N'r. Ido — 2(5. Februar lböi uit öiimurc Seite 3 *■# atändtgung zwischen Juden und Arabern; esolange diese Verständigung nicht erzielt ist, müssen bei der Bestimmung ejef Politik unausweichlich Gleichgewichtserwägungen ma߬ gebend sein». Dieser Passus ist eine Wiederholung des im Veißbuch gemachten Versuches, der Jewish Agency die ’flicht aufzuerlegen, eine Verständigung mit den Arabern 'erbeizuführen. Dr. Weizmann hat nach Erhalt des Briefes des Minister- räsidenten es für notwendig befunden, ein Statement zu ver- ffentlichen, durch das der Eindruck erweckt wird, als ob ie Verhandlungen zu einem befriedigenden Abschluß ge¬ rächt worden wären. Es ist Pflicht der jüdischen Oeffentiich- eit, klarzustellen, daß Dr. Weizmanns Statement keineswegs usdruck der Gefühle und Meinungen der jüdischen Oeffent- chkeit ist, daß der Brief des Ministerpräsidenten nicht als ufriedenstellend betrachtet werden kann, da er das Weißbuch om Oktober 1930, gegen das die Judenheit so nachdrücklich .mspruch erhoben hat, nicht beseitigt. Die jüdische Ocffentlichkeit muß in der Frage des zweiten feiles der Verhandlungen eine entscheidende und unzwei¬ deutige Haltung einnehmen. Diese Verhandlungen dürfen icht von der jetzigen zionistischen Leitung weitergeführt ■ erden. Vor allem muß der Kongreß zusammentreten. Einstein würdigt Weizmanns Erfolg New York, 19. Februar. (J. T. A.) Im Ambassador- tfotel zu Los Angeles fand zu Ehren Professor Einsteins und seiner Gattin ein von Vertretern der Jüdischen Gemeinde von Los Angeles veranstaltetes Bankett statt, dessen Erträgnis auf Wunsch Professor Einsteins Palästina-Zwecken gewidmet wurde. Prof. Einstein hielt auf diesem Bankett eine Rede, in der er seiner Anerkennung für die mühevolle Arbeit Dr. Weizmanns bei den Verhandlungen mit der britischen Regierung und den durch diese Arbeit erzielten Eifolg, die Ver¬ öffentlichung der neuen Regierungserklärung, Aus¬ druck verlieh. Endlich, erklärte Professor Einstein, habe Eflglarw. den Wert de:; zionistischen Ideals er¬ taubt. Die Regierungserklärung und die Zionisten Amerikas New York. (J. T. A.) Das Administrative Commit¬ tee der Zion. Organisation Amerikas hat am Montag, den 16. Februar zur neuen englischen Regierungserklä rung Stellung genommen und nach längerer Debatte ein Komitee eingesetzt, das gemeinsam mit dem ameri¬ kanischen Komitee der Jewish Agency eine Resolution über die Regierungserklärung ausarbeiten soll. Die Be deutung des MacDonald-Briefes wurde verschieden be urteilt. Während der Präsident des Jüdischen National- fonds M. M. Ussischkin seine Unzufriedenheit mit der neuen Erklärung zum Ausdruck brachte und Jacob de Haas sowie Ab. Tullin sich mit Entschie¬ denheit dagegen aussprachen, daß MacDonalds Brief als Basis für eine Kooperation mit der Man¬ datarmacht anerkannt werde, erklärten Berl Locker, Rabbi Meir Berlin, Louis Lipsky, Morris Rothenbefg und Ab. Goldberg, der Regierungsbrief sei als be¬ deutender Erfolg zu werten. Andere Redner übten an Weizmann scharfe Kritik und behaupteten, er hätte MacDonald gegen¬ über kein Urteil über die Regierungserklärung ab¬ geben dürfen, sondern dies dem Zionistenkongreß überlassen müssen. Grünbaum über die Regierungs¬ erklärung Abg. Jizchak Grünbaum, der jetzt als Vertreter der Zionisten Polens in die Politische Kommission der Je¬ wish Agency eingetreten ist, hat