in Centralorgan für das orthodoxe Judentum Begründet non Dr. Lehmann in lüainr S4. Jahrgang. IranMurf a. IE, Sen 4. Januar 1928 T6. Tebet 5688 zu&rn «vounement pro Bierteljahr a- I. Januar 1923 ; Deutsch¬ land 0.50 M. monatlich, multipliziert mit der jeweiligen Schlüssel- zahl^eS Börsenvereins. (Januar M. sco.— ) Dschecho-Tlowakei Kr. iS.— viertelt., Ungarn Kr. 80g.— viertelt., »Deutsch- Oesterreich und Polen: Deutscher Preis zuzüglich jeweiliger Bersandtspesen. (nur in deutscher Reichsmark). Rumänien 26 Lei, Holland fl. s.— , srandinavten Kr. 4—, Schweiz fs. 2.60, Frankreich Fr. 6.—, Belgien Fr. 7.50, England 2 ah. 6 p., Vlwerika 0.75 Dollar vierteljährlich. —Einzelnummer so— Mk. — Der Israelit erscheint jeden Donnerstag. Inserate Mk 100.—,f.StellensuchendeMk. 75.—, f. d.sechSgsp.Eol.-Z. elnschl.TeuergSzschl.r Chiffregeb.Mk.60. AuSl.-Jns. Mk 250 . pro Zeile. Rab. n. Tarif. Bei lauf.Jnserataustr.larifm. Preiserhöhung jederz» vordeh. Jnseratenannahme durch den Verlag des Jöraelit G.m. b. H., Frankfurta-M., Br. ikschenheimerste. SS, Del. 8842, Amt Hansa, sowie sämtl. Annoncen-Exped. des In» und Auslands. Platzborfchriften ohne Verbindlichkeit. Für Frankfurter GefchSftsanzeigeu alleinige Juseraten-Annahme bet Julius Schmidt, Lanaevraste s. Zahlungen außer direkt an den Verlag — Postscheckkonto F»a«kf«rt a. M. No. 19802 — erfolgen au: Postsparkasse Wien No. 7» «08 Postsparkaffeuamt Budapest No. 18 424 Postscheckamt Zürich Kr. VIII 7254 Postscheckamt Amsterdam No. 24 800 Böhmische Unionbank in Prag Powe» Iwnmpoacji Blank A Co. ln B*ear»at Filiale des Wiener Bankvereins in «gram 9er NsckiöruL 0er Urllliel und Correfponöen?en des //Israelit“ itf nur unter genauer Quellenangabe, und, soweit es ffdi um größere fluffäfee handelt, nur nach vorheriger Genehmigung gestattet tnteiOiatt für den 3ofiraans 1922. Don der tletftellunß eines 1 n hal f s d e r ? e t fh n i ff e s fehen wir mif Rücfefichf auf Oie hohen Nullen diesmal ah. Denjenigen Lefern, Oie den „Israelit" binden taffen, fleht jedoch ein Titelblatt aut verlangen unentgeltlich zur Verfügung. Bücher-Preise. Schlüsselzahl (gemäß Festsetzung des Börsenvereins der Buchhändler in Leipzig) ab 1. Januar: « 00 . Der jeweilige Verkaufspreis ergibt sich, durch Multiplikation der Schlüsselzahl' Tr.it dem Grundpreis. Grundpreise: Prämienpreis für Ladenpreis ^ Abonnenten Dllrch. verrucht (Choreh) geb. 8.— .» Otbete (Tefillo) geb. 12.— cedman«. Samuel da vsgiä . . 5 chachno«nrr. Merelaika . . . - Dirtmensthtn. . Jenitits ». Im Iuüenrtaai der 0 ba*aren 6 - 9- brosch. geb. 1-50. 2 50 1.50, 2.50 1.50, 2 50 (vergriffen) 1.50. IuaSur, ver »aairchem von Micheirtasi l.80. 2-50 2.50 Ausland: Westländer 200°lo, Tschecho-Slgwakei I20°/o, Rumänien iOO°/o Valutazuschlag. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen sowie direkt vom Verlag zuzüglich Bersandspesen unter Nachnahme. Frankfurt a. M. Verlag der Israelit G.m b. H. JnhattsÜberfitzt. 1, Leitartikel: „Kenessiogedaulo". — S.Homi- letir: Dr. Felix Kanter, Zwittau: Zu 'Ni. — 3. Kleines Feuilleton: Die Bereinigten Staaten der Menschheit. 4 Wochenrundschau:.Zum Tode des Affyriologen Friedrich Delitzsch. — „Der Arier jüdischer Abstammung-. - 5. Aufsätze: Dr. B.'Cohen, Berlin: Staatliche, kirchliche und jüdische Gemeinschaft. Z* Korrespondenzen und Nachrichten:Karls» ruhe (Die Tagung der verfassungsgebenden israelitischen» Synode). — Wien (Die Siudentenkrawalle). — Wien (WohnungSttr t und Flüchtlinge). — Lemberg (Die Not¬ lage der jüdischen Waisenhäuser in Ostgalizien). — Prag (Die antisemitische Stadt Karlsbad). — Warschau (Die Lage in Polen). — Kowno (Entgüitige Entrech tung der Minoritäten in Litauen). — Riga (Anti semitische Siudentenkrawalle) — Bukarest (Anis semitische Ausschreitungen in Rumänien). — London (Eine Reform des jüdischen Eherechts). — Amsterdam (Die Sommerzeit und der Sabbar). — New-NoTk (Die Jahrestagung des orthodoxen