1927 ab die Herausgabe unserer Zeitschrift im jetzigen Format zu ermöglichen. Sein GOeitwort war ein Dank an seinen Vorgänger und an seine SJJtitarbeiter.
Meine herzlichsten Wünsche zum zehnjährigen Bestehen der „Blätter" möchte ich dahin zusam menfassen, daß der Verband und damit seine „Blätter" noch ungezählte Jahre wirken mögen im Geiste von Ludwig Friedmann und Fritz Wolfs zum Nutzen unserer Bestrebungen, zum Segen des Judentums.
Bis zum Januar 1928 hatte ich die Ehre, als Verleger unserer Blätter zu zeichnen; eö war für mich bestimmt nicht
leicht, etwas aufgeben zu müssen, mit dem ich mich large eng verbunden fühlte. In diesem Zusamenhang muß ic> offen und ehrlich gestehen, daß Heinrich K u r tz i g, der dama & zwar weder Schriftleiter der „Blätter" noch Generalsekre är des Verbandes war. mich in meiner Arbeit in selbstlosester Weise unterstützte. Durch ausgezeichnete Beiträge aus der Gc schichte der Posener Heimat hat er wesentlich zum Ausbau der „Posener Heimatblätter" beigetragen. Möge er noch viele ungetrübte Jahre für den Verband und damit für die „Blätter" Weiterarbeiten.
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Anläßlich des 10 jährigen Bestehens unserer „Blätter“ sind uns zahlreiche Zuschriften zugegangen, die den Sinn und die Bedeutung di :ser jüdischen Spezialzeitschrift umreißen. Einige dieser Briefe sollen an dieser Stelle, z. T. auszugsweise, unseren Lesern bekannt gegeben werden.
Dr. Arthur Czellitzer, Berlin
Vorsitzender der Gesellschaft für jüdische Familienforschung :
Die vor 10 Jahren begründete Zeitschrift der Jüdischen Heimatvereine hat das hohe Verdienst, in einer Zeit des Verfalls allen jüdischen Bindungen, die nach der Großstadt gervanderten Inden von der Atomisierung und Entwurzelung bewahrt zu haben. Sie bedeutete ihnen ein Stück Heimat, wie es symbolisch in der früheren Bildvignette am Kopfe des Blattes zum Ausdruck kam. Dieses historische Verdienst wurde den Zeitgenossen nicht immer voll bewußt. Wir aber wiirdigen es heute und danken es den Männern, die jetzt am Werke sind, und ihren Vorgängern. Rabbiner Dr. Dünner, Köln:
Obwohl ich gebürtiger Rheinländer bin und bis zu meinem 27. Lebensjahre stets im Westen Europas ansässig war, hat mich die Zeit von nur 18 Jahren, die ich in Rogasen verlebte und die mit zu den schönsten meines Lebens gehört, so eng mit der Prooinz Posen verknüpft, daß ich für alles, was die Posener Landsleute innerhalb oder außerhalb der Provinz betrifft, das regste Interesse habe. Und gerade der Umstand, daß allmonatlich unsere Heimatblätter erscheinen und alles Wissenswerte über Land und Leute, über Freunde und Bekannte berichten, trägt dazu bei. daß das Interesse für die Provinz und die Provinzler nicht erkaltet, sondern dauernd wachgehalten wird. Daher bildet diese Zeitschrift, die uns immer wieder über alles unterrichtet, was sich in den Familien der ehemaligen Posener und in ihren Kreisen ereignet, das unzerreißbare Band, das uns alle wie zu einer einzigen großen Familie gehörend umschlingt.
Professor Dr. Ismar Elbogen, Berlin:
Die Blätter drr Posener Heimatvereine stellen unsere letzte greifbare Verbindung mit der Heimat dar. Durch Wort und Bild wecken sie in uns liebe Erinnerungen an frohe Kindertage, an stolzen Hoffnungen und süße Träume. Wir danken ihnen und verbinden damit den Wunsch für eine weitere erfolgreiche Wirksamkeit.
