Seite 16 „Die 2& Welt" Nr. 52 Mittheilungen des Actions = Comites. Alle Zuschriften sind an das Secretariat des Congress-Bureaus, IX., Türkenstrasse 9, zu richten. Gesinnungsgenossen l Es sind uns Anfragen zugekommen, in welcher Weise die Hilf'saction der Jüdischen Golonialbank für die palästinensischen Arbeiter gedacht ist. Diese ein¬ zuleitende Aclion kann keineswegs in einer unmittelbaren Betheilung der Hilfsbedürftigen aus den Fonds der Bank bestehen. Vielmehr ist beabsichtigt, im Rahmen des Bankstatuts in dem Augenblicke, wo das zur Geschäfts- aufnalime nothwendige Capital eingezahlt ist, durch Betheiligung an industriellen Unternehmungen für die aus den Colonien entlassenen Arbeiter eine ausgiebige Arbeitsgelegenheit zu schaffen. Pflicht aller Vertrauens¬ männer ist es daher, für die Einzahlung der rückständig i Raten und den Verkauf von Inhaber-Actien zu agitieren. Die Thatsache der Entlassung der palästinensischen Arbeiter ist ein neuerlicher, unumstösslicher Beweis für die Nothwendigkeit einer baldigen Aufnahme der Geschäfte der Bank. Hierfür zu sorgen, ist die erste Pflicht aller unserer Vertrauensmänner. Schekelhefte für England. Es wird hiermit zur Kenntnis gebracht, dass Schekel- und Spendenblocks für England. Wales, Schott¬ land, Irland nur von der English Zionist Federation, London, W. 5, Jessel Chambers, Chancery Lane zu beziehen sind. Lebende Photographien aus Palästina. Auf mehrfache Anfragen theilen wir hiedurch mit, dass die Platten für die Makkabäer-Feiern nicht geliefert werden könne». Herr Schub aus Safl'ed ist gegenwärtig mit einem Begleiter auf der Tour durch Galiläa begriffen. Aller Vor¬ aussicht nach dürfte es noch einige Wochen dauern, bis die Originalplatten in Wien anlangen. Wir werden daun sofort alle näheren Bezugsbedingungen bekanntmachen. Das Secretariat. An die Vertrauensmänner. Schekeltag. Die Leiter der zionistischen Bewegung in England haben die Institution des r Schekeitages K beschlossen, d. h. an einem bestimmten Tage wird im ganzen Lande seitens der Vertrauensmänner der Schekel ein¬ gehoben. Diese Einrichtung hat sich schon nach den vorliegenden Berichten glänzend bewährt. In allen Orten sind die nöthigen Vorbereitungen getroffen, um eine genaue Zählung aller derjenigen zu veranstalten, die sich zum Baseler Programm bekennen. So wird vor ailem dem Uebelstande abgeholfen, dass man erst un¬ mittelbar vor den Congressen an die Einhebung des Schekels denkt, wo doch die Thätigkeit der Vereine sich in ganz anderer Richtung zu entfalten hätte. Andererseits gelangen die Vertrauensmänner durch den Schekeltag in den Besitz einer genauen Liste aller in ihrer Stadt wohnhaften Zionisten. Es ist selbstverständ¬ lich, dass eine solche Liste für alle im Laufe des Jahres durchzuführenden Arbeiten unbedingt nothwendig ist. Wir empfehlen daher allen unseren Vertrauens¬ männern auf das dringendste, in den respectiven Ländern, wo sie die Agitation leiten, einen Schekeltag auszuschreiben. Die Form wäre etwa die, dass die Vertrauensmänner alle in ihrem Wirkungskreise be¬ stehenden Vereine und Gruppen in einem Rundschreiben auffordern, an einem bestimmten Tage den Schekel bei einer zu veranstaltenden Versammlung einzuheben, der eine schon vorher genau aufgenommene Liste der in der Stadt wohnhaften Zionisten vorgelegt wird. — Der Districtsvorstand für