sich g egen seit i g s chädi g t. Worauf es bei JeSent Streit ankommt, ist, die höheren Gesichtspunkte zu finden, wnkt denen eu sinnlos ist. Mit jedem Gegner, der nicht schlechtweg verrückt P, hat. nmm WwiHe JntereHn- gemLinsiLm,. mit jedMr kann man darum eine RrbeiWgLMeinschcht W.ießem Dem Biologen sind das vertrante GedanLngänge.. Er. weih, wie oft in der .Natrir ans dem JnterestengegenHrA zwischen Räuber und Opfer ein Symbiose, eine Lebons- gememfchaft hervorgeht. Das Insekt, das d-en BWenstanb raubte, wurde von der Wanze mit Nektar gelabt und so, M beider. Vorteils an die Uebertragung der Samenzellen, gm’ nächsten Mute gewöhnt. Der Mensche der Tiere und Pflanzeck für seine Zwecke in Dienst nahm, lrmrde dadurch zugleich, ihr Wohltäter und Erhalter. Wo die?Skte: Mgehindert wirken kann, da verwandelt sie GeMerschmst mit' Vorliebe in Zu¬ sammenwirken indem sie die streitenden Teile e in o r dnet in ein größeres G anzes. Diese Synthese, dies Positive, gilt es zu finden., wenn unsere innere Politik gesundew soll. Solange die einen mir das Alte zerschlagen und die andern nur das- Alte ver¬ teidigen wollen, kann gar nichts zustandekornmeu. Erst wenn beide Teile begreifen, daß es zwar nicht eine „mittlere Linie", wohl aber eine höhere Ebene gibt, auf der sie sich treffen können, wird der Aufstieg beginnen. Es nützt also auch nichts. Wenn wir bereit sind, uns „in. die Differenz zu teilen". Mir müssen einsehen, daß. gar keine D iff eren z v o r ha nd e n i st, sondern daß'es sich darum handelt, die vorhandenen Kräfte durch Vereinigung in einer höheren Organisationsform zu nt u 11 iplizi e r e n. Es tut not, daß wir uns dessen erinnern, was uns g e - ru einsam ist als Menschen, als Brüdern eines Volkes, als Angehörigen eines Kulturkreifes. Es wird Zeit, daß der Reiche bedenkt, wie übel ihm sein Reichtum zu Gesicht steht,, solange der Arme neben ihm darbte es ist erforderlich, daß der Freidenker den hohen ethischen. Gehalt der OfMbarungs- religionen erkennt, es ist sehr nötig, daß der Bayer begreift, was er vom Preußen, der Preuße, was er vom Süddeutschen lernen kann. Schlimm genug, daß man heutzutage überhaupt noch die Forderung aufstelleu muß, niemanden wegen ferner- Zuge¬ hörigkeit oder Nichtzngehörigkeit zu dieser oder jener Be¬ kenntnisform, Raffe oder Kaste gering zu achten? Traurig genug, daß noch so viel mittelalterliche Engherzig¬ keit sich erhalten konnte bis auf den heutigen Tag! Diese Entweder-Oder-Menschen, die sich nicht vorzustellen vermögen, daß jemand außer ihnen recht haben könnte, deren Phantasie nicht hinreicht, zu begreifen, daß „die Wahrheit viele Sprachen spricht", bilden! sich gewöhnlich noch wer weiß was- auf ihre „Unbeirrbarkeit" und „geistige Unerbittlichkeit" ein. Rich¬ tiger wäre es, wenn sie sich ihrer Engstirnigkeit und Denk¬ schwäche schämten. Je höher ein geistiger Kämpfer steht, um so eher und freudiger wird er geneigt sein, das Gute im gegnerischen Lager anzuerkennen. Und zwar nicht, weil er weniger gesinnungstüchtig wäre als die Unver¬ söhnlichen, sondern weil seine Vernunft ihn lehrt, d a s G u t e um feiner selbst willen zu lieben. Und weil es etwas gibt, das ihm höher steht als das Programm seiner Partei und das Wohl seiner Klaffe, Sekte, Raffe, Nation: Menschentum! Der IrieSenspreis. Wo bleibt der „Tropfen nordischen Blutes"? Das aus den hervorragendsten Männer Norwegens bestehende Friedenskomitee in