scher Frömmigkeit, der Gedankenwelt und der Empfindungsfülle des jüdischen Seins. Dabei hat diese Haggadah in der Durchfüh¬ rung des Gedankens durchaus nichts rationa¬ listisch Lehrhaftes an sich, sondern sie ist, wie sie im ganzen die Heiterkeit der rhei¬ nischen Landschaft und der rheinischen Men¬ schen widerspiegelt, etwas durchaus Naives und Quellendes. Der hebräische Text der alten Pessachhaggadah ist in seinen wich¬ tigen Teilen festgehalten, alle hebräischen Texte sind ins Deutsche übersetzt, zu ihnen tritt eine freie Übertragung der nicht im hebräischen Gewände beibehaltenen Stücke. Sachlich stellt sie damit etwas Neues dar, das wohl geeignet ist, dem alten, beliebtesten aller jüdischen Volksbücher eine neue Ver¬ breitung und Wirkungsmöglichkeit zu geben und so der Pessachfeier neue Wege zu bah¬ nen, ein Akt schöpferischer und aufbauender Religiosität. Das Besondere dieser Haggadah ist nun neben dem Sachlichen auch ihre künstlerische Hochwertigkeit. Sie kommt zum Ausdruck in der Konzeption und Ausführung der Bil¬ der. Es ist das besonders Bemerkenswerte dieser Bilder, daß sie, wo sie die Menschen zeichnen, sie in einer betonten Gleichförmig¬ keit darstellen, um so, wie zum Beispiel bei einem Bild, „Die Weisen von B'ne B'rak", die |