Nr . 5 Dr . Blochs Wochenschrift . Sette S8 Rabbiner Dr . Berthold Edelstein : E st Her - Legenden . Rabbiner Dr . Simon Hevesi : lieber den Geist des Judentums in Kun st und Wissenschaft . Rabbiner Dr . , Adolf Leimdörfer : Eine Betrachtung ii b e r d e n 0 . Psalm . Professor Dr . B . Heller : Sagen und Erzählungen v on . den P h a ris äern . Professor Gabriel Feglas : Ortschaften und Altertümer D : ciens mit der Benennung „ zsidö " , Professor Dr . Arnim Frisch : Aufgaben der Judengemeinden in den Städten . Direktor Julius Reitzer : D r . D a v i d G r u b y . Bürgerschullehrer Bernbard Mandl : Die jüdischen Schulen in Ungarn im XIX . Jahrhundert und deren Aufgaben im XX . Jahrhundert . Rabbiner Dr . Julius Wellesz : R . Meier b . B a r u ch Rothenburg . Dr . Benö Pillitz . Sechs Briefe von M . Kali sch . Max Brody : R o st a 1 g i a , Ernst Reumann ( Brüssel ) : Ein a n t i s e m i t i s ch e r S o • zialist . ( Pierre Leroux 1789 bis 1871 . ) Professor Dr . Ludwig Blau : Eine Betrachtung über d i e M e g i l l a . Josef Hev . si : Marion b a c s i s Heimkehr . Rabbiner Dr . Leopold Goldschmied ( Proßnitz ) : Jüdische Kunstausstellungen . Rabbiner Dr . Leopold Kecökemeti : Die Wirkung der ersten Exiljahre auf die jüdische Religion . Auch in diesem Band finden sich viele poetische Arbeiten , teils Originale , teils Nachdichtungen und Uebersctzungen vor , die von den Dichtern Heinrich Lenkei , Julius Barsanyi . Arnold Kiß , Julius Szabolcsi , Geza Szilagyi und Joses Patai geliefert wurden . B . l . Meisterbilder in Farben , herausgegeben von T . Leman Hare , Berlin . Verlag Harmonie . Tizian von S . L . B e n s u s a n , Rembrandt von Josef Israels , ä 1 Mark . Unter allen Unternehmungen , die Kunst zu popularisieren , das Volk zur Kunst zu erziehen , Versuchen , von deren Preis die Gegenwart an allen Ecken und Enden widerhallt , ist kaum eines so zweckmäßig , wie das in diesen Einzelschriften mit farbigen Reproduktionen von Meisterwerken der behandelten Künstler . Wie will man von Tizian eine Anschauung gewinnen , ohne sich von seiner Farbenfreudigkeit eine Vorstellung bilden zu können . Meisterlich hat Bensusan unter den Hauptwerken des berühmt n Venetianers die Auswahl getroffen . Die Herzogin von Urbino , La Bella , die heilige Magdalena , die heilige Familie , die Vermählung der heiligen Katharina , Flora , die himmlische und die irdische Liebe , die Erziehung zum Amor schmücken den zierlichen Band . Der Text gibt in großen Zügen das Leben Tizians im Rahmen der Blutzeit der Höfe von Mantua und Madrid und der Republik Venedig gedenkt auch des Freundes Tizians Sansovino , des Erbauers , der berühmten venetianischen Hauptsynagoge . An die Biographie des glücklichsten aller Künstler reiht sich die des Unglückseligen , auf den der Himmel alles gehäuft hat , was an Unheil den Menschen treffen kann . Von den vielen Biographen Rem - brandts hat keiner über ihn berufener geurteilt , wie hier sein großer Schüler Israels . Diese Worte tönen wie ein feierlicher Choral zu Preis und Ehren seines großen Vorbildes , dessen Genius hier zur Geltung kommt in den 8 Bildern : Suzanna van Collen , ein Bildnis der Saskia , die Vorsteher der Tuchmacherzunft , Bildnis eines alten Mannes , die sog . „ Nachtwache " , Bildnis eines jungen Mannes , Bild¬ nis einer alten Dame , Kopf eines jungen Mannes . Diese Bücher bieten nicht nur Belehrung , sondern wahres Ergötzen . P . A . Riem Joh . , Die Größe der Schöpfung ( Naturstudien für Jedermann , Heft 3 ) . Godesberg 1909 . Naturwissenschaftlicher Verlag des Keplerbundes . Mk . 