526 Im deutschen Reich. s ch o n u n t e r Billi g ung d ur cf) b cit u (t lt s ntt n i st e-r b c rt Juden jener P roviuz v o r wirft, sie l a s s e n bas Heimatsgefühl vermissen, so bars man wohl fragen, was b e n n diejenigen deutschen G r u ndbesitze r s ii r ein H e i m a t s g e f Li h l haben, die ihren eigenen Grund und Boden v e rkaufen, unb sich von ihm trennen, wenn ihnen von der A n s i e d 1 ungsko nt m issio n oder g a r s e 1 b st v o n gegnerischer Seite h o h e Preise g e b o t e n w e r - den? Wenn die Juden aus der Provinz Posen fortziehen, ■ sobald ihre wirtschaftliche Lage es nur irgend gestattet, so ist die Ursache die Regierung und ihre ausübenden Organe! Es ist für die Juden nicht nur keine Lust, dort zu leben, sondern eine Oual, hervorgerufen durch das Gefühl, als Bürger zweiter oder dritter Klasse zu gelten und von rechts und links, von Deutschen und Polen, Schläge zu bekommen" — Im allgemeinen sind in diesem Artikel die Verhältnisse in den Ostmarken mit nicht zu bezweifelnder Sachkenntnis geschildert. Unzu¬ treffend ist aber, wie in dem Artikel von Polen, Deutschen und Juden die Rede ist. Die Juden sind nicht nur „Auch- deutsche", sie sind b e s o nders gute D e u i s ch e. Als solche betätigen sie sich auch in der Provinz Posen und werden gerade deshalb von den Polen gehaßt und geschädigt, von ihrer eigenen Regierung aber und den von dieser nach den Ostmarken gesandten antisemitischen Beamten im Stiche ge¬ lassen. Sie empfinden dies um so schmerzlicher, weil sie keineswegs das ihnen „im allgemeinen" abgestrittene „H e i m atsgefüh l" vermissen lassen, sondern, weil sie, tiefgekränkt durch solche ungerechtfertigten Behauptungen, die früher ihnen so teure Heimat nur mit schwerem Herzen ver¬ lassen. Lsirschberg t. Schl., 3. August. Nachdem unser lang¬ jähriges Vereinsmitglied, der Stadtälteste Herr E m m o Weißstein, der 15 Jahre als Stadtverordneter und ebenso lange dann als Magistratsmitglied für unsere Stadt gewirkt, insbesondere der Verwaltung der städtischen Sparkasse eine erfolgreiche Tätigkeit gewidmet hat, aus seinem Amt geschieden, hat die hiesige Stadtverordneten-Versammlung seinen Sohn, Herrn Or. Ferdinand W e i ß st e i n , zu seinem Nachfolger als Stadtrat gewählt. Bei der Amtseinführung dieses neuen |