Homerische Israelitische Gemeinöezeitung klachrichtenblatt üer Israelitischen KultuSgemeinöen in München / Augsburg / Hamberg unö öes LlerbanüeS Vagerischer Israelitischer Gemeinden Erscheint am 1 . unö if . seöen Monats . — Verlag : S . Keller / München , VezugSprels für nicht elngewlesene Bezieher : Reichsmark 4S0 für SaS pilnganserstraße 64 / Fernruf 73664 unö 73663 / Postscheck München 3987 / ffahr . Anzeigenpreis : Sie 4 gespaltene Millimeter - Zeile 40 RelchSpfennig vchrlfileitung : Or . Luöwig Keuchtwanger , München , Grlllparzerstraste ZS Zamlilenanzelgen , Stellengesuche unö ähnliche Angebote if ReichSpfeuolg vm . Jahrgang München , I . Juni Ut . fi Inhalt : Martin Bubers neues Werk zur Entstehungsgeschichte des Mes - sianischen Glaubens — Jüdischer Glaube in dieser Zeit — „ Der Stern der Erlösung " — Eine neue Stimme über das Schicksal der deutschen Juden in der sozialen Krise — Aus der Gemeinde München — Aus der Gemeinde Bamberg — Aus bayerischen Gemeinden — Aus dem Reiche — Vereine — Geschäftsnachrichten — Amtlicher Anzeiger : Be¬ kanntmachungen des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden : Bekanntmachung über Ersatzwahl ; Bekanntmachung über Bildung der Israelitischen Kultusgemeinde Dinkelsbühl — Personalia . Martin Bubers neues Werk zur Entstehungsgeschichte des Messianischen 6laudens Religiöse Geschichtsanschauung M a r t i n B u b e r , Professor der Religionswissenschaft an der Universität Frankfurt a . M . , Das Kommende . Un¬ tersuchungen zur Entstehungsgeschichte des Messianischen Glaubens . Band I : Königtum Gottes . XX , 260 Seiten . Berlin , Schocken - Verlag , 1952 . Kart . RM . 7 . 50 , Leinen RM . 9 . 50 . Dieses neue Buch von Buber in Händen zu haben , den Bibel¬ text sich von ihm neu aufschließen zu lasten , seiner Führung in den Irrgängen des mächtig aufgetürm¬ ten , in vielen Generationen gewordenen gelehrten Schrifttums , an dem Juden kaum teilhatten , eine Zeitlang zu fol¬ gen , ist eine tiefe , ungetrübte Freude . Ein großer Gelehrter auf dem weiten Feld der vergleichenden Religionswis¬ senschaft , ein kritischer Kenner jener um¬ fassenden , fast ausschließlich christlich¬ theologisch ausgerichteten Fachwissen¬ schaft vom Alten Testament , ein nach innen horchender , mit hellstem Ver¬ stand und den feinsten Sinnen begab¬ ter Dichter hat es geschrieben , mit heißem Herzen für sein . Volk , mit dem einzigen Wegziel , das tendenziös Wahre auf eigene Faust ohne die Krücken fremder Entscheidungen , mit welcher Autorität sie sich auch bekleiden , zu ent¬ decken . Der erste Teil eines größeren Gan¬ zen von eigenem Wuchs liegt vor uns , eines gelehrten , doch in jeder Zeile lebendigen Buches , das überall bei aller subtilen Vertrautheit mit den Einzelheiten und letzten Feinheiten des Faches selbständige Wege geht . Nur Buber konnte es wagen , dem zwei Jahre zuvor erschienenen imposanten und überragenden Nachlaßwerk von Hugo Greßmann , das unter dem Titel „ Der Messias " den Ursprung der messianischen Vor¬ stellungen in breitester Ausdehnung unter umfassender Beherr¬ schung des religionsgeschichtlichen und archäologischen Materials behandelt , die eigenen Forschungen über die gleichen Fragen auf den Fuß folgen zu lassen . Wir beschränken uns zunächst auf einen knappen Bericht über Anlage und Problemstellung des ersten Bandes von Buber . Später sollen kritische Fach - Referate von der alttestamentlichen und religionswissenschaftlichen Seite her vom Standort der Spezialforschung folgen . Es war die ursprüngliche Absicht Bubers , die Ergebnisse vieljähriger Bibelftudien in einem theologischen Kommentar unter dem Titel „ Der biblische Glaube " zu vereini¬ gen . Die Einengung der Aufgabe erwies sich bald als zwingend . Auf das bib¬ lische Zentralproblem der Entstehung des Messianismus und der sich daran knüpfenden großen christülogischen Frage sollte die Hautpkrast konzentrier Martin Buber ■ ,Y - ^ |