Oslo hat einstimmig B r i a n d, C H a mb er - l ain, Dawes und Stresemann den N o b e k- P reis des Friedens zu er teilt. Die Zeitungen melden, daß in der ganzen Welt, besonders aber in den nordische!: Ländern, allgenieine Be¬ friedigung und Freude über diese Zuteilung herrsche. Und was sagen dazu unsere Völkischen? Hunderte Male sind die. genannten Minister, und vor allen Dingen der General D a w e s, den völkische Pseudo- Asterwissenschaft^-- hokus, pokus, sidibus! — zum Inden David machte, als die Sachwalter des „internationalen Mischen Kapitalis¬ mus" verschrieen worden. Das Dawes-Gntachten, die Völkerbund¬ arbeit, Locarno, Genf und Thoirh waren ihnen nichts, weiter als von der jüdisäzen Welt in Wallstreet bestellte Arbeit mit dem einzigen Zweck, den dicken Geldsack Alljudas zu mästen-, und alle Werktätigen in den Ländern der Welt in die jüdische Fron, zu nehmen^ Und,der Friedenspreis wird nicht von dem dunkeläugigen und schmächtigen Französin und nicht von den rassendu.rchure 11 gten Ainerikanern (so behaupten es die Völkischen): verteilt,, nein, die im hohen Norden wohnende germanische Edelrasse, die Blondgelockten und Blauäugigen, die Hochgewachsenen und Langfchädligen, die edelsten Germanen also, sie sind- zu den: Beschlüße gekmmneu, diese W e l t po ki trke r als die gr ößt e n F ö r de re r d e r. Be¬ friedung nute-r. d t n Men sch en Ku k.r§ne n. Der „Tropsin nordischen Mutes", von dem Günthers RäffM- knnde so WlttiGsrbares- kündet, scheint also- versagt zu haben, und die Welt spricht also- doch, nicht nach völkischer Blutzusannnensetznug und völtischer Nastenphilofophie ihre entscheidenden Urteile! was zu beweisen men;.. volksschrrüshrer und Seamte. Bon Oberlehrer Späh (Rcrirrgen). Es ist. Heller Abend nach, einem heißen Sormuertng. Kein. LÄstchen regt sich. Morgen wird em herrlicher TcW simt- Wer über den: Neckar liegt grauer Wasserdampf, und am fernen Horizont, stammt es zuckend auf, feinhöriges Ohr. hört auch schon, ans der.' Weite ein grollendes Rollen. Aus dem schönen, stiedticherr Morgerr wird es nun wahrscheinlich doch nichts werden? Mit diesen: Naturbilde hat dir Lage der Inden große Aehn- llchkeii. Es ist still geworden nach, den heißen Tagen dev' hitzigen politischen Käurpsi. Marier und Tor, Baum, und Strauch und heim¬ liche. Orte werden nicht mehr durch das Haßzeichen, des Hakenkreuzes verunziert. Das Wort „Jud",. haßat.mend ausgestoßeu,, hören, wir nicht mehr so häufig ans Eisenbahnen und in Hotels. Und der schlväbische Bauer begrüßt seinen jüdischen Geschäftsfreund nicht mehr mit. der so. liebenswürdigen Prophezeiung: ,,D' Jud'n wurd mr eüt bald meßge." (Die Juden lvird man sitzt bald abschlachten.) Ta glauben wir Inden mm,, btc konnneude Zeit wird schöner werden. Der Antisemitismus fei' überwunden. Wir tonnen, ruhig das Schwert abgürten und uns mit ganzer Kraft, die Kelle in der Hand, dein Aufbau widmen. Der jüdische Optimismus ist ja gleich bei der Hand, ^ wolkenlosen Himmel, herrliche Tage zu sehen/Sturm und Not, Kamps und Tod zu vergessen. Dieser jüdische Optimismus hat seine gute Seite: er hat das Judentum erhalten. Cr macht uns aber auch f o r g l o s it n d u n v o r s i ch t i g. Jan E e n t r a l Ver¬ ein h. a b e r: w i r u n Z ein scharfes A b ln e h r s ch m e r t g e - schmiad ei. Es ist aber noch lange nicht Zeit,, dieses Schwert ab¬ zulegen. Das- sei allen denen, gesagt, die das politische