Niederösterreich hat für Wien den 15. Jänner, an welchem Tage die Makkabäerfeier aller zionistischen Gorporationen Wiens im Sophien¬ saale stattfindet, als Schekeltag festgesetzt. Zionistische Vereine und Vertrauensmänner in Mähren und Schlesien. Der Schekeltag für Mähren undSchlesien wurde für den I. Februar 1901 festgesetzt. Wegen Uebersendung der Schekelblocks und Informa¬ tionen wollen sich die Vereine und Vertrauensmänner un¬ verzüglich an den Unterzeichneten wenden. Mit Zionsgruss Berthold Feiwel. Mitglied des zionistischen Actions-Comites für Mähren und Schlesien, Wien, IX., Türkenstrasse 9 (Redaction der „Welt"). Amerika. Mew-York. Hier existiert seit drei Jahren ein Verein mit Namen „Ohawei Zion", welcher seinen ständigen Club und Lesezimmer im Centrum der Stadt in Ost-Brodway hat, wo Tausende vorbeigehen und die zionistische Fahne flattern sehen. Diese Halle bildet die grösste Propagande für den amerikanischen Zionismus und hier werden die grössten Versammlungen veranstaltet. Herr Josef Seff hat während der kurzen Zeit seines hiesigen Aufenthaltes durch seine glänzende Agitationsreden neues Leben in unsere Bewegung gebracht. Das Lesezimmer ist jeden Abend gut besucht. Wir haben die besten Zeitschriften in allen Sprachen der Welt,, auch haben wir eine hübsche Bibliothek und wir leisten vieles zur Verbreitung und Förderung der hebräischen Literatur und Sprache. Letzten Samstag hielt Herr Mas- 1 i a n s k i eine schöne hebräische Rede. Dieser Verein recrutiert sich aus unserer intelligenten Jugend die unsere besten Arbeiter sind Minneapolis. „Ich beehre mich, Ihnen mitzutheilen, dass wir in unserer Stadt einen Zionsverein ..Ohawei Zion" gegründet haben, der nebst der Propagandaarbeit auch jü¬ dische Geschichte und Literatur pflegen soll. Wir glauben, dass diese Ortsgruppe für unser* Judengemeinde bereits eine unbedingte Nothwendigkeit ist, und versprechen uns von ihr einen grossen Erfolg für das ganze jüdische öffent¬ liche Leben. Ich werde nicht ermangeln, ihnen gelegentlich hierüber genauer zu berichten." 1 D. Blutnenfeld, Secr. Afrika. Cape Town. Das Mitglied des Actions-Comites für Süd¬ afrika, Herr lug. Kessler schreibt uns; Seit meiner Ankunft hier haben wir eine rege Agita¬ tion in Capetown veranlasst mit zufriedenstellenden Er¬ folgen. Es sind drei grosse Massenversammlungen abge¬ halten worden, und die Mitgliederschaft der hiesigen „Dor- shei Zion", hat zahlreiche neue Mitglieder gewonnen und, ebenso gelang es uns, trotz der hier herrschenden, so ausser¬ ordentlich ungünstigen Verhältnisse,.neue Banksubscribenten zu gewinnen. Die letzte Versammlung fand unter dem Vorsitz von Herrn B e b r o statt, der sich für die Fortsetzung der be¬ gonnenen Agitation hier bemühen wird. Delegierte der gegenwärtig hier weilenden Zionisten Transvaals werden in den nächsten Wochen die grösseren Ortschaften der Colonie bereisen, um.überall, wo angängig, neue Vereine zu gründen. Ich persönlich reise jetzt endlich nach Johannesburg ab und lautet meine Adresse bis auf Weiteres: L. Kessler, Esq., „Rand-Club" Johannesburg, Transvaal. Makkabäerfeier, Berlin: Versin Juda Hamachbi, Odessa; Bnei Zion, Odessa; Zionisten, Hannover. Dank und Zionsgruss. Herausgeber und verantwortlicher Redacteur: Dr. I sidor Marmorek. — Buchdruckerei .Industrie" (S. Bergmann), Wien, vTiL, Schlösselgasse 11. |