Meratrrrblalt des Orients. Berichte, Studien und Kritiken f ü r zudische Geschichte und Literatur. J\s 1* Leipzig, den 2. Januar 1841« Literarische Uebersichten: Die aramäische Grammatik Marpe Leschon Rrami, von Efraim Blücher, beurtheilt von Dav. Cassel. Ueber die Targumen. Geschichte der aram. Sprache. Israelitische Feftpredigten v. Dr. Maier, Mannheimer, Salomon. — Die natürliche Auslegung der biblischen Erzählungen. Die moderne Kritik bei biblischen Schriften. — Literarische Ankündigungen. Literarische Neüersichten. i) ptt/p pnpn ncan ^lan ’dpk pti6 nehö ibd O'QvinB *o*jn ^on tmp ’anan x \ran raras' dhiö*? ]i^3 namo Än nso ras'ß'ai diügi ns« ptj6 pnp“ pBDnlS' piw &n cn.SD2 pan 1 ? o’tnn rwbw iaino vna b^niL" nns« ’n&to pnpnn ncan in by nprada.- Auch unter dem Titel: \'\tth NDID* sive Grarnnuitica Aramaica, in qua non solnni de Aramaismo biblico, secl etiam de illis idiomatibus, quae in variis Targumim et Talmud uti etiam aliorum scriptonim vetero-rabbi- norum libris occurrunt, agitur, ita, ut a quoiibet (,) qui non plane rudis est Ebraeae tribus mensi- bus feliciter arripi possit e E. J. Blücher«. Viennae. Typis Antonii nobilis de Schmid. 1838. (130. S. 8. nebst Inhalts- und DruEfchlerverzeichniß und vier Tabellen.) Es ist eine Klage, die sich nicht eben erst in der neuesten Zeit geäußert hat, daß die aramäische Sprache der ihr so innig verbundenen Schwester, der hebräischen, nachgeseht worden; daß während eine unüber¬ sehbare Masse von Forschungen über das Hebräische nie¬ dergelegt werden, das Aramäische, und vorzüglich das Chaldaische kaum über die ersten Elemente einer Bear¬ beitung der Formenlehre hinaus ist. Wenn der eine Theil des chaldaischen Sprachschatzes, der biblische Chal- daismus, und die Targumen wenigstens hier-und da, wo sie der biblischen Hermeneutik wegen zur Sprache kamen, einer Beachtung christlicher Gelehrten sich erfreuten, obgleich auch diese nur etwas von dm hier zu erndten- den Lorbeeren sich zu holen geneigt waren, so liegen die unermeßlichen Felder der Talmude, der Midraschim, der Kabbala, und überhaupt der neuhebraischen Schriften in sprachlicher Beziehung fast ganz brach, und warten noch immer, wer ihrer Pflege und ihrer Früchte genieße. Und doch ist zu keiner Zeit dieser Mangel schärfer und dringender Abhülfe bedürftiger hervorgetreten, als in der unsrigen. Jetzt, wo man so ziemlich (wenn auch noch nicht ganz) aufhört, von der einen Seite das Talmud¬ studium als unerquicklich und widrig hinwegzuweisen, von der andern, sich mit den gewundenen zweideutigen Wegen der Apologetik zu begnügen; jetzt wo die Wissen¬ schaft dem Talmudismus die Hand reicht, wo auf un- partheiifchem, rationellem Wege über Werth und Unwerth dieser riesenhaften Literatur im Ganzen wie im Einzel¬ nen geurtheilt werden soll: jetzt wird man.auf eine höchst unerfreuliche Weise gezwungen zu gestehen, daß die Be¬ arbeitung der (almudischen Sprache noch nicht die Kin¬ derjahre überschritten, und eine gründliche Kenntnißnahme des talmudischen Judmthum's bei jedem Schritte auf kleinliche Hindernisse stoße. Denn wie soll eine tiefe, der Wiffenschaft würdige Auffassung des Geistes, des In¬ halts erzielt werden, wenn die Form mit undurchdringlicher harter Schale sich entgegenstellt? Eine Wahrheit, die jetzt in so weit zum Bewußtsein gekommen ist, daß wir uns einer weitern Ausführung dieser Betrachtungen Sern überheben können; die auch in der That von dm Män¬ nern jüdischer Wissenschaft lebhaft genug ausgesprochen worden, und nach manchen Richtungen hin die Kopfe in Bewegung gesetzt. Epoche machend trat indeß in sprachlicher Beziehung nur das Fürst'sche „Lehrgebäude der aramäischen Idiome" uns entgegen, dem Forschenden treffliche Ausbeute bietend und einen tüchtigen Grundstein für den Werterbau legend. Allein auch dieses Werk 1 |