C , m m : 624 g > fe ; : I & AM IR AM . fe : W SSt . ' ■ ■ : r t : : ! p - : Zigarre geraucht In der Weltstadt . Paris ' fand ich keinen Porzellankopf ; Tabak , den ich bezahlen konnte , gab es keinen anderen ) als Kaporat . Den rauchte ich also in Tonpfeifen . Was . ist denn , für ein Unterschied zwischen Königtum , Republik oder Kaisertum , wenn in diesen allen die gleiche Tabakregie ! Dieselbe lernte ich etwa 30 Jahre später abermals kennen . Ich war mit der Zeit Extraordinarius geworden und hatte auf einen Winter Urlaub genommen , um in Nizza , das aber schon in Nice umgetauft war , nicht als Kranker zu leben , sondern um eine Arbeit zustande ■ £ « bringen . Ach , wie schön arbeitet es sich in der Veilchenstadt ! Nun ist bei mir Prinzip , in ein Land , wo der Tabak hoch besteuert ist , keinen zu impor¬ tieren ) ich rauchte also dort , was es dort gab : feinst ge¬ schnittenen türkischen Tabak , und meine Frau kaufte mir in dem dortigen türkischen Bazar eine Türkenpseise , „ einen Blumentopf aus rotem Ton mit goldnen Reifchen . " Das ging alles gut bis — Neujahr . Gerade einen Tag vorher war mein Päckchen verraucht , und ich wollte ein neues haben . Da . - — welch ein Schrecken — in ganz Nizza , einer Stadt von mehr als 50 00O Seelen , keinen Tabak zu haben ! Der Kaufmann hatte schon vor einem Monat um neuen Vorrat geschrieben , die Regie hatte ihm keinen geschickt . O , dachte ich , wenn doch Bismarck ( ich wünsche ihm doch damit wahr¬ haftig nichts Böses ) in vollster Gesundheit einmal einen Winter in Nizza lebte und ihm Neujahr käme und er dann keinen Tabak hätte ! Würde er dann noch auf dem Monopol bestehen ? Hier rauche ich längst Zigarren . Pfeifen kann nur rauchen , erstlich wer kein Geld für Zigarren hat , und zweitens , - mag , er kurze oder lange Pfeife vorziehen , wer einen Be¬ dienten hat ) welchen ich nicht haben kann . ' Ich war von Anbeginn bis heute mäßig im Rauchen und rauche niemals nüchtern , in der Reget drei Zigarren des Tages : nach dem Frühstück ( Kaffee immer mit Weißbrot ) , dem Mittag - und dem Abendbrot . Nur zwischen den beiden letzteren , zumal wenn das Mittagbrot reichlicher als ge¬ wöhnlich war , wird die vierte geraucht . Die Zigarre befreit mich von einer Schwere des Magens und Unterleibes , läßt den Verdauilngsprozeß unbeachtet und wirkt auf die Konzen¬ trierung meiner Gedanken . Aus letzterem Gründe rauche ich auch , nicht gerade selten , die vierte Zigarre . Nach dieser greife ich , wenn der Gedankenfluß mitten in der Arbeit plötzlich stockt , und meist tut sie ihre Wirkung . Daß ich auch noch des Abends eine fünfte Zigarre rauche , geschieht selten und dann wohl immer der Gesellschaft wegen . Ueble Folgen vom Rauchen habe ich nur ganz gelegentlich und vorübergehend verspürt . Also ist meine . Lehre , die ich er¬ teile , die : nicht in zu frühen Jahren anfangen , immer Maß halten und niemals nüchtern rauchen . Das rechte Maß hängt freilich von der körperlichen Konstitution jedes , Rauchers ab ; aber da mir , der ich wahrscheinlich recht schwach bin , das Rauchen , ohne zuvor den Magen befriedigt zu haben , entschieden schädlich ist , so wird dieses den Kräftigeren , wenn auch nicht sogleich merklichen Schaden , doch , und namentlich wenn es auf die Dauer geübt wird , mehr oder weniger Nachteil bringen . Und auch der Kräftige sollte wohl sechs Zigarren täglich nicht übersteigen ; die siebente ist böse . — Ich rauche milde Zigarren ; wer stärkere