Die heutigen Juden Indiens, deren Zahl hei der Volkszählung 1921 auf rund 21 000 angegeben wurde, zerfallen in drei Gruppen, die sogenannten schwarzen Juden, dieweißen Juden und die Beni-Israel, das heißt die Söhne Israels. Die schwarzen und weißen Juden leben in und um Kotschin, also im südlichen Teil der indischen M estküste, die Beni-Israel im Vörden, in Bombay. Die Zahl der schwarzen und weißen Juden beträgt ungefähr 6000, die der Beni-Israel in Bombay rund 1 5 000. Die schwarzen und weißen Juden von Kotschin leben ziemlich scharf getrennt voneinander, ähnlich wie in Europa ehedem Sephardim und Aschkenasim. Jede der beiden Gruppen hält sich für die ältere und höher­stehende, vor allem aber schauen die weißen mit Ver­achtung auf die schwarzen herab. Die schwarzen Juden sind nicht, wie der Name vermuten läßt, schwarz, sondern dunkel wie die Hindus, und gleichen den Eingeborenen so sehr, daß viele sie nicht für Juden, sondern für Proselvten halten. Eine klare anthropologische Entscheidung ist nicht möglich. Da sie mit den Juden in Nordindien, Turkestan, China usw. Fühlung unterhalten, es ist möglich, daß sie ver­sprengte Teile jener sehr früh nach Innerasien gekommenen Juden darstellen, die in den ersten Jahrhunderten nach der Zerstörung des Tempels ver­mutlich über Persien hierher verschlagen worden sind. Ihre Annäherung an den einheimischen Landestyp wäre dann vielleicht durch Klima- und Milieueinflüsse zu erklären, und so wären die schwarzen Juden Indiens tatsächlich, wie sie angeben, alteingesessene Abkömm­linge der alten Stämme. Ohne Zweifel aber sind die Juden hier, wie es fast überall das Schicksal kleinerer Kolonien ist, Mischehen mit Einheimischen ein­gegangen, und zahlreiche unter ihnen sollen ihre Ab­stammung von ehemaligen Hindusklaven und anderen Eingeborenen herleiten. Die Zahl der schwarzen Juden beläuft sich auf etwa tausend. Nach Landessitte zerfallen sie in verschiedene Kasten, eine Unterkaste von etwas dunklerer Hautfarbe und gedrungenerem Körperbau und eine Oberkaste von feinerem Wuchs. In der unteren Kaste gibt es im Gegensatz zur oberen Kaste keine Familiennamen.

Die weißen Juden wohnen dicht neben den schwarzen Juden in einer etwas höher gelegenen Sied­lung und zählen heute nur wenige hundert Menschen. Ihre Haut ist auffallend hell. Viele von ihnen sind blond und blauäugig. Ihre Frauen zeichnen sich durch große Schönheit aus, altern aber sehr früh, so daß sie mit dreißig Jahren verblüht sind. Sie bewohnen Häuser von portugiesischer Bauart und befestigen an ihren Türen die Mesusa. Bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts kleideten sie sich nach Hinduart. Seit aber die schwarzen Juden mit zunehmendem Wohl­stand ebenfalls diese Tracht annahmen, kleiden sie sich nunmehr nach Art der Bagdader Juden.

Zwischen schwarzen und weißen Juden gibt es eine Mittelkaste,Halfcaste, die um i 85 o, offenbar um

den zahlreichen Reibungspunkten zu entgehen, aus der eigentlichen Judenkolonie in das Innere der Stadt Kotschin übersiedelte. Neuerdings ergreift der all­gemeine Anglisierungsprozeß auch die Juden Indiens; die Kinder lernen in den Schulen Englisch, und die Juden der jüngeren Generation tragen europäische Kleidung und besuchen die indischen und englischen Universitäten und Handelsschulen des Landes.

