- r 134 — Abulafia , zu verdanken haben und dadurch in den Stand - gesetzt sind , seine groteske , tolle Mystik zwar nicht zw verstehen , aber zu begreifen und zu verzeihen . Die über¬ aus rätselhaften und wegen ihrer Rätselhaftigkeit bei den Kabbalisten angesehenen Bücher , „ Pelia " und „ Kana " , in denen ein himmlischer Geist einem dreijährigen Wunder¬ kind und dessen greisem Großvater übersinnliche Myste¬ rien offenbart , hat er als Plagiate erkannt und entlarvt , welche größtenteils einem Buch des Abraham Abulafia entlehnt ' sind ( Bet ha Midrasch , T . III1859 . 8 . XXXVIII ) . Haben in der alten Kabbala gutgläubige oder verschlagene Köpfe durch Berufung auf alte Autoritäten oder ge¬ fälschte Zitate versucht , das Alter ihrer Wissenschaft zu erweisen , so ist durch die Bücher Pelia und Kana , wie an einem Schulbeispiel , dargetan , daß die Geister im Himmel , wenn sie über transszendente Dinge Auskunft geben , die Bücher auf Erden plündern . 3 . Jellinek liebte es , aus allen Jagdgebieten der jüdi¬ schen Wissenschaft frei nach Lust und Laune umherzu¬ streifen , er hat auch hierbei manchen guten Treffer erzielt ; mit sprachwissenschaftlichen und streng religionsphilosophi¬ schen Versuchen , um die er sich anfangs gar sehr bemühte , hat er jedoch wenig Ruhm geerntet . Trotzdem hat er allen Verehrern der jüdischen Wissenschaft einen großen , noch lange nicht genug gewürdigten Dienst geleistet durch¬ seine zahlreichen Editionen handschriftlicher Werke oder Fragmente und durch eine Neuausgahe seltener und schwer zugänglicher Druckschriften , die er mit mehr oder minder wertvollen , immer aber interessanten Einleitungen und Zusätzen begleitete . So z . B . „ Thomas von Aquino in der jüdischen Literatur " ( Leipzig 1853 ) , „ Märfilius ad Jnghen " ( Leipzig 1859 ) , um nachzuweisen , daß die Juden fich eifrig mit der christlichen Scholastik beschäftigt und mancherlei aus deren Werken in ' s Hebräische übertragen haben ; ferner „ R . Mose ben Nachman ' s Dissertation |