liebt , sollte danach die Anzahl herabsetzen . In summa summarum : Der Tabak soll uns behaglich stimmen und für gute Gedanken empfänglich , zu guten Plänen fähig machen und die Kraft der Ausführung nicht schwächen , sondern anspornen . Das Bild der Behaglichkeit gebe ich meiner Frau , so sagt sie mir , und so sieht sie mich am liebsten , wenn ich im Haus¬ rock auf dem Lehnstuhl mit der . Zigarre lesend oder , sinnend sitze . Da denke ich nach meinen Kräften . am besten , am schärfsten und umsichtigsten , und . habe die beste Gesinnung und liebe alle Menschen und denke : Gott hat , es in aller Welt gut gemacht und auch mit mir gut gemeint . Tempklwklhk . Von Gustav Selig . 0 alamonis hehren Tempels , seht die Kuppeln mächtig ragen , Seht die trutziglichen Säulen wunderreichen Zierrat tragen ; Seht im Gold der Abendsonne seine Dächer Funken sprühen Und die buntbemalten Scheiben tief in sattem Purpur glühen . Weiße Marmorstufen führen zu den Toren erzbeschlagen , Die des Weltalls fest Gefüge , Sonne , Mond und Sterne - trägem Goldnes Blattwerk , Ranken , Rauten , zart Gebild von schwanken Zweigen , Blütenbüschel , schwer beladen , die sich tief zur Erde neigen . Dem die süßen Weiheopfer duftend von Altären rauchen , Der ihm Mose gab , den Führer , mit den kühnen Flammenaugen , Der in Wolken seinem Volke schritt voran den Weg durch Wüsten , Ließ Israels weiser König dieses Weltenwunder rüsten . Von der Stärke Judas sprachen seine hochgetürmten Mauern , Der an tapfrem Mut ein Löwe , wehrt , die seinem Erbe lauern , Der mit scharfem Zahn und Tatze rings um sich die Völker schreckte , Auf dem Schilde , stahlgegürtet , nächtlich sich zur Ruhe streckte . Frevlen Herzens Antiochus riß mit räuberischen Händen Mosis Tafeln von dem Altar , Schmuck des Tempels von den Wänden ; Tastete des Volkes Freiheit , strebt es finster zu entrechten , Unter seinem Fuß zu beugen , Leib und Seele ihm zu knechten . Rachedürstend Hub sich Juda , wutgepeitscht von scharfem Grimme , . Widerhallen Berg und Täler von des Löwen wilder - Stimme ; Brüllend dehnt er sich zum Sprunge , reckte machtvoll seine Pranken , Daß die braunen Ackerschollen rotes Blut der Feinde tranken . Tapfre Streiter , siegestrunken , ziehen zu des Tempels Hallen , Jubelnd schmettern die Trompeten und die bunten Fahnen wallen . Froh , im festlichen Gewände , strömt das Volk und Siegeslieder Steigen zum gestirnten Himmel , tönen vom Gewölbe nieder . Reckenhaft der Makkabäer ruhmbekränztester der Helden , Eintrat mit verhülltem Schwerte zu dem Schöpfer aller Welten . Ledig aller Wehr und Waffen , hob er betend seine Hände , Seines Volkes Gott . zu preisen , der ohn ' Anfang , ohne Ende . - Und des Altars heilges Feuer facht er neu zum Opferbrande , Wie vordem die Nacht der Knechtschaft er zum Licht der Freiheit ( wandte . Zündete die Freudenfackeln , zum Gedächtnis , daß aufs neue . Seine Brüder er befreie und den hehren Tempel weihe . Lltersrilchk Mitteilungen . — Auf der internationalen Kochkunstausstellung in Frank¬ furt a . M . erhielt das auf dem Gebiete der jüdisch - gastronomischen Literatur rühmlichst bekannte „ Kochbuch für die jüdische Küche " von Marie Elsässer ( Verlag von I . Kauffmann , Frankfurt a . M . ) die goldene Medaille . £ Srrichtigung . In der Korr . Bernstadt in Nr . 50 heißt der Jubilar Vertun , nicht Kartun . , _ W . Druck und Verlag von Rudolf Mosfe in Berlin . Verantwortlich für die Redaktion : Max Bauchwih in Berlin . |