— 180 — heirateten Personen vollkommenes Gleichgewicht der Geschlechter herrscht. Der Altersaufbau ergibt folgendes Bild : Altersklasse männl. weibl. zus. 0— 1 Jahr 132 91 223 über 1-6 „ 634 644 1 278 6-10 „ 537 530 1067 , 10—15 677 719 1 396 „ 15 20 „ 915 952 1867 , 20-30 „ 2 107 2 271 4 378 , 30—40 „ 1 942 2 043 3 985 „ 40-50 1 583 1 794 3 377 h 50 - 60 „ 1 266 1 460 2 726 * 60-70 „ 736 791 1 527 70 259 408 662 unbekannt — 2 2 Zusammen 10 788 11 720 22 508 Der Altersaufbau weist die typischen Züge einer zugewanderten Bevölkerungsinasse auf, schwache Be¬ setzung der unteren Altersklassen, dagegen außer¬ ordentlich kräftige Besetzung der produktiven Alters¬ klassen von 20—50 Jahren. Da ferner nach Charlotten¬ burg auch sehr viel Juden aus Berlin und den preußischen Provinzen im vorgerückten Alter ziehen, um dort ihren Lebensabend zu verbringen, sind auch die höheren Altersklassen stark vertreten Über die Zusammensetzung nach der Gebürtig¬ keit sind wir sehr genau unterrichtet. Nach großen Gruppen geordnet befanden sich unter der jüdischen Bevölkerung in Charlottenburg 1 552 in Charlottenburg selbst Gebürtige . ( 6,9 %) 5 918 in Berlin Gebürtige........(26,3%) 238 in einer d. and. 43 Nachbargemeinden ( 1,0 %': 10 357 sonst in Preußen ......... (46,0%) 1 447 sonst im deutschen Reiche.....( 6,4'%) 2 996 im Auslande...........(13,3 %) 22 508 (100,0 %) Die Zahl der rechtlichen Ausländer ist natürlich nicht identisch mit der Zahl der im Auslande Ge¬ bürtigen, da ja auch von den in Charlottenburg oder Berlin oder sonst in Preußen und im deutschen Reiche ge¬ bürtigen Kindern der Ausländer viele Ausländer sind, während umgekehrt von den im Auslande Gebürtigen ein nicht unerheblicher Teil die Reichsangehörigkeit besitzt. Es ist daher besonders ausgezählt worden, wieviel innerhalb der einzelnen Gebürtigkeitskategoricn staatsrechtlich betrachtet Reichsausländer sind. Es hat sich ergeben, daß unter den in Charlottenburg Gebürtigen 206 Reichsausländer, in Berlin Gebürtigen .... 305 Reichsausländer, in einer der 43 anderen Nach¬ bargemeinden Gebürtigen . 24 Reichsausländer, sonst in Preußen Geb. . . . 249 Reichsausländer, sonst im deutschen Reich Geb. 64 Reichsausländer, im Auslande Gebürtigen . . 1433 Reichsausländ sind. Demnach gibt es in Charlottenburg 2 281 recht¬ liche Ausländer. Ihre Zahl bleibt also um 715 hinter jener der im Auslande Gebürtigen zurück. — Zum Schlüsse noch einige Zahlen aus einer Tabelle, die auf besonderen Wunsch der jüdischen Gemeinde hergesteilt wurde. Die Zahl der jüdischen Ehepaare in Chariottcnburg beträgt 3 772, darunter sind 1 002 ohne Kinder (im Haushalt der Eltern). Von den 5 384 Kindern, die im Haushalte ihrer jü¬ dischen Eltern leben, sind 116 = 2,2% evangelisch, 3 römisch-katholisch und 6 konfessionslos. Taubstumme in Heiland« In No. 19 dieses Jahrganges der Tijdschr. voor G e n e e s k. finden sich interessante Angaben von P. A. de Wilde über die Zahl der Taubstummen in Holland. Danach sind dort im ganzen 2305 Taub¬ stumme, 1228 Männer und 1077 Frauen, zu finden. Auf 100000 Einwohner kommen im allgemeinen 39,3 Taubstumme. Unter den Juden ist die Zahl der Taubstummen reichlich fünfmal stärker vertreten als unter den Christen. Auch mehrfache Taubstummheit kommt bei den Juden —- mit 23 e , 0 gegen 16% bei den Christen — häufiger vor. Erblichkeit ist entschieden von Einfluß, besonders wenn beide Eltern taubstumm sind. Die Erblichkeit ist besonders ausgesprochen bei den Juden, wo sie dreimal stärker ist als bei den Protestanten; sie fehlt bei den Katholiken. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß Ehen unter taubstummen Katholiken Seiten sind, dagegen zweimal häufiger bei taubstummen Protestanten und viermal häufiger bei taubstummen Juden angetroffen werden. S. W. |