in einem Gespräch mit dem JTA-Vertreter erklärt, der Brief MacDonalds an Weizmann dürfe, wenn er auch zahlreiche Mißver¬ ständnisse beseitige, nicht als ein Sieg der jüdischen Sache und als Beendigung des Kampfes der Juden um ihr Recht aufgefaßt werden. Im arabischen Lager Die Araber für den antijüdischen Boykott. Jerusalem. (J. T. A.) Die palästinensisch- arabische Exekutive hat um eine Audienz beim High Commissioner Sir. John Chancellor angesuclit, vermut¬ lich zu dem Zwecke, um ihm einen formellen Protest der arabischen Exekutive gegen die heue Regierungs¬ erklärung über Palästina zu überreichen. Wie die Jüdische Telegraphen-Agentur erfährt, beabsichtigen die arabischen Führer, bei der Regierung die Forderung zu erheben, das als Aequivalent für die Anerkennung des Rechtes der jüdischen Organisatio¬ nen, ausschließlich jüdische Arbeiter zu beschäftigen, das Recht der Araber, ausschließlich arabische Waren zu kaufen, anerkannt und damit der antijüdische Boy¬ kott legalisiert werde. Die arabische Presse Palästinas stimmt darin übere*«, daß der neue Brief der englischen Regierung über die Palästina-Politik eine Bekräftigung der Bal- four- Deklaration, gegen die der Kampf von neuem er¬ öffnet werden müsse, darstellt. Protest der arabischen Exekutive Jerusalem. (J. T. A.) Eine Delegation der palästinensisch-arabischen Exekutive hat dem High CotnnWssioner Sir John Chancellor den Protest der arabischen Exekutive gegen die Aenderung der briti¬ schen Politik ln Palästina überreicht. In dem vom Präsidenten der palästinensisch-arabischen Exekutive, Muza Kazirn Pascha, Unterzeichneten Dokument wird erklärt, die im Brief der Regierung gegebene Inter¬ pretation der Palästina-Politik widerspreche vollkom¬ men dem Weißbuch. Es werde eine neue Politik in¬ auguriert, die sich über die politischen Rechte der ara¬ bischen Bevölkerung hinwegsetzt und sich im Inter¬ esse der Errichtung des Jüdischen Nationalheims bloß auf die Sicherung der bürgerlichen und wirtschaftlichen Lage der arabischen Bevölkerung beschränkt. Dagegen sei der Forderung nach Beteiligung jüdischer Arbeiter an öffentlichen Arbeiten entsprochen worden. Während das Weißbuch festgestellt habe, daß in Palästina kein Boden zum Verkauf atd kein Raum für weitere Ein¬ wanderer vorhanden sei, werden auf Grund der Inter¬ pretation des Weißbuches Bodentransaktionen und heterogene Einwanderung zugelassen. In dem Schrei¬ ben heißt es u. a.: «. , . Diese Politik des Schwankens ist eine höchst etyiste Angelegenheit und kann dazu führen, daß da¬ durch, daß die Araber ihr Vertrauen zur britischer Regierung verlieren, eine tiefe Kluft zwischen der ara¬ bischen Bevölkerung und der Regierung Seiner Maje¬ stät entsteht. Ich versichere Eurer Exzellenz, daß Ministerpräsi¬ dent MacDonald durch diesen Brief jede Hoffnung auf, eitle Politik der Kooperation zwischen Arabern und Juden, wenn jemals eine solche Hoffnung bestand, zerstört und eine Verständigung zwischen den beiden Parteien absolut unmöglich gemacht hat Ich überlasse w der Exekutive des 7. arabischen Kongresses, jene politischen Richtlinien vorzuzeichnen, die sie im Hin¬ blick auf die im Briefe de3 Ministerpräsidenten Mac¬ Donald an Dr. Weizmann festgelegte Politik der bri¬ tischen Regierung als den Interessen des Landes för¬ derlich erachten wird.» Arabische Protestbewegung Jerusalem, 