Rabbiner Dr. J. = relmann, Berlin;
Glückauf zum 10 jährigen Bestände Ihrer Zeitschrift, die ich stets ^ mit großem Interesse lese. Jede Nummer erinnert nach an das Dichterwort „Ein treu Gedenken, lieb Erinnern — das ist die herrlichste der Gaben, die wir von Gott empfangen haben — das ist der goldene Zc.uberring, der Auferstehen macht im Innern, was uns nach außen unterging." Rabbiner Dr. Max Grunwald, Baden b. Wien;
Daß dieser Baam der Treue, den Sie so verdienstlich pflegen, immer frische „Blätter" trage und Früchte, die weiter wie bisher die Heimatliebe Unzähliger
nähren und stärken, wünsche ich Ihnen beim Eintritt in das zweite Jahrzehnt Ihres Schaffens.
Prof. Dr.-ing. Alfred Grotte, Breslau:
Wenn eine Zeitschrift sich entschlossen hat, die Brücke zu schlagen zwischen den Entwurzelten der. Großstadt und der stillen Heintat ihrer Altvorderen, so ist dieses Bestreben nicht hoch gcnttg etnzujchatzen. Hier wird versucht, Tradition und Pietät zit pflegen, ethische Begriffe, die das Judentum zu allen Zeiten ausgezeichnet haben, und die es in Gefahr mar, zu verlieren. Darum begrüße ich die zielbewußte Arbeit der Heimatvereine als echte und wertvolle Kultur- bestrebitug im Geiste des Judentums.
Rechtsanwalt Dr. David Krombach, Essen:
Das zehnjährige Bestehen der Blätter des Verbandes Jüdischer Heimatvereine gibt mir Veranlassung, mit den herzlichstett Glückwünschen meinen Dank zum Ausdruck zu bringen für alles das, was mir die „Blätter" bisher gewesen sind. Wir alle, die wir uns in den jüdischen Heimatvereinen zusammengeschlossen haben, tragen in uns die Liebe zur alten Heimat, die stolze Erinnerung an die altehrwürdige Gemeinschaft, die uns in der heimatlichen Gemeinde als aufrechte Juden geformt und stark gemacht hat. Es ist zu einem guten Teil das Verdienst unserer „Blätter", daß diese Liebe und Erinnerung lebendig geblieben ist, daß der einzelne trotz seiner Vereinzelung sich fest verbunden fühlt mie dem in unserer Mitte, insbesondere in den Spalten der Heimatblätter fortwirkenden Bild der alten Heimat und mit den Heimatgesährteu selbst, von denen diese „Blätter" uns immer wieder persönliche Kunde bringen. Möge es den treuen Hütern der Heimatblätter gelingen, dieses Werk in seiner segensvollen Bedeutung zu erhalten und zu vertiefen.
Professor Dr. Heinrich Loewe, Tel-Aviv:
jedesmal, wenn die Blätter des Verbandes Jüdischer Heimatvereine hier eintreffen, gehen sie voa Hand zu Hand, weil sie uns die Verbindung mit einem Kreise von Menschen geben, mit dem wir uns durch Geburt, Weltanschauung und Stellung im Leben verbunden fühlen. Erinnerungen steigen auf, und Hoffnungen werden wach./^Zn einer Zeit, wo das jüdische Volk nach zwei ^qualvollen Jahrtausenden daran geht, eine neue Heimat für sich aufzubaueu, sind die alten Heimaterinnerungen nicht verblaßt, sondern doppelt wertvoll. Was im alten Erdreich starke Wurzel gehabt hat, darf um so mehr hoffen, im neuen und doch uralten Erdreich sest zu wurzeln, zu blühen und Früchte zu zeitigen.
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Jüdische Zauberkünstler. Günther D a m m a n ;t, -Berlin-Grunewald, Wißmannstr. 17, der sich auf dem Gebiet der Zauberkunst schriftstellerisch-wissrnschastlich in bemerkenswerter Weise betätigt, bittet, ihm Material über jüdische Zauberkünstler und Artisten zur Verfügung zu stellen.
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