Auftakt also Ersprießliches von einer Synode zu erwarten , etwa eine Vermittelung ber Parthei - Ansichten , eine Aussöhnung - anzubahnen , würde gerade der Bruch nur noch größer und unheilbarer werden . Spaltungen , Reibungen , endlich ein off¬ nes Schisma , würden die Folgen sein , was gewiß in religiöser , in socialer , wie in materieller Bezie¬ hung nur verderblich wäre , wozu wir Orthodoren wenigstens die Hand nicht bieten und daher eine Synode wenigstens nicht beschicken wollen . Darum sehen wir den Nutzen nicht ein , den eine Synode überhaupt dem Staate oder dem Iu - denthumc bringen könnte . Wir halten sie vielmehr für den einen , wie für das andere , für höchst schäd¬ lich , mindestens aber für eine Chimäre , die nur Blödsinnige blenden kann . Gefaßt wollen wir jedoch für jede Eventualität sein , und nnS gegenseitig Zu¬ rufen : 13172 723 p . 77031 plt > ! Hessen - Cassel . Sie werden im Besitze der Beschlüsse unserer Versammlung nunmehr sein , und wenn Sie darin einiges vermissen , was nach ihrer und vieler Ansicht darin sich finden müßte , so will ich dem heute be¬ gegnen , und zur vollen Verständnis ; einiges Tbat - lächliche hin ^ ufügen . Die Versammlung bestand ihrer überwiegenden Majorität nach , aus daß es indeß auch an einer Dosis nicht fehlte , brauche wol kaum zu bemerken . Daher war cs gewiß recht und angemessen , und findet zweifels¬ ohne aller wahren ? ' 7ieu nngcthciltcn Beifall , daß der Landrabbiucr gänzlich gestrichen wurde . 2ch habe bereits früher ihnen mitgctheilt , wie ein Sol¬ cher jetzt in Cassel gewählt , entschieden nicht die Erfordernisse in sich vereinen könne und dürfe , die das Land an seinem ersten Seelsorger zu machen , sich für befugt hält ; weshalb also Geld ausgebea , da , wo von Nutzen keine Rede sein kann ? Sie vermissen darin ferner Vorsänger ' ipv u . owc . Aber abgesehen davon , daß dies nicht gut in einen Gesetz - Vorschlag paßr , so haben wir cs aus dem Entwürfe gestrichen , damit über diese Punkte keine speziellen Erörterungen Statt finden möchten , die leicht zu Uneinigkeiten in der Versammlung hätte führen können . Wir haben im guten Glauben und Ver¬ trauen dies Alles der Synode überlassen , die aus drei geistlichen , vier weltlichen Mitgliedern besteht , j von denen aber Ln Religionsgegenständen nur die drei ersten kompetent sind . Gegenwärtig liegen diese k Beschlüsse dem Ministerium d . Innern vor , und j hoffen wir bald deren definitive Bestätigung , die ich Ihnen alsbald mittheilen werde . Einstweilen hat die Kurfürst ! . Regierung , die freilich mit dem näch - * sten Januar gänzlich aufhören wird noch nach dem alten System die bisherige Abschätzung vornehmen lassen ; hoffen wir indeß , daß selbige nicht zur Aus - ! führung kommen wird . Denn wir wollen keinem , Negierungsrath S . fernerhin noch 200 Thalcr geben , § eben so wenig wie Dr . P . seine 350 Thaler ; auch . haben die Vorstcherämter mit Einführung unserer , Beschlüsse ihr Ende erreicht , und danken wir dessen der gütigen Vorsehung . Denn wie jene - Vorsteher - . ämter uns wahrhaft tyrannisirt , und zwar für unser eignes , sauer erworbnes Geld tyrannisirt , wie minus Null der Nutzen war , der aus jenen ^ Instituten uns ward , das wird jeder Unpar - . teiische beurthcilcn können , der nur einige ^ Einsicht in unsere Verhältnisse hatte . Hoffen wir , t daß es jetzt und baldigst besser werden wird . i Aus Ungarn . ^ Unsere jetzige traurige Lage wird mannigfach ? dazu benutzt die Reformen der Lithurgie zur Be - , lebnng der Andacht und zur Wicdcrhestellung einer ' rcgern Religiösität für sehr dringlich darzustellcn . Es wird mit dem Pcster Neformvercin geliebäugelt , und die Aengstlichkcit , der Besscrgesinnten , be¬ züglich des Verhältnisses der Reform zur politi¬ schen Tagcsfrage , für übertrieben erklärt . Wir fühlen uns gezwungen auf derlei einseitigen Auf¬ fassungen im Interesse der guten Sache zu crwic - dcrn . — Ein allgemeiner Irrthum ist der Kampf gegen die Anfrcchthaltung des Scheines in religiöser ? Angelegenheit . Der Glaube an den Sieg der Wahr - - heit unter jedem gegebenen Verhältnisse unter jeder ^ Form ist eine Täuschung , die man jungen Ge - müthern , keineswegs erfahrnen Männern und Len - s kern öffentlicher Bewegungen vergeben kann . Es ^ ist nicht wahr , daß die Wahrheit in jeder Form s gegeben , von entschiedener Fruchtbarkeit ist . Man glaubt , die Civilisation so weit vorgeschritten unter |