0 . 30 . Das Schriftchen , das uns die Größe der Schöpfung im Größten wie im Kleinsten in gemeinverständlicher Darstellung vor Augen führt , darf als Musterleistung des Keplerbundes angesehen werden , der sich bekanntlich die Aufgabe gestellt hat , dem naturwissenschaftlichen Mate¬ rialismus den Boden abzugraben und zu zeigen , wie . nach dem Vor¬ bilde Keplers , gerade die Erforschung der Natur für die Vertiefung und Festigung der religiösen Persönlichkeit ein Gewinn werden kann . B . Armstrong R A . , Historical and Literary Oatlines of the Old Testament , Morgantown , West Virginia University , 1908 . Das Schriftchen will nichts als einen Leitfaden für die Hörer des Verfassers darstellen . Doch mit echt amerikanischer Klarheit und praktischer Präzision , auch fortlaufenden Ausblicken auf das moderne Leben wird hier eine Einleitung zum Alten Testament geboten , wie sie für den Laien kaum geeigneter gedacht werden kann . Und wie klug ist der Hinweis auf die hohe Wertschätzung , die das Alte Testa¬ ment bei den Heroen der englischen Geisteswelt gefunden und den Einfluß , den es auf die englische Sprache ausgeübt hat ! x . Erbt W . Handbuch zum Alten Testament . Der Bücherschatz des Lehrers . Herausgegeben von Beetz und Rüde . Bd . 18 . Osterwieck u . Leipzig , 1909 . A . W . Zickfeldt . M . 3 . 40 , geb . M . 4 . 20 . Da das an sich äußerst fleißig gearbeitete Buch praktisch - pädagogischen Zwecken dienen soll , ist es doppelt geboten , darauf hir - zuweisen , daß der Standpunkt Erbts eine Mischung Wellhausen plus Winkler ( auch das Hohelied mythologisch 32 ) durchaus einseitig und nichts weniger als der objektiven Wahrheit entsprechend erscheint . Er erinnert wie alle Anhänger jener Schulen an das Wort Mephistos über das in der Lust schwebende , spinnwebeäde Spekulieren . Ein ein¬ ziger Blick , wenn nicht in die durchaus nicht vornehm zu ignorierenden Kritiken , die Schürer und Seinesgleichen von jüdischen Forschern erfahren haben , so doch in ein jüdisches Haus hätte ihn von Wahnvorstellungen , wie „ dem Leben unter dem Gesetzt mit seinem unerträglichen Joch usw . heilen können . Wie kann ein objektiver Historiker beute noch immer es verantworten , Leviticus 19 , 18 - zu übersetzen : „ Du sollst deinen Nächsten , deinen Glaubensgenossen , lieben wie dich selbst " , und Sätze auszusprechen , wie : „ Den Fremden stand diese Gesellschaft geschlossen gegenüber " ( Begründung : Tobith warnt seinen Sohn vor einer Mischehe ) , „ Das Gebet war eine Uebung , die man vornehmen mußte , bei der man die Aeußerlichkeiten peinlich beobachtete , während der innere Drang fehlte " , „ Aus einem Segen wurde der Sabdath im Zeichen des Gesetzes zur Qual " . Nach Erbt ( 259 ) ist die Messias¬ hoff , lunq „ nichts dem Judentum Eigentümliches " , das Christentum ergibt sich aus der allgemein menschlichen Entwicklung als „ geschicht¬ liche Notwendigkeit " . Die „ Schriftgelehrsamkeit " ( 268 ) hatte den Beruf , „ Mittlerin der Mittlerin zwischen Gott und der Welt zu sein . " Wie soll da der Laie zu einer gerechten Würdigung des Judentums , gelangen ! x . Smith I . M . P . Bojks for Old Testament Study , Chicago , 1908 ) . The University of Chicago Press . Alles , was an Uebersetzunge » und Hilfsbüchern dem Leser des Alten Testamentes empfohlen werden kann , findet sich hier , mit treff . - nden Einführungen erläutert , übersichtlich zusammengestellt . Wie erklärlich , ist in der getroffenen Auswahl in erster Reihe mit Rücksicht auf das englische Publikum die Literatur in englischer Sprache be¬ rücksichtigt . Sie überwiegt aber auch in Wahrheit derart , daß der historischen Gerechtigkeit dadurch kein Abbruch geschieht . x . Publikation Nr 6 des Jüdischen Kolonist » - tionsvereines in ÄLien . Das Projekt zur Anlage einer Kolonie im Heiligen Lande oder in einem seiner Nebenländer . Vortrag , gehalten in einer Sitzung deS Vorstandes deS Jüdischen Kolonisationsvereines in Wien von seinem Präsidenten Wilhelm Stiaßny , k . k . Baurat der Stadt Wien . Als Manuskript gedruckt . Nachdruck einzelner Teile oder des ge¬ samten Vortrages untersagt . Wien 1909 . Verlag des Jüdischen Kolonisationsvereines , II/3 , Nestroygaffe 4 . Krirfkaftrrr « Labor « . Der Schöpfer des Bismarck - Denkmals Hugo Lederer ist christlicher Abstammung . Dr . K . in Berlin . Sie lassen sich durch Phrasen nresühren . In Wahrheit verlangt laut Statut in Wien jeder Jude , der zehn Kronen Kultusbeitrag leistet , sämtliche Rechte eines Gemeindemit¬ gliedes , also auch das aktive und passive Wahlrecht . Die Opposition wünscht lediglich , daß Leute , welche die minimale Steuerleistung von zehn Kronen nicht freiwillig leisten , mit dem Steuerexekutor des Wiener Magistrates verfolgt werden sollen . Es handelt fich um An¬ gehörige der ärmsten Klasse , denn die besser Situierten werden ge¬ richtlich zu einer höheren Steuer herangezogen . Die Aermsten , die zu einer höheren Steuer a s zu zehn Kronen unmöglich herangezogen werden können , die aber auch diese zehn Kronen zu zahlen fich außer Stande erklären — diese Leute sollen laut Anfinnen der Opposition gerichtlich exequiert werden , was der Wiener Kultusvorstand ablehnt . Es ist zum ersten Mal in der Geschichte , daß eine Opposition über die zu geringe Inanspruchnahme des Steuerexekutors Beschwerde erhebt . Ein weiteres Verlangen der Wiener Opposition ist , daß diejenigen , die für Kultuszwecke auch nicht einen Heller zahlen — und das find angesichts des Massenproletariates in Wien — die ungeheuere Mehr¬ heit — zur Wahl von Vorstehern behufs Verwaltung der Gemeinde berechtigt sein sollen . Diejenigen , die gar nicht zahlen , sollen über die Verwendung der Steuergelder und die Verwaltung der nach Millionen zählenden Stiftungen , mit ihrer Majorität entscheiden . Ein solches Statut existiert nicht in Deutschland , nicht in Frankreich und England , nicht einmal im republikanischen Amerika oder in der Schweiz . Selbstver¬ ständlich kann auch eine Gemeinde im zivilisierten Westen darauf nicht eingehen . A . W . Der 26 . Juni 1897 war am 26 . Sivan , der in diesem Jahre auf den 3 . Juli fällt . Die Bar mizwa - Feier soll Samstag am 2 . Juli stattfinden . Budapester Bürger . Ihre Mitteilung scheint uns unglaublich und müssen wir darum von iner Publizierung und Besprechung der¬ selben absehen . Herrn Josef Schwarz , Wien . Ihre Vorschläge zur Sanie¬ rung des Defizits enthalten beachtenswerte Momente , die sich indes zu publizistischen Diskuffionen nicht eignen . Sie sollten Ihre Vor¬ schläge in der Form eines Promemorias dem Präsidenten der israeliti¬ schen Kultusgemeinde vorlegen . |