20. Februar. (J. T. A.) Unmittelbar nach dem Belram-Feste wird die palästinensisch-arabi¬ sche Exekutive zusammentreten, um über die im Hin¬ blick auf die neue englische Regierungserklärung ge¬ botenen Maßnahmen zu beraten. In manchen arabischen Kreisen wird die Forderung aufgestellt, daß in Palä¬ stina, Transjordanien und Syrien Demonstrationen gegen die neue Regierungserklärung organisiert werden sollen. Schaukat Ali an Passfield Wie die arabische Zeitung «Felcstin» meldet, hat der indische Mohammedanerführer Schaukat Ali, der vor kurzem aus Palästina nach Syrien abgereist ist, an den Kolonienminister Lord Passfield ein Sch-Mben ge¬ richtet, in dem er sich ausführlich mit den Verhältnissen in Palästina und der Wirkung des Briefes MacDonalds an Dr. Weizmann auf die mohammedanische öffentliche Meinung befaßt. „Al Hayat“ unzufrieden Die arabische Tageszeitung «Al Hayat» erklärt, der neue Brief der englischen Regierung über die Pa¬ lästina-Politik habe mit einem Schlage das Vertrauen der Araber zur Mandatarmacht erschüttert. Das Blatt zieht einen Vergleich zwischen dem Weißbuch vom Oktober 1930 und dem Briefe MacDonalds, der sehr zuungunsten des neuen Regierungsdokuments ausfällt. Viele Araber, schreibt «Al Hayat», sind der Meinung, daß die arabische Exekutive, der Oberste Moslemische Rat, die leitenden arabischen Regierungsbeamten und die arabischen Richter ihre Aemter zum Zeichen des Protestes gegen den Rückzug der Regierung von der im Weißbuch festgelegten Politik niederlegen sollten. Ein Interview mit Moghanan Effendi In einem Gespräch mit dem Vertreter der Jüdi¬ schen Telegraphen-Agentur hat der Sekretär der pa¬ lästinensisch-arabischen Exekutive Moghanan Effendi erklärt, durch das neue Statement der englischen Re¬ gierung über Palästina werde das Weißbuch annulliert. Die Regierungserklärung gebe den Juden neue Rechte, wie z. B. den festen Anspruch auf Beteiligung an den in Palästina ausgeführten öffentlichen Arbeiten. Das Statement zeigt, fuhr Moghanan Effendi fort, daß die britische Regierung nichts als ein Werkzeug in den Händen Dr. Weizmanns und der anderen euro¬ päischen Juden ist. Die in dem neuen Statement ge¬ machte Unterscheidung zwischen landlosen und «dis¬ lozierten» Arabern, wobei erklärt wird, daß die Re¬ gierung nur jenen Arabern Ansiedlungshilfe gewähren wird, die nachweisen können, daß sie durch Ueber- gang’ihres Bodens in jüdische Hände landlos gewor¬ den sind, bedeutet einen Raub an der arabischen Bauernschaft, die 75 Prozent der Bevölkerung Palä¬ stinas bildet. BBBBBBSBBBBBBBBBSBB liefern ihr nahrhaftes Fett zur Kunerol« erzeugung. Vom Pressen der Früchte bis zum Verpacken des gebrauchsfertigen Kunerols steht die Herstellung unter sfreng ritueller Aufsicht des Herrn Be- zirksra’obiners 5. Ehrenfeld zu Matiersburg. Kunerol kann von jedem Streng¬ gläubigen ohne Bedenken zur Zubereitung von Milch- und Fleischspeisen verwendet werden. 