reichstags­abgeordneten, von Professor Dr. Walter Norden, dem ehemaligen Rektor der Berliner Universität, sowie von den Professoren Max Dessoir, Arthur Binz und Heinrich Spies unterzeichnet war. Prof. Dr. Jastrow ist in Rakel geboren, er war der erste Abiturient des Gymnasiums in Rogasen.

Nachrichten aus der Heimat.

Jnowroelaw. Sieben Grundstücke in Flammen auf­gegangen. Aus dem Grundstück des Besitzers Wawrzyn Trzcinski in Boguszyce bei Aleksandrowo Kuj. entstand aus bisher unbekannter Ursache ein Feuer. Durch den starken Wind begünstigt, sprang das Feuer nacheinander auf die Besitzungen der Nachbarn Studzinski, Marcin- kowska, Rybicka, Wesolowski, Zabiszowa und Bawarski über, so daß 5 Wohnhäuser, 4 Ställe und zwei Scheunen im Gesamtwert von 25000 Zloty verbrannten.

Bei allen Geldüberweisungen an den Verband muß die Gruppe angegeben werden, auf die sich die Zahlung bezieht.

I Das erste Halbjahr 1935 ist abgelaufen. Wer die Weiterzusendung I unserer Zeitung wünscht, muß umgehend den Bezugspreis für das 1 zweite Halbjahr mit RM 1.20 an den Verband auf dessen postscheck- ! tonto Nr. 17^658 einzahlen bzw. überweisen, falls dies nicht schon : geschehen ist. wer dies bis zum 15. August nicht getan hat, ! erhält die Blätter nicht mehr.

Jarotschin. Lebendig verbrannt. In Slupa bei Jarotschin ereignete sich ein schwerer Brandunfall. Die dreijährige Aniela Stasik war ohne Aufsicht zu Hause geblieben. Sie kam dem Ösen so nahe, daß plötzlich ihre Kleider von den Flammen erfaßt wurden. Als Nachbarn auf die Hilferufe des Kindes herbeieilten, war es schon zu spät. Die kleine Aniela starb im Kranken­haus in Jarotschin an den erlittenen Brandwunden. 279 Arbeitslose gibt es nach der letzten Registrierung in der Stadt Jarotschin. Im Verhältnis zu anderen Mo­naten ist die Zahl der Arbeitslosen niedrig, da ein Teil bei den Um- und Neupslasterungen mehrerer Straßen Beschäftigung gefunden hat. Die Zahl der Arbeitslosen im ganzen Kreis Jarotschin beträgt gegenwärtig 2600 Personen, von denen aber 400 Personen zeitweise beim Dammbau an der Prosna, der Eisenbahn und beim Wegebau beschäftigt werden.

Landwirtschaft fordert neues Teilmoratorium. Die große Mehrheit der polnischen Landwirte hat schon die am 1. 4. 35 fällig gewesene erste Konversionsrate unter den landwirtschaftlichen Entschuldungsdekreten vom Oktober 1934 nicht zahlen können. Bei der Einstellung der Getreide-Intervention und den ständig zurückgehen­den Getreidepreisen werden diese Landwirte am kommen­den 1. 10. 35 noch weniger in der Lage sein, zwei Konversionsraten auf einmal zu zahlen. Nach den Oktoberdekreten von 1934 gehen diejenigen Landwirte jedoch, welche zwei Konversionsraten nicht bezahlen, sämtlicher Vorteile der, Schuldenkonversion verlustig, und ihr Besitz verfällt endgültig der Zwangsversteigerung. Die CTOKR, die Spitzenorganisation der polnischen Land­wirtschaft, hat nun in einer Eingabe an das Landwirt­schaftsministerium auf die verschärfte finanzielle Notlage der Landwirte erneut aufmerksam gemacht und ein Mo­ratorium für sämtliche Kapitalrückzahlungen mit Ausnahme der auf Obligationen und Pfandbriefe gegründeten lang­fristigen Schulden beantragt, das für die Zeit vom 1. 7. 35 bis 30. 6. 1936 erlassen werden soll.

Zur Neuregelung der Einfuhrbewilligungen.

Wie bereits gemeldet, erfährt das bisherige System der Gewährung von Einfuhrbewilligungen für grundsätzlich einfuhrverbotene Waren in Polen mit dem 15. 10. 35 eine Aenderung. Insbesondere werden von diesem Datum ab sämtliche Einfuhrbewilligungen nur noch für ein einziges Zollverfahren gelten können. Diejenigen Im­porteure, die bestimmte Warenposten in verschiedenen Abschnitten einführen wollen, werden bei der Beantragung der Einfuhrgenehmigung Zahl und Umfang dieser Ab­schnitte im voraus anzugeben haben, damit sie Einfuhr­bewilligungen mit verschiedenen Kupons für die einzelnen Einfuhrabschnitte erhalten können. Damit der Uebergang von dem bisherigen zu dem künftigen neuen Einfuhr­bewilligungssystem erleichtert wird, können schon jetzt Einfuhrbewilligungen unter dem neuen System beantragt und gewährt werden.

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