Seite) DIE SEVE WELT Nr. 184 " I = lliikiiMikMJil lau«« Sie sich nicht ander« Erzeugnisse 3 i Warnung! S 5 J Verlangen Sie überall nur die flach einem speziellen Verfahren erzeugten, in _ Ü v; Geschmack und Bekömmllchkeit unerreichten, hochwertigen ~ I Strum-Mazzoth -"äw i ä > < Die runden Strak*Ma«oth sind eine besondere Delikatesse! ss ss j ^Vet Sfrnn^Maziioth : kauft, ■ wcaftV; daß er nüt garantiert Irische Ware, heurige Erzen* ss ES f v- f > . gnng, bekommt! ES 55 Öie vorzüglichen „Strum-Maizoth" werden erzeugt unter standiger Aufsicht des ehrw. 8 SS Rabbinats der israel. Kultusgemeinde. Die genaue Einhaltung streng orthodoxer 5 Ejj Kaschruth-Vorschriften wird von Sr. Ehrwürden Herrn Oberrabb. Babath überwacht. ss SS Die Erzeugung erfolgt mit eigens konstruierten, patentamtlich geschützten Maschinen SB SS (Oefen) aui elektrischem Wege mit fachmännisch geschulten jüdischen Arbeitern ss B - . ..v . ' A«Men Sie .., >f| S- auf die Stampiglie ;,H. Strnm",'die auf jedem Paket ersichtHdi fstl ' -gs | "SIT« H. Strum, II. Rotensterngasse 11 T İ,S | iniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiM sung von jüdischen Hörern an die verhältnis¬ mäßige Lieferung von jüdischen Leichen bindet. Von jüdischer Seite sprachen der Zionist Dr. Sommerstein und der regierungstreue Ortho¬ doxe Habbi Lewin. Dr. Sommerstein legte Ver¬ wahrung gegen den unsinnigen, die Würde der Universitäten verletzenden „Numerus clausus für Leichen" ein. Soll der jüdische Student gezwungen werden, Leichen zu kaufen und mitzubringen? Er erklärte, daß seine Partei bereit sei, einer gesetz¬ lichen Regelung der Angelegenheit zuzustimmen. Der zweite jüdische Redner aber, der Orthodoxe Lewin, lieferte dem Referenten Wasser auf die Mühle. Der Referent hatte, unter Berufung auf eine Äeußerung des jüdischen Warschauer Univer¬ sitätsprofessor S c h o r, die Behauptung aufgestellt, daß der Talmud das Studieren an Leichen nicht verbietet, daß daher die Weigerung der Juden nicht von! Gesetz diktiert, sondern finsterer Aber¬ glaube sei. Demgegenüber erklärte Rabbi Lewin, daß religiöse Vorschriften den Juden die Beistel¬ lung von Leichen unmöglich mächen. Das Parla¬ ment lehnte^ hierauf mit _ den. Stimmen der regie- ' renden Pilsudski-Partei und der antisemitischen Nationaldemokraten den Antrag GrunBaums ; ab. Daß bedeutet, daß die Universitäten freie Hand bei der Abweisung von Juden haben. * Wohl werden Antisemiten nie verlegen sein, ' wenn es sich um Bildung eines Vorwandes handelt, ■welcher dazu dienen kann, die Juden- von den Hochschulen fernzuhalten. Diesmal schienen ihnen die fehlenden jüdischen Leichen als. geeignetes Mittel. Aber das^ kann nicht die Erkenntnis ver¬ dunkeln, daß der heutige Zustand unhaltbar ist. Bei aller Achtung vor jüdischer Pietät muß fest¬ gestellt werden, daß der Standpunkt, die jüdischen Leichen für unantastbar zu erklären und selbst an christlichen studieren zu wollen^ unhaltbar ist Aasgeruch in Gesellschaft und Presse* Was ein Mordprozeß wieder einmal enthüllt. Wien hat sich in den letzten zehn Tagen wieder nicht um ein Spektakel betrügen lassen. Diesmal war'* kein Rummel um einen Film, an dem sich die Leiden* schalten von rechts und links erhitzen, kein Filmstar, dem man seinen Dollarregen nachrechnet, kein Korruptions« fall aus der Sphäre der hohen Politik. Diesmal wars ein Mordprozeß. Im Lainzer Tiergarten, am Rande der Großstadt Wien, wurde vor zwei Jahren eine Frau ermordet und ver* brannt — auf der Anklagebank saß ein konfessionsloser Jude. Der Wiener Kaufmann Gustav Bauer. Er war, wie gesagt, des Mordes beschuldigt und die