100/» REINES KOKOSNUSS FETT Kunerol ist nur echt in Original-Packung I Vor täuschenden Nachahmungen wird gewarnt! Jizchak Wilkanski 50 Jahre Der bekannte hebräische Publizist und Führer der palästinensischen Arbeiterbewegung, Jizchak Wilkanski, wurde in diesen Tagen 50 Jahre alt. Die hebräische Arbeiter¬ tageszeitung «Dawar» bringt eine eingehende Würdigung Wilkanskis, in der darauf hingewiesen wird, daß Wilkanski in den sieben Kapiteln «Die Hoffnung auf Kapital», die vor zwanzig Jahren im «Hapoel Hazair» erschienen und jetzt wieder in der Sammlung «Baderech» abgedruckt sind, die erste wissenschaftlich-politische Prognose des Zionismus gegeben und auch diejenigen Grundsätze für die Siedlung formuliert hat, die noch heute Geltuner haben, und von denen sich die Arbeiterbewegung Erez Israels bei ihrem An- siedlungswerk leiten läßt. Wilkanski ist Theoretiker und prak-. tischer Fachmann zugleich. Er gab der neuen hebräischen Publizistik Erez Israels nicht nur die literarische Begabung einer Persönlichkeit, sondern auch neue Methoden in der Diskussion der Probleme, begründet auf reiches sozio- Diskussion der Probleme, begründet auf reichem sozio¬ logischem und wirtschaftlichem Wissen und auf Fachver¬ suchen in Feld und Laboratorium. Solche Publizistik gab es bis dahin in der hebräischen Literatur nicht. Wie Nehenias Leute mit der einen Hand die Mauer bauten und in der anderen das Schwert hielten, so hat Wilkanski mit seinen scharfen Aufsätzen, deren Wert in ihrer konsequenten Logik und ihrer fachmännisch-wissenschaftlichen Gründlichkeit lag, den konstruktiven Gedanken durch das Durcheinander der nationalen Theologie und den Stacheldraht des Siedlungs¬ dilettantismus den Weg gebahnt. Wilkanski, so schließt die Zeitung, wird uns noch viel zu sagen, noch oft für uns zu kämpfen haben. Die Eröffnung des Jordan-Kraftwerkes verzögert Beschädigung durch Hochwasser. Jerusalem. (J. T. A.) Infolge von Wolkenbrüchen im Hauran-Gebiet ist im Jarmuk plötzlich Hochwasser ein¬ getreten. Die reißenden Flüsse haben den Zuleitungs-Ober- graben des Ruthenberg-Kraftwerkes in einer Breite von 30 Metern durchbrochen und den äußeren Transformator der Station beschädigt. Dadurch wird die Eröffnung des Kraftwerkes etwas verzögert werden. Wie das Londoner Bureau der Palestine Electric Cor¬ poration (Ruthenberg Company) der Jüdischen Telegraphen- Agentur mitteilt, ist der angerichtete Schaden verhältnis¬ mäßig geringfügig. Die Eröffnung des Jordan-Kraftwerkes dürfte keine beträchtliche Verzögerung erleiden. Der erste Teil der Wasserbauten ist so gut wie voll¬ endet. In allernächster Zeit wird bereits Elektrizität nach Haifa geleitet werden. Etwas später wird die Hochspannungs¬ leitung in dem Distrikt von Jaffa fertiggestellt. Sobald der Strombedarf annähernd die Höchstgrenze der Leistungs¬ fähigkeit des ersten Kraftwerkes erreicht haben wird, soll das zweite Kraftwerk in Abadieh gebaut werden. Im Be¬ darfsfälle wird noch ein drittes Kraftwerk nördlich des, Tiberias-Sees zur Ausnutzung des auf der kurzen Strecke zwischen Merom-See und Tiberias-See 200 Meter starken Jordan-Gefälles errichtet werden. Die gefährlichen Jahre beginnen bei dem Menschen Anfang der Vierzigerjahre. Benommenheit des Kopfes, Ner¬ vosität, Schwindelgefühl, Kurzatmigkeit, Herzbeklemmung, frühzeitige Ermüdung, allgemeine Mattigkeit, Arbeitsunlust, Schlaflosigkeit usw. sind die ersten Anzeichen und sind diese Beschwerden nicht ernst genug zu nehmen. Beizeiten bekämpfe man sie mit R a d i o s k 1 e r i n, den frei verkäuf¬ lichen, radiumhaltigen Tabletten, wodurch die Blutzirkula¬ tion in den Pulsadern gefördert, die Arbeitskraft erhöht wird. Radium ge halt amtlich geprüft. Depot und Auskunft: Apotheke Bayer, Wien, I., Wollzeile 13. Prosftektö gratis und franko. 1 |