RabbinerverdandeS in Amerika). — New-Uork (BrandeiS-Gruppe und zio¬ nistische Organisation). — 7. Personalien. — 8. Briefkasten. — 9. Vermischtes. —10. Familien Nachrichten. — 11. Frankfurter Berichte. — 15. BereinSkalender. — Gebetzetten. — 13. Feuilleton-Beilage: Dr. Nathan Birnbaum: Auf dem Meere. — 14. Kinderecke: Heinr.Einstädter: Stimmung. — 15. Rätfellösung. — am rtau. 16. Blälierbeilage. Breslau. — Die Sitzung des ZentralrateS in Breslau. — Die wichtigsten Beschlüsse des ZentralrateS. — Die engere Leitung der Agudas Jisroel. — Dr. med. Mendel Löb Scherhey. — Spen denlisten. «.Kenessio gedaulo." Zehn Jahre sind verflossen, seitdem in Katto- Witz, an der Grenzschetde des Ost- und West, judentums, der Grundstein zu dem großen Bau einer die Erde umfassenden Organisation der Judenheit «als Trägerin des Thorage- dankens gelegt wurde. Es war eine geschicht¬ liche Tat, ein bewußtes Eingreifen in die ge¬ schichtliche Entwicklung des jüdischen Volkes, keine simple Veretnsgründung, was damals in dem kleinen oberschlesischen Städtchen sich voll, zog- man wollte beginnen, aus loSgertffenen Gliedern und Organen, in denen mehr oder minder noch eigenes Leben pulsierte, einen ein- heitltchen Organismus wieder zusammenzufügen, der schon im Werden von Überallher alle lebens¬ kräftigen Wischen Zellen auS ihrer Versprengt- heit in der Diaspora an sich ziehen und sie alle¬ samt aus dem seelischen Mittelpunkte des Ganzen — aus der Thora — mit nationalem Leben im höchsten Sinne durchdrtngen sollte. Das konnte kein Werk des Augenblicks, das mußte, wollte man die Vollendung ins Auge fassen, eine Aufgabe für Generationen fein. Im Ellul 5674, zwei Jahre nach Kattowitz, hoffte man die vorbereitenden Organisations- arbeiten in allen Ländern der Erde soweit ge¬ fördert zu haben, daß die Kenessio gedaulo — das Wort ist in seinen historischen Anklängen unübersetzbar —, das Thora-Parlament deS Gottesvolkes, einberufen werden konnte. Da grollten die Donner und Blitze deS Weltgerichts in die zur Kenessio gedaukb rufen¬ den Schofarklänge hinein, und in Blut und Tränen versanken die Hoffnungen der thora¬ treuen Massen, die von der Kenessio gedaulo den Beginn einer neuen Etappe auf dem Wege zur-wahrhaften geistigen Gönla ersehnt hatten. Die Zeit war noch nicht reif. Ein großes Gewitter der Reinigung und Läuterung ist seit¬ dem über die Erde hinweg gebraust) in mancherlei trügerischen Erlösungshoffnungen mußte das jüdische Herz sich wetten, in banger Enttäuschung und bitterem Golus-Wehe zusammenzucken und — Geduld lernen. Wenn der in BreSlau zusammengetretene Zentralrat der „AgudaS JiSroel" nunmehr, wie gemeldet wird, den Beschluß gefaßt hat, die Kenessio gedaulo auf den Monat Elul einzuberufen, so wird dieser Be¬ schluß von manchem Außenstehenden als Ueber- rafchung empfunden werden. Man hatte vielfach geglaubt, daß schon das Valuta-Elend, unter dem „Agudas Jisroel" naturgemäß am meisten leidet, die Leitung verhindere, dem großen Wagniß näherzutreten, und weite Kreise der Aguda hatten sich schon mit dem Gedanken abgefunden, btS auf bessere Zeiten den von den Landesorganisationen gewählten Zentralrat als höchstes und letztes Organ der Aguda anzusehen. Allein gerade die östlichen Länder, insbesondere Polen, waren es die seit Monsun mit Ent¬ schiedenheit auf die Kenessio gedaulo hindrängten und die jetzt den Entschluß zur Einberufung auch durchgesetzt haben. Ihnen liegt daher, neben dem Geschäftssührenden AuSschuß, der durch den Hinzutritt östlicher Mitglieder er¬ weitert, aber wohl auch etwas schwerfälliger ge¬ macht worden tst, die Große Verantwortung für die gründliche Vorbereitung dieser ersten inter¬ territorialen Heerschau der orthodoxen Judenheit und für ihr Gelingen ob. An diesem Gelingen, an der Schaffung einer endgültig gefestigten Etnheitsorganisatton der gefetzestrenen Judenheit der Welt ist die jü¬ disch e G e s am t h e it im hßchsten Maße inte- |