Geschworenen, fünf von zwölf, haben ihn freigesprochen. Ein Prozeß wie er schon da war, ein Urteil wie es schon da war,'ein Delikt wie es schon da war. Ungewöhnlich höchstens nur dadurch, daß dieser Prozeß wieder einmal aller Welt kundtun konnte, wie es um das Milieu einer bestimmten Assimilantenschicht bestellt ist. Aus dem Dunstkreis des Beschuldigten tauchen allerlei Gestalten auf, die 6ich auf dem Nährboden des konfessionslosen Israelitentums wohlfühlen. Dieses wiede« ruro tritt gerne hinein in den Morast einer an der Peripherie von Sittlichkeit und Recht lebenden Gesell* Schaft. Die Vertreter und Vertreterinnen solcher Menschenschicht gaben dem Prozeß seine nicht alltägliche Note Man hörte von Geschäften eines aus dem Juden-* tum ausgetretenen „Kavaliers" mit Damen verschiedenen Standes, von Schäferstündchen im abgesperrten Lainzer Wäldchen mit eben diesen nichtkonfessionslosen Damen, von hilfreichen Händen, die ebenso rein sind wie die des anderen Israelitisch-Konfessionslosen, ja fast evangeli» sehen Kavaliers aus Ungarn, der dem Wiener Prozeßmilieu seelisch verwandt ist. Um dieses Mistbeet gruppierten sich nicht nur Laien, sondern auch Rechtsanwälte, „Männer des Rechts". Einige von ihnen spielten in diesem Prozeß eine wenig appetitliche Rolle. Mit' nachtwandlerischer Sicherheit wahrten sie das Prestige der angefaulten Gcsellschafts* Atmosphäre, sie hielten schützend ihre Hand über die Abfallprodukte eines Assimilationsjudentums, mit dessen Geist sie auch noch im Gerichtssaal sympathisieren. In ihrer nächsten Nachbarschaft waren Briefschmuggler und Zeugen geschäftig, die im Gericht zu Hause sind, Hand« langer, des Beschuldigten und-seiner platonischen Vertei« diger, um im Trüben zu fischen..,, .. Diese anmutige Gesellschaft 'fand ihr Spiegelbild in der Wiener Presse. Ein Trommelwirbel ging über die !!tllllll!ll]llllllllll!!lll!ll!lllltni!M Im Restaurant „Wienea", !]. r 0i).DDnaustr.91Jel.A-41-4-78 Verkauf von feinsten Palästina¬ undungarischen Weinen Köpfe der Leser los. Ihre Sensationslüsternheit kannte keine Grenzen. ' 1 Sie entblödete sich nicht, einen simplen Kriminalfall • mit den Merkmalen von Indizien, an denen sonst Prozesse nicht arm sind, zu einer denkbar verwor« rensten Angelegenheit zu machen, um so Leiden 3 schaften aufzustacheln und für ihr — Geschäft nutz* bar zu machen. Ueberflüssig zu sagen, daß es die sogenannte „Judenpresse" war, die diesen Tanz um den Prozeß Bauer aufführte. Ihnen sekundierte fröhlich und spontan die Haken« kreuzgesellschaft. Von der „Judenpresse" das Stichwort bekommen, stürzte sie sich wie ein Aasgeier auf die Mög* lichkeit der Pogromhetze.. Sie, ,für die ein , politischer Mord zum täglichen Frühstüclc gehört, sie haben es gleich herausgehabt, daß „e i n e j ü d i s c'h e V e r s c h w ö r u n g" den „jüdischen Mörder" decke. Natürlich hat auch ■die „AIiianee Israölite" nach beliebtem Rezept eins abbekommen! Und, was das Groteskeste ist, sogar Geschworene und der Gerichtshof sollen mit im Bunde seint So schrieb die antisemitische Presse. Arbeitende Menschen wissen, daß zu erfolgreicher Arbeit bester Kräftezustand, ruhige Nerven* gufe Stimmung notwendig sind. Zur Kräftigung des Körpers zur Benebung von MaitlgteHsgeföhl gibt es ein zu¬ verlässiges Mittel: DIANA FRANZBRANNTWEIN mit Menthol Bestes Onreltfemutel, hervorragend zur tfund-, Zahn- und Rachenpfiege und zu mannigfachen anderen Zwecken In Jedem besseren Geschäft erhältlich. . 