Vermischtes. 72 sich die sächsische Kundschaft durch ein uns zu Gesicht gekommenes Zirkular zu erhalten sucht, in dem sie die Firma G. Kupfer- Zerg & Co., als „die israelitische Konkurrenzfirma" be¬ zeichnet, ihre eigene aber als eine solche, „deren Mitglieder sich schon in der kurfürstlichen Zeit im geistlichen Stande und im Staate hervorgetan haben", ist bemerkenswert. Was hat das Geschäft mit der Religion zu Lun? Was schlecht und teuer ist, wird darum nicht besser und billiger, wenn es von einem Christen verkauft, und was reell und preiswürdig ist, wird darum nicht schlechter und minderwertig, weil es von einem Juden verkauft wird. Wenn die „israelitische Konkurrenz¬ firma" Exemplare des Mainzer Zirkulars in Weinlokalen aus- legen könnte, dann dürften SekLkenner kaum noch Nachfrage nach dem „konfessionellen" Sekt halten. D. F., Berlin. Das Inserat in der „Berliner Morgenpost" mit der Abbildung des Grammophons und der Unterschrift Arthur Nelson, Berlin, Elsasserstr. 36 MT* Christliche Firma "MN hat uns Vergnügen gemacht. Von dem Admiral Nelson dürfte der Inhaber dieser „christlichen" Firma, aus die er mit zwei Händen verweist, kaum absiamwen. Grammophon und Hände erinnern beinahe an den Ausspruch Isaaks: „Die Stimme ist die Stimme Jakobs, die Hände sind die Hände Esaus." UseMischLss. Antisemitische Postkarte. Ein Hamburger Vereinsmitglied teilt uns folgendes mit: »Mein Kmderfräulein erhielt vor einiger Zeit eine Postkarte per Ad reff e ihres Bruders, eines Angestellten des D e u t sch n a ti o n al e n Handlungsgehilfen-Verbandes. Dieser gab dem be¬ stellenden Briefträger als die Zeitweilige Adresse seiner Schwester an: „Jetzt bei Jude Jsaacsen, Holstenwall 13". Diese Adresse stand mit der Unterschrift des Briefträgers oben auf der Karte, |