Wetter nicht verstehen wollen,, die dem Eentralverein gar den- Rücken kehren. Es sei namentlich manchem kürz sicht igen G l a u b e n s g e n o s s e n ans dem Lande zugerusen: Flanunenzeichen mir Hmmrel! Die V o l k s s ch u l l e h rer s ch a s t, bisher ein fester Damm gegen die Sturmflut des Chauvinismus und des völkischen Rassenwahns, wird in immer größerer Zahl von. völkischen Gedanken beeinflußt.. Konnte doch der Handelsschutrat Clement in Ca n n st a t t unlängst in der „Wü-rttembergischen Lehrerzeitnng" eine Lehrprabe veröffent¬ lichen, die unverfälschten völkischen Geist atmete und die den Inden als den Rassifremden darstellte! Durfte doch Schulrat Kimm ich (Rottweil) das völkische Schulprogramm in der „Württembergischer: Lehrerzeitung" darlegen! Die „Württembergische Lehrerzeitnng" ist politisch neutral. Sie hat unbestreitbar das Recht, auch völiischen Stimmen Gehör zu verschaffen. Daß diese sich u übe st r i tte n Ge¬ hör verschafften^ werten wir für uns nur als ein bedeutungs¬ volles Shmptoin. Es ist auch gar nicht zu verkennen, daß die Deuts ch e K u l t u r s ch u l e der Völkischen, die Ausmerzung des „semitisch-kirchlichen. Geistes" aus den Volksschulen, dazu angetan ist, unter den gegebenen llrnständen moralische Eroberungen bei' den Vblksschullehrern zu machen.. Die Gedankengänge des völkischen Schnl- progranrnrs aber sind das' Sprungbrett für die übrigen völkucheu Ideologien. Tie Gefahr der völkischen Ansteckung der. Volksschullehrer wird auch noch durch die Berührung der jungen Volksschullehrer mit dem Geiste, der an vielen H o ch s ch u l e u herrscht, gesteigert. Die Volks- schullehrer aber sind die geistigen Führer des flachen Landes. Ihr Einfluß ist unverkennbar. Die Politische Einstellung der Volksschul- lehrer kann uns durchaus nicht gleichgültig sein. Wir werden der Entrvicklung unsere ganze Aufmerksümäit zu¬ wenden müssen. Wir werden namentlich auch von den Inden auf d e m f l a ch en Land e erwarten dürfen^ daß sie nicht gl e :ch - gültig, n n.ir: te r c ff ier t au f d e r S eite st e h L'n b l e ib-e n. Ein anderes Gefahrenmolnent liegt in der zunehmenden Ver- e l e n d n n g der n n t e r e n u n d m. i t t l e r e:: B e & m. fe e n - sch ich ten, die in die Abhängigkeit der A b za h l u ngs gesch;äst e geraten.. Ohne Zweifel ist die Lohnpolitik, der Regierung die Ursache dieser bedauerlichen Erscheinung, die Verschuldung nur die Wirkung Aber iure so häufig, im Leben, werden Ursache und Wirkung auch, hier verwechsilt, und da es auch j üd is che Ab z ahl nng sg e sch äs tr gibt, muß selbstverständlich der „Jud" die Ursache der Verschuldung sein. Die unteren und mittleren Beamten, waren bisher größtenteils nicht völkisch eingestellt. Bealntengewerkschasten und „Deutscher Be-- amtenbund" hielten sich von. völkischer. Denkart frei. Wenn nun immer zahlreichere Glieder der Beaniteuschicht an antisemitische Gedanken- gänge gewöhnt werden, so ist doch zu. befürchten, daß: über, kurz oder lang diese Neueinstellnng sich auch in der Orgaui.satiou Gehör ver- schassin wird. Auch hier, ist W a chs am f e t t f e h r a m P l a. tz e. Gerüstet sein,, sich nicht überraschen lassen, ausklären. und abwehren, das ist alles, was wir jetzt trm können. Mer alte nrüssen es tun. — Vielleicht verzieht sich daun das Gewitter und ein Heller Sommertag beleuchtet glückliche Gejilde unseres herrlichen und gellebten Vaterlandes. |