Die Beni-Israel in Bombay unterscheiden sich in vieler Hinsicht von ihren Glaubensgenossen im Süden des Landes. Sie ähneln in ihrem Habitus den yemenitischen Juden, sind etwas heller als die Hindus und tragen bzw. trugen bis vor kurzem die charak­teristischen Pajes. Sie sprechen eine einheimische Mundart, das Mahratti. Vermutlich haben sie sich ziemlich stark mit den Eingeborenen vermischt, indem sie Hindusklaven zum Judentum bekehrten und mit Dravidafrauen Ehen schlossen. Sie sind im Gegensatz zu den Kotschiner Juden, die spanischen Kaufmanns­kreisen entstammten und Kaufleute geblieben sind, in der Mehrzahl Handwerker und vor allem Soldaten des Eingeborenenheeres. Aus ihren Reihen wühlen die Engländer, da sie in ihnen ein besonders geartetes und geeignetes Menschenmaterial vor sich haben, die Offiziere. Ähnlich wie die Jemeniten sind die Beni- Israel ein außerordentlich brauchbarer Menschenschlag. Sie sind fleißig, lernbegierig und hochintelligent. Ihre Kinder besuchen eine Schule, die von einer in Canjf bridge ausgebildeten Jüdin geleitet ward; sie besitzen ein \Y aisenhaus, eine Bibliothek und eine prächtige Synagoge, die nach ihrem Begründer, dem Bankier und Großhändler Sassoon, benannte Sassoon-Synagogc. Sie nehmen am modernen allgemeinen und jüdischen Leben regen Anteil, besitzen eine Zeitung für die niederen und eine gediegenere Zeitschrift für die höheren Bildungsschichten und bekunden neuerdings ihr Interesse am Aufbau Palästinas. Von den Ein­geborenen werden sie seit alten Zeiten mit einem indischen WortSabbat-Ölpresser genannt, weil das Sabbathalten und das Ölpressen die für den Ein­geborenen charakteristischen Merkmale dieser Juden sind. Eine Kolonie der Beni-Israel von ungefähr dreihundert Seelen lebt in Aden. Neuerdings gibt es in Bombay neben den Beni-Israel eine Gemeinde orthodoxer Juden, die aus Zuwanderern von Rußland, Armenien usw. gegründet wurde. Wie überall macht der Anglisierungsprozeß auch unter den Beni-Israel, gerade weil sie ein rühriges Völkchen sind, raschen Fortschritt, und damit werden wohl in wenigen Jahr­zehnten auch die indischen Judenkolonien ihre historische Eigenart verlieren und ein Glied in der Kette der jüdischen Weltgemeinden bilden.

G. A Kohut, The Jews of Malabar and New York, Berlin 1897. Zeitschrift f. Demographie und Statistik der Juden, Bd. I, Heft 1, S. 16 E. Schmidt, Arch. f. Anthropologie 1910, S. 99.

John Wilson, The Beni Israel of Bombay, Indian Antiquary Bd. III- Sigmund Feist, Stammeskunde der Juden, Leipzig I925.

Das Wesen der h werden, wenn man. Stellungen über Reh schenrecht und derc überhaupt möglich i mittelalterlichen Me waren die Vertreter Idee des Gottess Weltreiches, durch ecclesia catholica zu Leben im Jenseit zwischen Gott und Sammlung aller Sei seits im jenseitiger führung dieser Mis ist der Priester. I weiß nicht, ob sie leiten ist des Priestf Weg zu führen, hat zuwenden: die ßeic Handeln dem Priest Buße, die der Prie; rechten Weg zur i munion, durch die 1 reich vereint usw. Mensch sich schuldi; die Ketzerei. Di Buße gutgemacht w Irrglauben verharrt, verloren, und daß verbreite, ist es für

daß er ausgerottet anderen mit allen ( Die Umgrenzung jeweils große Schw b« zum Jahre n genannte Gottes ah oberster Richter tum fällte, indem ah Ketzer beschuldi ^ Gottesgericht man das Urteil übe menschlicher Ent. berufenen Priester i s ! aDd ® m der Frül niederer Bildungsst

Pf; Enl *idun ? , !*" Vis die K,

tlä

irun g auf Rer

schreitenden v, ert » Seite ri f dic Anfragen "»*», daß ,

j n r

i® 1 ® d -»

tnqu