Abb. 7. Mosaikfußboden der Synagoge zu Naro. Nordafrika RESTE EINER ANTIKEN SYNAGOGE IN CÄSARÄA? Anläßlich eines Ausfluges nach Cäsaräa im Api\l 1929 hal der Schreiher dieser Zeilen ein interessantes hier im Bilde wiederge¬ sehenes Säulenkapilell entfleckt. Ks befand sieh unter Sleingeröll zwischen dem Meeres¬ strande und dem arabischen Friedhof nörd¬ lich von Uäsaräa. An dem Kapitell sind von drei Seilen eines scheinbar angefangenen achlseitigen Reliefs jüdische Menoroth einge- meiüell. Es liegt also der Schlutt nahe, dal.'» es sich liier um die ('beriesle einer antiken Synagoge handelt. Das Kapitell "war ursprünglich römisch- dorischen. Stils und erst später einmal wurde es in ein ..jüdisches" umgewandelt, indem man aus einem Teil der Kchiim swulsl eben d)ie Menoroth herausgemeittelt hat. Ist es echt — (Herr Dr. Sukenik. der Archäologe der hebräischen Universität, dem ich die Auf¬ nahme vorgezeigt habe, ist dieser Meinung) — dann wäre es natürlich angezeigt, in der Nähe nach anderen syna^ogalen Resten zu suchen und eventuell entsprechende Schürfungen zu unternehmen. Vielleicht würde man die Reihe der in den letzten Jahren entdeckten antiken Synagogen um ein wichtiges Glied vermehren. Eine gewisse Vorsicht ist aber doch am Platze, obwohl der Zweck einer eventuellen Fälschung gänzlich unklar ist. Ks ist aber auch eine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen, nämlich, dal.5 das Kapitell nicht fer¬ tig war. sondern sich erst in Umarbeitung befand; die Menoroth sind ja nicht - oder noch nicht von allen Seiten angebracht und der Kchinus des ursprünglichen römi¬ schen Kapitells ist noch in fünfachlel seines Um langes unberührt geblieben und so wurde der Stein vielleicht erst für einen zukünftigen Synagogenbau in Bearbeitung genommen. Ein mit plastischen Abbildungen der Menorah versehenes Säulenkapitell in Cäsaräa Das Kapitell liegt auf seinem oberen Teile, also umgekehrt |