M «. XXII. Jahrgang. er Israelit. Ein Central-Organ für das orthodoxe Judenthum. Herausgegeben von 1 - 1 ». Lehmann in Mainz. Mittwoch, den 26. Januar 5641 (1881). ~ Tiefe Zeitung erscheint wöchentlich einmal, Mittwochs, in mindestens 2 Bogen. Preis des Jahrgangs 10 Reichs-Mark. V-tan abonnirt ganzjährig, halbjährig oder vierteljährig, Mtc Buchhandlungen und Postämter nehmen Bestellungen an. — Inserate Pfennige die dreigespatrene Petitzeile oder deren Raum. — Oesterreichische Banknoten laut Conrs. — Directe Franeozusendung unter Ltreisband pro Jahrgang 12 Reichs-Mark oder 7 st. ösien. an die Expedition franco einzusenden. _ Inhalt. Leitender elnikel: Labbat. Zeitungsnachrichten und Korrespondenzen: Dentsckland: Mainz '.'Rain;. Mainz. Btünchen. München. Aschafsenburg. Ber¬ lin. Berlin. Berlin Frankfurt a. Bi. Lchivelbein. Weimar. — Testerr. - Ungar. Mönarckie: Wren. Budapest. Budapest. — Italien: Rom. — England: London. — Türkei: rconstanrinopel. Feuilleton: Akiba. Inhalt der ersten Beilage: Zeitungsnachrichten und Correspondenzen: Temschlnnd: Berlin. Röln. — Frankreich: Paris. — Feuilleton: Ein angeblicher Gebrauch der kaukasischen Juden. Inhalt der zweiten Beilage: Zeitungsnachrichten und Eorrespondenzen: Deutschland: München. München. Berliit. Breslau. Hamburg. Leipzig. Feuilleton: Tie Jugendfreunde. Leitender Artikel. Sabbat. m Mainz, den 19. Januar. Es sind zwei große Grundsätze, welche der Feier des Sabbats und der Festtage zu Grunde liegen. Durch die Feier des Sabbats bezeugen wir, daß der einzige, allmächtige Gott der Schöpfer des Weltalls ist; durch die Feier des Sabbats protestiren wir gegen die Irrlehren, daß die Welt von ewig her da sei oder daß sie aus einzelnen Atomen entstanden, oder daß sie, den Lehren des Darwinismus gemäß, sich aus dem Urschlamme entwickelt habe. — Durch die Feier der Festtage bezeugen wir, daß wir Gott nicht nur als Schöpfer, sondern auch als Regierer der Welt anerkennen. Durch die den Festtagen zu Grunde liegenden Ereignisse hat Gott gezeigt, daß die von Ihm erschaffene Welt nicht von unabänder¬ lichen Naturgesetzen erhalten wird, sondern daß Er nach seinem heiligen Willen die Naturgesetze zu än¬ dern und zn durchbrechen vermag; es sind ja die Naturgesetze nichts Anderes als die Ordnung, welche Er für die von Ihm geschaffenen Dinge bestimmt hat; Er hat sie gegeben und kann sie nach Seinem heiligen Ermessen unigestalten. — Um diese beiden großen Grundsätze zu vereinen, wiederholt uns die heilige Schrift, 3. B. M. Eap. 23, bei der Lerkün- digung der Festtage die Bestimmung über die Sab- bätfeier: „Und es redete der Ewige zu Moscheh wie folgt: Rede zu den Kindern Israel und sage ihnen die Feste des Ewigen, die ihr nennen sollet heilige Festverkündigungen — diese sind meine Feste: Sechs Tage mag gethan werden Arbeit; aber am siebenten Tage sei ein vollkommener Ruhetag, heilige Festver¬ kündigung, keinerlei Arbeit sollt ihr thun; ein Ruhe¬ tag ist's dem Ewigen in allen euren Wohnstätten. Folgende sind die Festzeiten des Ewigen, heilige Fest¬ verkündigungen, die ihr bestimmen sollt zu ihren Zeiten: Im ersten Monat, am vierzehnten Tage des Monats, Nachmittags, werde das Peßach - Opfer dargebracht dem Ewigen u. s. w." Es ist die Frage aufgeworfen worden, weßhalb wohl die heilige Schrift hier bei Lerkündignng der Festtage nicht allein des Sabbats, sondern auch der sechs Werktage erwähnt. Man hat dies in verschie¬ dener Weise zn erklären versucht. Rasch! zur Stelle |