In dem alten Volk war unendliche Kraft . . . In dem alten Volk "vrar unendliche Kraft; nie ruhenden Geistes, stetiges Treiben, ewig ringenden Strebens nach göttlichem Ziel: würdig zu werden Kinder Gotles zu sein. In dem alten Volk war unendliche Kraft; aus seines regen Geistes alles durchdringender Schärfe, ewig suchendem Wissen wuchs die große Macht seines Wortes. Wuchs in dem alten Volk die unendliche Kraft, strömte über das Land, über die Völker hin. Zeiten gingen vorüber, unter ging das Reich, doch nicht das Volk, nicht seine zwingende Kraft, die es selber bezwang, w r ie die Zeiten bezwungen vor seinem Untergang, schwebend über ihm, drohend in steter Gefahr, ewiger Mahner, ewigen Müssens erhaltende Macht. Was in dem allen Volk war an unendlicher Kraft ist in uns ewig lebendig: seines Geistes Wort. Elsbeth Hirschmann ITA Wenn man eine jüdische Zeitung, mag sie in irgendeiner der „siebzig Sprachen" der Welt geschrieben sein, zur Hand nimmt, so findet man vor oder hinter den mannigfaltigsten Nachrichten aus dem jüdischen Leben des Erdballes in Klammern die Zeichen J.T.A., E.T.A., Z.T.A., P.T.A. und A.T.J. Diese geheimnisvollen Zeichen sind die Initialen der verschiedensprachigen Bezeichnungen der „Jüdischen Telegraphenagentur". Man kann ohne Übertreibung sagen, daß diese Nachrichtenstelle trotz der geringen Zeit ihres Bestandes — sie ist vor neun Jahren gegründet worden — aus der jüdischen Öffent¬ lichkeit nicht mehr wegzudenken ist. Nachrichtenagenturen sind im allgemeinen derartig alltägliche und selbstverständliche Einrichtungen, daß man sich ihrer nur aus besonderen Anlässen, wie Jubiläen, oder wenn sie eingehen, erinnert. Wenn ohne einen besonderen Anlaß die Jüdische Telegraphenagentur zum Gegenstand einiger Bemerkungen gemacht wird, so liegt das daran, weil ihre Existenz ein S pezifikum in sich trägt, durch das die gegenwärtige Struktur des Weltjudentums gekennzeichnet wird. Es ist einleuchtend, daß durch die ungeheure Entwicklung des |