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Das jüdische Volk von Wien war in den zehn Tagen des Bauer«Prozesses nur beteiligt als Opfer einer Hetze und eines Gestanks um ein Assimilanten« milieu, das im Blitzlicht einer Gerichtsverhandlung Stand. o. r. Täuschung. Keine weiteren Verhandlungen der britischen Regierung mit Weizmann. — „Jewlsh Chronicle" war richtig infbr» . miert. Die Londoner „Jewish Chronicle" erhob, wie hereits berichtet, gegen Präsidenten Weizmann und die zio* nistische Leitung die Beschuldigung, daß sie, zwecks Be* ruhigung der Zionisten bis zum Kongreß, der Oeffentlich» keit vortäuschen, daß MacDonalds Brief nur den Ab» Schluß des ersten Teiles der Verhandlungen bildet. Wei* tere Verhandlungen über die wichtigsten Probleme des Aufbaues würden noch stattfinden. Man nannte auch Dr. Ruppin und Abgeordneten Grünbaum als Teil« nehmer an diesen Verhandlungen mit dem britischen Kabinett. „Jewish Chronicle" erklärte demgegenüber kategorisch, daß von weiteren Verhandlungen mit der englischen Regierung keine Rede sein könne. Die Jüdische Telegraphen«Agentur (J. T, A.) brachte daraufhin auf Grund von Erklärungen „maßgebender zionistischer Führer" die Nachricht, daß die Meldungen der „Jewish Chronicle" falsch seien, daß wei* tere Verhandlungen stattfinden werden. Nunmehr ist die J. T. A. genötigt, gegenüber „Jewish Chronicle" einen v ollen-Rück-z u g- .anzutreten. Sie entschuldigt sich mit 'Hinweis auf unrichtige Information seitens der zionisti* sehen Leitung.. : Sie-meldet: " ' Eine Erklärung des Kolonialamis. Lohdon, 18. März, (J. T.-A.) Wie der Jüdischen Telegraphen*Agentur vom Kolonialami mitgeteilt wird, wurden die Verhandlungen zwischen Jewish Agency und britischer Regierung in der am 13. Februar erfolgten Veröffentlichung des Briefes Mac* Donalds an Dr. Weizmann endgültig ab g esc hl o« sen. In diesem Zusammenhang wurde seitens des Kolo* nialamtes darauf hingewiesen, daß weder der Brief des Ministerpräsidenten MacDonald noch das Antwortschreiben Dr. Weizmanns irgend einen Hinwels auf weitere Verband« lungen enthalten. Eine Äeußerung darüber, ob noch eine Erörterung offenstehender Fragen stattfinden oder ob ein neues Subkomitee zum Zwecke weiterer Verhand« lungen mit der Jewish Agency eingesetzt werden soll, wurde vom Kolonialamt abgelehnt. Die Mitteilung, des Kolonialamtes steht in a u U fallendem Widerspruch zu der wiederholt von selten der jewish Agency abgegebenen Er« klärung, daß der Brief des Ministerpräsidenten an Doktor Weizmann bloß als Abschluß des ersten Teiles der Verhandlungen mit der englischen Regierung aufzu* fassen sei. Die Exekutive der Zionistischen Organisation hat erst vor etwa zwei Wochen nachstehende ErküU rung veröffentlicht: Die Zionistische Exekutive und die vom Zionistischen Aktionskomitee eingesetzte politische Kommission haben in ihren vom 16. bis 18. Februar ab* gehaltenen gemeinsamen Sitzungen die politische Lage im Liebte des vom Ministerpräsidenten MacDonald an Dr. Weizmann gerichteten Briefes betrachtet Diese Sitzungen werden nach einem Intervall von einigen Wochen zum Zwecke der Beratung jener Probleme, die im Verlauf der weiteren Verhandlungen mit der Regierung Sr. Majestät erörtert werden sollen, wieder aufgenommen . werden. New York, 20. März, (J. T. A.) Das Dr. Welz* mann nahestehende „Morning Journal" bestrei« tat die Richtigkeit der Mitteilung des Kolonialamtes, daß die Verhandlungen zwischen Regierung und Jewish Agency endgültig abgeschlossen seien. Das Blatt behauptet, das Kolonialamt habe diese Mitteilung in Unkenntnis der wahren Tat« Sachen gemacht. Dies sei darauf zurückzuführen, daß die künftigen Verhandlungen nicht unter der Kontrolle des Kolonialamtes vor sich gehen werden. Tatsächlich würden die. Verhandlun« |