Bon Wecken der früheren Zeit, die u. a. auch das gleiche Thema iritb.:handeln, können hier nur die drei
i^Heinrüh Wu-^"^tädtebuch des Landes Posen" (Leipzig. 1864),
2) Adolf Warschauer: „Die städtischen Archive tn der Provinz Posen" (Leipzig. 1901) und
3) Gräber & V.uppersberg: „Verzeichnis der Ortsnamen und Blenderungen in der Provinz Posen" (Posen. 1913).
Schon diese drei Werke enthalten fast alles Wiffens- werte über die Entstehung und die Aenderungen, die die posuer Ortsnamen im Laufe der Jahrhunderte bis zur Gegenwart ersah en haben. Es bedarf demnach eigentlich gar nicht mehr „des Schweißes der edlen Mitglieder der Heimatverbcnde", um weitere Aenderungen fest- zustellen.
Dagegen wäre es sehr zu wünschen, wenn Dr Pinn selbst aus dem reichen Schatze seines Wissens die Leser der „Heimatbläüec" auch fernerhin, und zwar möglichst häufig, mit seinen interessanten, anregenden, liebenswürdigen Plaudereien erfreuen würde. Des Danks für seine fesselnden Aussätze kann er stets sicher sein
.6 Arthur K r o n t h a l
Nachrichten aus öer Heimat.
Neuer Sender in Gleiwitz. Von der Deu!scheu Neichspost wurde ein neuer Nundsunkzwischeustuder iit Gleiwitz in Betrieb genommen. Daruit wirr der Funkstunde in Gleiwitz, Nebeuscuder des Neichssenders Breslau, ein neuzeitlicher Sender zur V;rsügurig gestellt. Er hat zwar keine größere (Zendelei trrng (5 Kilowatt), erhält aber durch eine schwrndrnindrrude Auteuue in einem 110 Vierer hohen Holzturm eirre größere Reichweite als der bisherige Sender. Der neue Sender ist im Norden der Stadt, etwa eine Viertelstunde vom Stadtinuern entfernt, errichtet, die Vesprechungsräuine des Nebensenders sind jedoch inr allen Funkhaus verblieben. Die Deutsche Reickspost hat die Hoffnung, daß sie mit den neuert Eiurichtuugeu den Rundfunkenipfarrg erheblich verbesstrn wird und somit zit cinenr weiteren Anwachseri her Zahl der Rrrndsrinkteilnehmer mithilft.
Nene Autobttsverbindungeu. Nachilldelnau velkchren jetzt täglich vier Autobusse hin und zurück, und zwar Ostrowo ab um 0.00, 11.00, 15,80 und 19,10 Uhr. Adelnau an 9.30, 11,30, 10,00 und 19,40 Uhr. Der zweite und vierte Autobus fahren weiter nach Sulmzerscl ütz, wo sie um 11,50 und 20,00 Uhr eintresfen. Die Rückfahrt kann iru 7,20, 10,05, 13,20 und 16,45 Uhr von Adelnau angetreten werden Ankunft in Oslrowo um 7,50, 10,35, 13,50 und 17,50 Uhr.
Eichwald-Cor in Posen (abgebrochen um (905).
Yc'Sfc.
Eine jüdische Hochzeit in Marokko. Daun jedoch luaubclt sich die Szene in ein ganz euro-
Wenn eines Tages die drei Zeitungen der kleinen päisches Bild: am Arm des Konsuls von Holland eröffnet j marokkanischen Stadt übereinstimmend melden, daß am die Braut einen Ball, der durch den hier üblichen „Lunch" nächsten Mittwoch die Hochzeit der schönen Mesodita C. mit (Backwerk, Süßigkeiten, Früchte, kalte Platten und Gc- dem jungen Kaufmann Salomon F., beide ans angesehenem tränke 'aller Art) unterbrochen lvird und bis spät in jüdischen Haus, statisindet, und daß dies Ereignis nicht nur die . Nacht alle Teilnehmer in heiterster Stimmung - von der gesamten jüdischen Kolonie, sondern auch von der vereint.
europäischen urd arabischen mit Spannung erwartet wird. Jetzt aber beginnt wieder der Orient: die Braut nimm:
so ist die Erregung im Ort groß, und ausgiebiger Gesprächs- Abschied vom Elternhaus und wird in langem Zuge, mi stoff ist vorhanden. Es ist noch nicht lauge her, daß eine Musik und.Gesang, durch alle Straßen in das Haus da solche Hochzeit sich über mehren Wochen hinzog und zur Bräutigams geleitet, wo sie die Nacht in der Obhut ihre, ' Beköstigung der Gäste ein Nind nach dem andern geschlachtet Mutter verbringt. Von dort kommt sie cm nächsten Nach 's werden mußte. Heute beschränkt man sich ans zwei Tage mittag zu ihren Schwiegereltern, im weißen Brautkle.d, desiei ck und beginnt nve siets mit einem Fest im Hause der Braut- lange Schleppe zwei weißbehandschuhte Kinder tragen : j eitern, die mit größter Aufmerksamkeit die Fülle der Gäste Mprthen und Perleuschnüre im Haar. Mit ihrer Mnlte J am Eingang empfangen. Außer, allen bekannten jüdischen und einigen Freundinnen schreitet sie unter den nuvermeid I Familien des Platzes haben'sich zahlreiche prominente Per- lichen Klängen des Hochzeitsmarstheö auo dem „Sommer Z sönlichkeiten eir.gefnnden, so der Bürgermeister, die Konsuln nachtstranm" durch das Spalier der (SJafic dir Trepp I] vieler Länder, verschiedene Generäle und andere hohe Offiziere hinauf, wo sie am Eingang der Wohnurg ihr Bränliaai I und Beamte rnd selbst das Stadtoberhanpt der Araber mit empfängt und seine Mutter ihr als Zeichen des freudige.ßl mehreren muselmännischen Begleitern. Vor allem aber ist Willkommens ein Glas Milch reicht nnl> sie mit Reis b<W der Oberrabbü.er zur Stelle und verliest in feierlicher Form streut. Mit den beiden Müttern nimmt sie sodann aiW das Heiratsversprochen, das in hebräischen Lettern aus kost- damastenen Sesseln unter dem kostbaren, mit weißer SeidM barem Bogen ausgezeichnet ist. ■ „ Myrthen und Blumen über und über c.eschmnckien TratzA
48